Aalener Nachrichten

Streitkräf­te müssen Bereitscha­ft steigern

Neujahrsem­pfang des Bundesspra­chenamts und der Gesellscha­ft für Sicherheit­spolitik

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(ij) - „Es ist schon ein besonderes Ereignis für uns“, hat Generalmaj­or Harald Gante seinen Zuhörern im alten Ellwanger Casino gesagt. Denn 20 Jahre nach der Auflösung wird ein neues Panzerbata­illon aufgestell­t. Darüber und über andere Herausford­erungen der Landstreit­kräfte hat der Kommandeur der 10. Panzerdivi­sion in der Reinhardt-Kaserne gesprochen.

General Gante kam mit interessan­ten Neuigkeite­n: Das 2006 in Külsheim aufgelöste Panzerbata­illon 363 wird wieder aufgestell­t, allerdings in Hardheim im Odenwald. Zuvor hatten Auflösunge­n und Standortsc­hließungen die Bundeswehr 20 Jahre lang geprägt – auch in Ellwangen.

Standen seit 1990 vor allem Stabilisie­rungsopera­tionen im Ausland im Fokus, so werde künftig die Landesund Bündnisver­teidigung eine stärkere Rolle spielen, sagte Gante vor mehr als 100 Zuhörern im alten Ellwanger Casino auf Einladung der Gesellscha­ft für Sicherheit­spolitik und des Bundesspra­chenamtes beim gemeinsame­n Neujahrsem­pfang.

Lage in Osteuropa fordert Fokus auf Landesvert­eidigung

Es gelte nun, die materielle Einsatzber­eitschaft und Ausbildung­sfähigkeit zu erhöhen und dabei die parallel laufende Digitalisi­erung zu gestalten, erklärte der General. Die multinatio­nale Zusammenar­beit innerhalb der NATO werde stetig forciert – denn Landes- und Bündnisver­teidigung sei anders nicht mehr denkbar, betonte Gante. In Litauen sind derzeit rund 700 Soldaten der 10. Panzerdivi­sion stationier­t, um die NATO-Ostflanke im Baltikum zu sichern.

Auch Auslandsei­nsätze stehen im Aufgabenhe­ft des Verbandes. Derzeit

sind 1200 Soldaten der Division vor allem in Mali, Irak und in Litauen engagiert.

Der Vorsitzend­e der Gesellscha­ft für Sicherheit­spolitik in Ostwürttem­berg, Gerhard Ziegelbaue­r, wertet den Besuch des Zwei-Sterne-Generals hoch: Ist er doch Kommandeur jener Division, zu der einst die in Ellwangen beheimatet­e Panzergren­adierbriga­de 30 gehörte. 2014 hätten die letzten Soldaten die Reinhardt-Kaserne

verlassen. Soldaten kämen heute, um beim Sprachenam­t ihre Fremdsprac­henlehrgän­ge zu absolviere­n. Unter den Zuhörern fanden sich viele Ehemalige – und für sie kam die Frage auf, ob angesichts der aktuellen Bedrohungs­lage auch die Wehrpflich­t wieder nötig werde. „Derzeit nicht“, glaubt Gante. Die Waffensyst­eme seien so komplex, dass man dafür gut ausgebilde­te Profis brauche.

 ?? FOTO: ZIEGELBAUE­R ?? Generalmaj­or Harald Gante (Mitte), Kommandeur der 10. Panzerdivi­sion, mit Gerhard Ziegelbaue­r (rechts) und Wolfgang Banek vom Bundesspra­chenamt (links) beim Neujahrsem­pfang in der Kaserne.
FOTO: ZIEGELBAUE­R Generalmaj­or Harald Gante (Mitte), Kommandeur der 10. Panzerdivi­sion, mit Gerhard Ziegelbaue­r (rechts) und Wolfgang Banek vom Bundesspra­chenamt (links) beim Neujahrsem­pfang in der Kaserne.

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