Zu klug für das alte Europa
Mit einem IQ 145 befindet sich ein Mensch natürlich auf der intellektuellen Überholspur. Gemeint ist damit aber nicht etwa eine weitere Geländewagenobszönität für den Stadtverkehr. Nein, es geht um Laurent Simons, einem 10-jährigen Genie-Azubi aus Belgien. Mit acht Jahren hat der kleine Einstein bereits sein Abitur gemacht – ein Alter, in dem andere Kinder sich gerade selbst die Schuhe zubinden können.
Nun ist es natürlich wichtig, für den künftigen Werdegang des jungen Knaben die richtige Bildungseinrichtung zu wählen. Zunächst studierte er Elektrotechnik an der Uni Eindhoven. Aber weil die lahmarschige Hochschule ihm nicht zügig genug auf seinem Weg zum Bachelor-Abschluss war, verließ er die Universität kurz vor dem Abschluss. Wäre er dageblieben, hätte er ewig bis Mitte 2020 auf sein Diplom warten müssen. Unzumutbar – der Zehnjährige ist ja kein Bummelstudent.
Nun wird Klein Simons in Israel studieren, vermutlich drei Fächer gleichzeitig: Biotechnologie, Medizin und Bioverfahrenstechnik. Mit dieser Kombination wolle er dann Organe züchten. Welche genau, ist aber nicht verlautbart worden. Vernunftbegabte Gehirne wären mal eine echte Bereicherung für die Menschheit. Gelänge es, Laurent Simons wären dann parallel mehrere Nobelpreise sicher. Infrage kommen der für Medizin und Chemie, mindestens.
Schade, dass Deutschland keinen Laurent Simons hat. Er allein hätte wohl dafür gesorgt, beim PISA-Test besser abzuschneiden. Das Schuhebinden ist übrigens bislang kein Kriterium in den PISA-Studien. (nyf)
G» untermstrich@schwaebische.de