Prinz Andrew muss vermutlich ohne Flaggen feiern
(AFP) - Die britische Regierung will angesichts der Verwicklung von Prinz Andrew in den Skandal um den verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein die Tradition des landesweiten Flaggenhissens anlässlich royaler Geburtstage neu prüfen. Die Behörden würden „überdenken, wie die Tradition unter sich verändernden Umständen angewendet wird, etwa wenn Mitglieder der königlichen Familie von ihren Pflichten zurücktreten“, so ein Sprecher des Premierministers Boris Johnson.
Die Zeitung „The Sun“hatte zuvor eine interne Regierungsmail veröffentlicht, in der es um den 60. Geburtstag des zweitältesten Sohns von Elizabeth II. ging. Örtliche Behörden seien in der Mitteilung daran erinnert worden, zu Ehren seines Geburtstages am 19. Februar die britische Flagge an ihren Gebäuden zu hissen. Das wäre „völlig unangebracht“, wird der oppositionelle Labour-Politiker Wes Streeting von „The Sun“zitiert.
Laut Johnsons Sprecher handelte es sich um eine „administrative EMail, die an eine langjährige Tradition erinnern sollte“und die von einem Beamten des Ministeriums für kommunale Verwaltung an örtliche Behörden geschickt worden sei. Er sagte weiter, die Regierung führe mit dem Königshaus Gespräche über eine Änderung der Regelung. Dem einst mit Epstein befreundeten Prinzen wird vorgeworfen, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben, die von Epstein dazu gezwungen worden sei. Der Prinz bestreitet die Vorwürfe. Nach scharfer öffentlicher Kritik hatte er im November all seine öffentlichen Funktionen aufgegeben.