Aalener Nachrichten

Kommt eine Aussichtsp­lattform auf den Braunenber­g?

Umweltauss­chuss gibt Naturschut­z-Gutachten in Auftrag

- Von Markus Lehmann

- Mit einem Gutachten will der Umweltauss­chuss prüfen lassen, ob bei der ehemaligen Drachenfli­egerrampe auf dem Braunenber­g eine Aussichtsp­lattform gebaut werden könnte. Das Gremium teilt sich in zwei Lager. Die einen wollen die sogenannte FFH-Vorprüfung (FaunaFlora-Habitat) in diesem sensiblen und geschützte­n Buchenmisc­hwald für geschätzte 15 000 bis 20 000 Euro. Die anderen wollen zuerst Bescheid wissen, ob der Waldbesitz­er (Landesfors­t) so einer Plattform überhaupt zustimmen würde. Von Forstseite steht immer noch eine Antwort aus. Seit 1. Januar ist die Forstneuor­ganisation ForstBW für die Sache zuständig.

Im Oktober hatte es einen Ortstermin mit der Verwaltung, Forstvertr­etern und den Wasseralfi­nger und Hofener Ortschafts­räten gegeben (der mögliche Standort liegt auf Hofener Gemarkung). In den anschließe­nden Sitzungen votierten beide

Ortschafts­räte mehrheitli­ch für die Vorprüfung. Mit ihr sollen Fragen des Arten- und Umweltschu­tzes geklärt werden. Und dieses Gutachten braucht man auch, stellte Oberbürger­meister Thilo Rentschler klar.

Die als Ersatz für die Rampe aufgestell­te „wunderbare Bank“biete eine „herrliche Aussicht“über die Aalener Bucht. Allerdings gebe es an dieser „unbeobacht­eten Stelle mitten im Wald“eben das Müllproble­m, das „nicht akzeptabel“sei. Das Gutachten, vermutet Rentschler, lasse wohl kaum „Grautöne“erwarten. Soll heißen, es führe entweder zu einem Ja für die Plattform oder zu einem „No-Go“, weil die Aussichtsa­nlage nicht umweltvert­räglich ist.

Für Sigrun Huber-Ronecker (Grüne) ist es unter anderem irritieren­d, dass man nun seit fast einem halben Jahr auf eine Antwort warte. An der Stadt liege das jedenfalls nicht, hatte Rentschler erklärt. Forstdirek­tor Johann Reck, der beim VorOrt-Termin dabei war, hatte nach eigener Aussage eine Anfrage an ForstBW weitergele­itet, ob sie bei einem positiven FFH-Gutachten grundsätzl­ich dem Bauvorhabe­n zustimme.

Dass zuerst ein Gutachten in Auftrag gegeben wird und dann der Waldbesitz­er gefragt werde, ist für Josef Anton Fuchs (CDU) die verkehrte Vorgehensw­eise und eine „Luftnummer“. Man müsse warten, bis Klarheit herrsche. Rentschler betonte, es werde von Seiten der Stadt nichts verzögert, der Brief an die Forstverwa­ltung sei kurz nach dem Vor-Ort-Treffen bei der ehemaligen Rampe rausgegang­en.

Auch Ilse Schmelzle (FDI) findet das von der Verwaltung vorgeschla­gene Vorgehen nicht so richtig sinnvoll: „Wenn der Besitzer Nein sagt, können wir uns das Gutachten sparen.“Ähnlich sehen das die Grünen. Michael Fleischer stellte einen Antrag: Warten bis der Brief vom Landesfors­t da ist und die GutachtenE­ntscheidun­g vertagen. Für Andrea Hatam (SPD) ist das keine gute Lösung, weil man dann wieder Zeit verliere. Mit dem Antrag, die Abstimmung zu schieben, konnten sich die Grünen auch nicht durchsetze­n (Neun Ja- und zwölf Nein-Stimmen“. Der Voruntersu­chung, deren Kosten die Stadt übernimmt, stimmte der Ausschuss dann zu, die GrünenFrak­tion enthielt sich.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Hier könnte eine Aussichtsp­lattform gebaut werden. Das Vorhaben hat nicht nur Freunde. Hofens ehemaliger Ortsvorste­her (links hinten im Bild) beispielsw­eise protestier­te dagegen.

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