Grüner Deckel für Ebnater Steige
Im Streit um den Zubringer zur A7 legt die Stadt jetzt einen neuen Plan vor
- Die Nordumfahrung B29 ist zum Zankapfel geworden zwischen den verkehrsgeplagten Unterkochener Bürgern, den Ebnatern, die auf die geplante Umfahrung hoffen und den Naturschützern. Die Stadt Aalen legt nun einen Plan vor, mit dem der Verkehr erträglicher werden soll, das Gesamtprojekt jedoch nicht gefährdet wird. Denn für das Bundesverkehrsministerium ist das Projekt eine Einheit.
„Straßenbau klappt nur, wenn alle Ebenen an einem Strang ziehen, wir haben bei den Planungen für die Bundesstraße B29a jetzt noch eine Schippe draufgelegt“. Mit diesen Worten hat Oberbürgermeister Thilo Rentschler das Pressegespräch zum Thema Ebnater Steige eröffnet. Dann präsentierte er ein Konzept mit einem begrünten, 150 Meter langen Tunnel, er etwa auf Höhe der jetzigen Notausfallspur in Unterkochen verlaufen soll. Damit hofft Rentschler insbesondere für Unterkochen den gordischen Knoten durchschlagen zu haben.
Mit dem jetzt von den Brenner Bernard Ingenieuren entwickelten „grünen Deckel“würde eine ökologisch sehr wertvolle Freifläche mit einer Länge von 150 Metern und einer Breite von 50 Metern entstehen so sieht der Plan vor. Das ganze Konzept ähnle dem Rombachtunnel.
Rentschler sieht durch den Tunnel gleich mehrere positive Effekte: Eine erhebliche Lärmminderung für die Anwohner, eine Verbindung von zerschnittenen Quartieren in Unterkochen und die Schaffung eines durchgehenden Landschaftsraums. Die Kosten für den Tunnel schätzt OB Rentschler auf rund zehn Millionen Euro.
Er hofft mit diesem Vorschlag die Diskussion vor allem in Unterkochen beruhigen zu können „Leserbriefe freuen zwar die Zeitungen, bringen uns aber nicht weiter“, sagte Rentschler mit Blick auf die heftig aufgeflammte Diskussion in jüngster
Zeit. Es sei nicht möglich den Verkehr komplett aus Unterkochen zu verbannen, da der Stadtbezirk 5000 Einwohner zähle mit einem entsprechenden Quellverkehr. „Wir werden keine verkehrsfreie Zone schaffen können.“Doch der Lärm sei damit weg. Die gefundene Lösung sieht er als eine Art Befreiungsschlag.
Jetzt komme es darauf an, in Gespräche mit dem Land und dem Bund einzutreten. Man werde auch den Kontakt zu den Abgeordneten der Region suchen. Er hoffe, das Projekt in etwa bis 2025 realisieren zu können, unterstrich Rentschler.
Bürgermeister Wolfgang Steidle erklärte noch einige bautechnische Details. So war zu erfahren, dass der Tunnel eine lichte Höhe von acht Meter haben solle. Die Decke sei hoch genug geplant, damit auch
Schwertransporte durchpassen. Keinerlei Zweifel ließ Rentschler am Bau der geplanten Nordumfahrung von Ebnat. Man habe hier alle verwaltungsund verfahrenstechnischen Hürden überwunden und sei so nahe an einer Realisierung wie noch nie. „Das Ding wird gebaut, der Baustart ist im Herbst dieses Jahres“, sagte Rentschler.