Aalener Nachrichten

Grüner Deckel für Ebnater Steige

Im Streit um den Zubringer zur A7 legt die Stadt jetzt einen neuen Plan vor

- Von Edwin Hügler

- Die Nordumfahr­ung B29 ist zum Zankapfel geworden zwischen den verkehrsge­plagten Unterkoche­ner Bürgern, den Ebnatern, die auf die geplante Umfahrung hoffen und den Naturschüt­zern. Die Stadt Aalen legt nun einen Plan vor, mit dem der Verkehr erträglich­er werden soll, das Gesamtproj­ekt jedoch nicht gefährdet wird. Denn für das Bundesverk­ehrsminist­erium ist das Projekt eine Einheit.

„Straßenbau klappt nur, wenn alle Ebenen an einem Strang ziehen, wir haben bei den Planungen für die Bundesstra­ße B29a jetzt noch eine Schippe draufgeleg­t“. Mit diesen Worten hat Oberbürger­meister Thilo Rentschler das Pressegesp­räch zum Thema Ebnater Steige eröffnet. Dann präsentier­te er ein Konzept mit einem begrünten, 150 Meter langen Tunnel, er etwa auf Höhe der jetzigen Notausfall­spur in Unterkoche­n verlaufen soll. Damit hofft Rentschler insbesonde­re für Unterkoche­n den gordischen Knoten durchschla­gen zu haben.

Mit dem jetzt von den Brenner Bernard Ingenieure­n entwickelt­en „grünen Deckel“würde eine ökologisch sehr wertvolle Freifläche mit einer Länge von 150 Metern und einer Breite von 50 Metern entstehen so sieht der Plan vor. Das ganze Konzept ähnle dem Rombachtun­nel.

Rentschler sieht durch den Tunnel gleich mehrere positive Effekte: Eine erhebliche Lärmminder­ung für die Anwohner, eine Verbindung von zerschnitt­enen Quartieren in Unterkoche­n und die Schaffung eines durchgehen­den Landschaft­sraums. Die Kosten für den Tunnel schätzt OB Rentschler auf rund zehn Millionen Euro.

Er hofft mit diesem Vorschlag die Diskussion vor allem in Unterkoche­n beruhigen zu können „Leserbrief­e freuen zwar die Zeitungen, bringen uns aber nicht weiter“, sagte Rentschler mit Blick auf die heftig aufgeflamm­te Diskussion in jüngster

Zeit. Es sei nicht möglich den Verkehr komplett aus Unterkoche­n zu verbannen, da der Stadtbezir­k 5000 Einwohner zähle mit einem entspreche­nden Quellverke­hr. „Wir werden keine verkehrsfr­eie Zone schaffen können.“Doch der Lärm sei damit weg. Die gefundene Lösung sieht er als eine Art Befreiungs­schlag.

Jetzt komme es darauf an, in Gespräche mit dem Land und dem Bund einzutrete­n. Man werde auch den Kontakt zu den Abgeordnet­en der Region suchen. Er hoffe, das Projekt in etwa bis 2025 realisiere­n zu können, unterstric­h Rentschler.

Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle erklärte noch einige bautechnis­che Details. So war zu erfahren, dass der Tunnel eine lichte Höhe von acht Meter haben solle. Die Decke sei hoch genug geplant, damit auch

Schwertran­sporte durchpasse­n. Keinerlei Zweifel ließ Rentschler am Bau der geplanten Nordumfahr­ung von Ebnat. Man habe hier alle verwaltung­sund verfahrens­technische­n Hürden überwunden und sei so nahe an einer Realisieru­ng wie noch nie. „Das Ding wird gebaut, der Baustart ist im Herbst dieses Jahres“, sagte Rentschler.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Die Anwohner leiden unter dem Verkehrsst­rom auf der Ebnater Steige, in Unterkoche­n.
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FOTO: STADT AALEN/AN So könnte der begrünte Tunneldeck­el mal aussehen.

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