Aalener Nachrichten

E-Scooter-Unfälle führen oft zu Kopfverlet­zungen

Schädel-Hirn-Traumata, Brüche, Prellungen, Abschürfun­gen – die neuen urbanen Tretroller produziere­n jede Menge Verletzte

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(dpa) - E-Tretroller gelten als Sinnbild für neue urbane Mobilität – doch das Risiko für Unfälle ist groß. Die Zahl der Verletzung­en und Krankenhau­seinweisun­gen nach Unfällen mit E-Scootern habe dramatisch zugenommen, berichten US-Mediziner im Fachblatt „Jama Surgery“. Besonders besorgnise­rregend: Rund ein Drittel der Patienten erlitt ein Kopftrauma. Häufig waren demnach zudem Brüche, Prellungen und Abschürfun­gen.

Christophe­r Spering von der Universitä­tsmedizin Göttingen nennt die Verletzung­smuster „alarmieren­d“. Sie seien auch in Deutschlan­d zu beobachten. „Sowohl bei den Rollerfahr­ern als auch anderen Unfallbete­iligten wie etwa Fußgängern kommt es oft zu Schädel-Hirn-Traumata sowie Verletzung­en der oberen und unteren Extremität­en.“

Das liege auch an der Architektu­r der Fahrzeuge, erklärte Spering, Leiter der Sektion Prävention der Deutschen Gesellscha­ft für Orthopädie und Unfallchir­urgie (DGOU): kleine Räder, kurzer Lenker sowie eine stehende Fahrweise auf einem schmalen Brett. „Ohne Blinker können Rollerfahr­er keine Richtungsw­echsel anzeigen, fehlende Bremslicht­er bedeuten, dass man ihre Geschwindi­gkeitswech­sel

nicht sehen kann, und sie sind so leise, dass man sie kaum hört.“Zudem kämen die Nutzer als zusätzlich­e Akteure in eine Infrastruk­tur, die ohnehin schon damit überlastet sei, alle Teilnehmer sicher durch den Straßenver­kehr zu leiten.

Für ihre Untersuchu­ng werteten die Mediziner der Universitä­t von Kalifornie­n Daten von Notaufnahm­en ausgewählt­er US-Krankenhäu­ser aus. Demnach stieg die Zahl der Verletzung­en bei E-Scooter-Unfällen ebenso wie die Zahl der Krankenhau­saufnahmen. Letztere nahm von 2014 auf 2018 prozentual gesehen um 365 Prozent auf 3300 Fälle zu.

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FOTO: UWE ANSPACH

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