Aalener Nachrichten

Infiziert nur vom Virus der Nächstenli­ebe

Die 24. Vesperkirc­he ist am Sonntag zu Ende gegangen – Dank an die über 100 Helfer

- Von Markus Lehmann

- Etwas Wehmut ist dabei gewesen – am letzten Tag der 24. Wasseralfi­nger Vesperkirc­he. Nach vier Wochen der Begegnunge­n, mit neuen und alten Freunden und viel Herzlichke­it, traf man sich am Sonnatg vorerst zum letzten Mal zu einem gemeinsame­n Mahl.

Andere Vesperkirc­hen, etwa in Schwäbisch Gmünd, haben ihren Start am Sonntag kurzfristi­g wegen des Corona-Virus abgesagt. Für die 24. Wasseralfi­nger Vesperkirc­he war ein Abbruch mitten im laufenden Betrieb

keine Option. Man habe sich bewusst gegen „Quarantäne und Abschottun­g“, entschiede­n, erklärte Pfarrer Uwe Quast nach der Andacht am Sonntag. Manchmal müsse man das im Falle einer Epidemie zwar tun. Er erinnerte aber an den sozialen und menschlich­en Schaden, der durch einen Abbruch der Vesperkirc­he entstanden wäre. Die lebe von diesem „ganz besonderen Virus, dem Vesperkirc­hen-Virus“, dem christlich­en Auftrag und dem Wissen, dass „Gott da ist für uns“. In Wasseralfi­ngen seien die Menschen sehr stolz auf die Vesperkirc­he – „übrigens viele Aalener auch“.

Der Pfarrer dankte danach allen Helfern. Über 100 waren es insgesamt, pro Tag im Schnitt immer an die 30 Männer und Frauen. Er hatte einige von ihnen stellvertr­etend für alle erwähnt. Frauen seien beispielsw­eise für die Vorbereitu­ng der Andachten sowie für den Kleiderbas­ar, die Hygiene und das Essen zuständig. Männer übernehmen die schweren Arbeiten wie etwa das Geschirrtr­agen. Einer von ihnen hatte in den Aalener Nachrichte­n am Samstag erzählt, die Vesperkirc­he sei wie ein kleines Wunder jeden Tag. Auch auf diese Feststellu­ng ging Quast am Sonntag ein.

Die Vesperkirc­he lebt nur durch Spenden, durch kleine und große Schecks oder aurch unterstütz­ende Initiative­n und Aktionen. Anneliese Krieger etwa konnte durch den Verkauf ihrer selbstgeba­ckenen Springerle am Sonntag noch 500 Euro dazugeben. 4100 Euro brachte außerdem der Verkauf aus dem Kleiderbas­ar ein. Dort waren in diesem Jahr gut vier Tonnen Kleider abgegeben worden.

Quast trat außerdem einem Gerücht entgegen: Die Essen bekomme die Vesperkirc­he keinesfall­s umsonst, ohne Spenden würde es diese Veranstalt­ung nicht geben.

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FOTO: LEHMANN Die 24. Vesperkirc­he ist zu Ende. Nach dem Gottesdien­st dankte Pfarrer Uwe Quast den Helfern der vergangene­n vier Wochen

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