Infiziert nur vom Virus der Nächstenliebe
Die 24. Vesperkirche ist am Sonntag zu Ende gegangen – Dank an die über 100 Helfer
- Etwas Wehmut ist dabei gewesen – am letzten Tag der 24. Wasseralfinger Vesperkirche. Nach vier Wochen der Begegnungen, mit neuen und alten Freunden und viel Herzlichkeit, traf man sich am Sonnatg vorerst zum letzten Mal zu einem gemeinsamen Mahl.
Andere Vesperkirchen, etwa in Schwäbisch Gmünd, haben ihren Start am Sonntag kurzfristig wegen des Corona-Virus abgesagt. Für die 24. Wasseralfinger Vesperkirche war ein Abbruch mitten im laufenden Betrieb
keine Option. Man habe sich bewusst gegen „Quarantäne und Abschottung“, entschieden, erklärte Pfarrer Uwe Quast nach der Andacht am Sonntag. Manchmal müsse man das im Falle einer Epidemie zwar tun. Er erinnerte aber an den sozialen und menschlichen Schaden, der durch einen Abbruch der Vesperkirche entstanden wäre. Die lebe von diesem „ganz besonderen Virus, dem Vesperkirchen-Virus“, dem christlichen Auftrag und dem Wissen, dass „Gott da ist für uns“. In Wasseralfingen seien die Menschen sehr stolz auf die Vesperkirche – „übrigens viele Aalener auch“.
Der Pfarrer dankte danach allen Helfern. Über 100 waren es insgesamt, pro Tag im Schnitt immer an die 30 Männer und Frauen. Er hatte einige von ihnen stellvertretend für alle erwähnt. Frauen seien beispielsweise für die Vorbereitung der Andachten sowie für den Kleiderbasar, die Hygiene und das Essen zuständig. Männer übernehmen die schweren Arbeiten wie etwa das Geschirrtragen. Einer von ihnen hatte in den Aalener Nachrichten am Samstag erzählt, die Vesperkirche sei wie ein kleines Wunder jeden Tag. Auch auf diese Feststellung ging Quast am Sonntag ein.
Die Vesperkirche lebt nur durch Spenden, durch kleine und große Schecks oder aurch unterstützende Initiativen und Aktionen. Anneliese Krieger etwa konnte durch den Verkauf ihrer selbstgebackenen Springerle am Sonntag noch 500 Euro dazugeben. 4100 Euro brachte außerdem der Verkauf aus dem Kleiderbasar ein. Dort waren in diesem Jahr gut vier Tonnen Kleider abgegeben worden.
Quast trat außerdem einem Gerücht entgegen: Die Essen bekomme die Vesperkirche keinesfalls umsonst, ohne Spenden würde es diese Veranstaltung nicht geben.