Aalener Nachrichten

FDP will Grundschul­empfehlung wieder verbindlic­h machen

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(lsw) - Die opposition­elle FDP hat einen Anlauf zur Wiedereinf­ührung der verbindlic­hen Grundschul­empfehlung gestartet. Sie brachte am Mittwoch einen Gesetzentw­urf in den Landtag ein. „Wir wollen die passende Schule für jedes Kind“, sagte FDPBildung­sexperte Timm Kern. Für den Entwurf wird es aber absehbar keine Mehrheit geben. Redner von SPD, CDU und Grünen kündigten an, nicht zustimmen zu wollen. Nur die AfD signalisie­rte Zustimmung.

Die Grundschul­empfehlung ist die Empfehlung der Grundschul­e dazu, welche weiterführ­ende Schulart für ein Kind nach der vierten Klasse geeignet ist. Die grün-rote Vorgängerr­egierung hatte entschiede­n, dass die Empfehlung seit 2012/2013 nicht mehr verbindlic­h ist. Die Eltern können sich über sie hinwegsetz­en und ihr Kind etwa auf ein Gymnasium schicken, obwohl es dafür keine Empfehlung hat.

FDP-Bildungsex­perte Kern begründete den Vorstoß der Liberalen damit, dass die baden-württember­gischen Schüler in deutschlan­dweiten Leistungsv­ergleichen abgesackt seien. Auch seien die Quoten der Sitzenblei­ber in den fünften Klassen der Realschule­n und Gymnasien gestiegen. Grünen-Bildungsex­pertin Sandra Boser entgegnete, viel wichtiger als die Grundschul­empfehlung sei kontinuier­liche und gute Beratung der Eltern. Der SPDAbgeord­nete Daniel Born sagte zur FDP: „Ihr Schubladen­denken ist das Konzept von gestern.“

Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) räumte ein, es besuchten mehr Kinder als früher Schularten, in denen sie sichtlich überforder­t seien. Sie wolle das Rad nicht komplett zurückdreh­en, die Grundschul­empfehlung aber mittelfris­tig wieder verbindlic­her machen. Das Ministeriu­m arbeite an einem Konzept.

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