Ramelow will Sozialist und Christ sein
Er stammt aus Niedersachsen und kam nach dem Mauerfall als Gewerkschafter von Hessen nach Thüringen. Er bezeichnet sich als Sozialist und Christ. Ramelow hat keine SED-Vergangenheit und vermied als Chef einer rot-rot-grünen Landesregierung in den vergangenen Jahren alles, was ihn auch nur in den Ruf eines Parteisoldaten bringen könnte. Stattdessen kultivierte er sein Image als Landesvater. Selbst Konservative wie Thüringens Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) oder AltBundespräsident Joachim Gauck bescheinigten ihm, seinen Job ganz gut zu machen. Ramelow, der als Regierungschef das Land kreuz und quers bereiste und sehr direkt auf Menschen zugeht, kommt auch bei vielen Bürgern an. Einige Umfragen bescheinigten ihm Beliebtheitswerte um die 70 Prozent. Seine politische Karriere begann Ramelow 1999. Damals zog er für die damalige PDS in den Thüringer Landtag ein. Machtbewusst und wortgewandt stieg er zwei Jahre später zum Fraktionschef und Oppositionsführer auf. 2005 wurde er in den Bundestag gewählt, wo er eine Legislaturperiode blieb. (dpa)
Zuletzt zeigte sich Ramelow versöhnlich sogar gegenüber der FDP: „In dieser Situation bin ich gerne bereit, auch auf die FDP zuzugehen, wenn die FDP sich entscheidet, ob sie sich in dieser Entwicklung einbringen will oder nicht.“Kemmerich, dessen Zeit als geschäftsführender Ministerpräsident nun endet, gratulierte Ramelow mit Blumen. Zuvor waren er und drei weitere FDP-Abgeordnete bei seiner Wahl bei der Stimmabgabe sitzen geblieben. Auf den Landtagsgängen wurde schon der Wahlkampf eingeläutet. Seine Partei zähle die Tage bis zum 25. April 2021, sagte SPDFraktionschef Matthias Hey.