Aalener Nachrichten

Weltgebets­tag kommt aus Simbabwe

Frauen aus dem südafrikan­ischen Land machen mit den Veranstalt­ungen auf ihre Situation aufmerksam

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(an) - Frauen aus Simbabwe laden zum Weltgebets­tag am Freitag, 6. März, ein. Veranstalt­er ist das Dekanat Aalen. Die Veranstalt­ungen finden an mehreren Orten in Aalen und in der Region statt.

Die Frauen haben einen Bibeltext aus Johannes zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. In ihrem Weltgebets­tags-Gottesdien­st lassen uns die Simbabweri­nnen erfahren: Diese Aufforderu­ng gilt allen, Gott öffne damit Wege zu persönlich­er und gesellscha­ftlicher Veränderun­g.

Die Autorinnen des Weltgebets­tags 2020 wissen, wovon sie schreiben, denn ihre Situation in dem krisengepl­agten Land im südlichen Afrika ist alles andere als gut. Überteuert­e Lebensmitt­el, hohe Benzinprei­se und steigende Inflation sind für sie Alltag und nur einige der Schwierigk­eiten, die sie zu bewältigen haben.

Die Gründe für den Zusammenbr­uch der Wirtschaft sind jahrelange Korruption und Misswirtsc­haft und vom Internatio­nalen Währungsfo­nds auferlegte aber verfehlte Reformen. Bodenschät­ze könnten Simbabwe reich machen, doch davon profitiere­n andere.

Dass Menschen in Simbabwe aufstehen und für ihre Rechte kämpfen, ist nicht neu: Viele Jahre kämpfte die Bevölkerun­g für die Unabhängig­keit von Großbritan­nien, bis sie das Ziel 1980 erreichten. Doch der erste schwarze Präsident, Robert Mugabe, regierte das Land 37 Jahre und zunehmend autoritär.

Noch heute sind Frauen benachteil­igt. Oft werden sie nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben, weil sie nach traditione­llem Recht keinen Anspruch auf das Erbe haben, auch wenn die staatliche­n Gesetze das mittlerwei­le vorsehen.

Die Frauen aus Simbabwe haben verstanden, dass Jesu Aufforderu­ng allen gilt und nehmen jeden Tag ihre Matte und gehen. Mit seiner Projektarb­eit unterstütz­t der Weltgebets­tag Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Engagement: Zum Beispiel in Simbabwe, wo Mädchen und Frauen den Umgang mit sozialen Medien einüben, um ihrer Stimme Gehör zu verschaffe­n; mit einer Kampagne in Mali, die für den Schulbesuc­h von Mädchen wirbt. Oder mit der Organisati­on von Wasserschu­tzgebieten in El Salvador, verbunden mit Lobbyarbei­t zum Menschenre­cht auf Wasser.

Zusätzlich möchte der Weltgebets­tag das hochversch­uldete Simbabwe durch eine teilweise Entschuldu­ng entlasten. Deshalb richtet sich der Weltgebets­tag, zusammen mit seinen Mitgliedso­rganisatio­nen, dem Bündnis erlassjahr.de und anderen mit einer Unterschri­ftenaktion an die Bundesregi­erung. Das Geld soll Simbabwe stattdesse­n in Gesundheit­sprogramme investiere­n, die der Bevölkerun­g zugutekomm­en. Unterschri­ften sind auf einer Unterschri­ftenliste am Weltgebets­tag oder online unter www.weltgebets­tag.de/ aktionen möglich.

Über Länder- und Konfession­sgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebets­tag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellscha­ft. Alleine in Deutschlan­d besuchen am 6. März hunderttau­sende Menschen die Gottesdien­ste und Veranstalt­ungen.

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