Der Weg zu einem Jugendleiter
Lea Blässing aus Oberkochen hat sich vom evangelischen Jugendwerk zur Jugendleiterin ausbilden lassen
Von Lea Blässing, Klasse 9b, Ernst-Abbe-Gymnasium Oberkochen
(zt) - Das evangelische Jugendwerk bietet jedes Jahr einen 15-wöchigen Jugendleiter-Kurs an („Trainee-Kurs“). Gemeinsam mit 16 weiteren Jugendlichen hat Lea Blässing, Neuntklässlerin am Oberkochener Ernst-Abbe-Gymnasium, im vergangenen Jahr an diesem Kurs teilgenommen.
Die Kursabende fanden immer montags von 19.30 bis 20 Uhr statt. Der erste gemeinsame Abend war im September. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus der Umgebung Aalens und wurden meistens nach der Konfirmation angeworben.
Inhaltliche Schwerpunkte der Ausbildung waren ein fachgerechter Umgang mit Kindern und die Gestaltung eines Gruppennachmittags. Außerdem lernten die Teilnehmer viel über die Zusammenarbeit als Team und wie man eine Gruppe richtig leitet.
Zu Anfang der Stunden bereiteten immer zwei der Jugendlichen ein
Spiel vor, anschließend kehrte bei einer von zwei Trainees vorbereiteten Andacht Ruhe ein. Danach übernahmen die Leiterinnen und Leiter den Abend, um mit den Teilnehmern den jeweiligen Themenschwerpunkt zu beleuchten, zum Beispiel Resilienz, Konfliktlösung, Gruppendynamik oder Moderation.
Der zentrale Teil der Ausbildung war der sechstägige Grundkurs in der Geislinger Mühle. Zusammen mit 30 weiteren Jugendlichen aus dem Einzugsgebiet des evangelischen Jugendwerks Aalen (EJA) wurde diese Schulung in den Herbstferien absolviert. Inhalte dort waren unter anderem die Aufsichtspflicht, Pädagogik, Entwicklungspsychologie und Teamleitung.
Die Tage waren in zwei Lernmodule gegliedert. Dazwischen gab es durch Pausen und Essen ausreichend Zeit für Gemeinschaft und Entspannung. Zum Tagesabschluss trafen sich alle Teilnehmer in Kleingruppen, um die Inhalte zu besprechen, Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu diskutieren. Praxiseinheiten halfen, das Gehörte auszuprobieren und zu verinnerlichen.
Im Rahmen des Trainee-Programms wurde die Möglichkeit geboten, das Gelernte umzusetzen. In Gruppen von vier bis sechs Jugendlichen gestalteten die Teilnehmer einen Nachmittag für Konfi 3- und Kommunion-Kinder. Die angehenden Jugendleiter bereiteten Spiele, Lieder und Andacht vor. Sowohl von den Kindern, als auch von den Eltern bekamen sie sehr viel positive Resonanz.
Den Teilnehmern wurde auch die Möglichkeit geboten, an einem Erste-Hilfe-Kurs teilzunehmen, der an einem Samstagnachmittag im Gemeindehaus Aalen stattfand. In den acht Stunden lernten die Jugendlichen viel über Unfallversorgung und den Umgang mit verletzten Kindern.
Mitte Februar bildete ein Abschlussgottesdienst das Ende der Ausbildung. Er wurde in der katholischen Kirche in Oberkochen gefeiert. Alle Teilnehmer brachten sich aktiv in den Gottesdienst ein. Die Jugendlichen teilten mit den Besucherinnen
und Besuchern ihre Erfahrungen durch die Ausbildung oder waren Teil der Band, die den Gottesdienst musikalisch begleitete. Am Ende der Messe wurden den Jugendleitern Zertifikate überreicht, die sie berechtigen, mit 16 Jahren die „Luleica“zu beantragen. Die „Juleica“ist eine Jugendleitercard, die bundesweit anerkannt ist. Sie bestätigt die Ausbildung zu einem zertifizierten Jugendleiter.
Mit dieser Qualifizierung können die Teilnehmer nun bei Freizeiten mitwirken, Gruppenstunden leiten und organisieren und sich vielfältig im ehrenamtlichen Bereich der Kinderund Jugendarbeit zu engagieren
Der Jugendleiter-Kurs war sehr lehrreich und bereichernd, so Lea Blässings Fazit. Der zeitliche Aufwand war neben der Schule gut zu bewältigen: „Ich kann diese Ausbildung jederzeit weiterempfehlen.“Zum Abschluss bedankt sich Neuntklässlerin Lea Blässing bei allen Mitarbeitern, die viel Zeit und Energie in die angehenden Jugendleiterinnen und Jugendleiter investiert haben.