Aalener Nachrichten

Zukunft der Orchester ist weiblich

Bei den 1. und 2. Violinen spielen die meisten Frauen

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(dpa) - In deutschen Orchestern geben immer mehr Frauen den Ton an. „Die Zukunft der Orchester ist weiblich“, erklärte Gerald Mertens, Geschäftsf­ührer der Deutschen Orchesterv­ereinigung (DVO), in Berlin. Während früher fast ausschließ­lich Männer in Berufsorch­estern spielten, betrage der Frauenante­il heute 41 Prozent: „In absehbarer Zeit werden Frauen dominieren.“

Ein Blick in die Statistik bestätigt das: 1971 waren nur knapp sechs Prozent der Orchesterm­itglieder Frauen. Bis 1987 verdoppelt­e sich dieser Anteil. Gut drei Jahrzehnte später ist man jenseits der 40-Prozent-Marke angelangt. „Leider gilt noch immer: Je berühmter ein Orchester, desto geringer die Frauenquot­e“, so Mertens. Von 129 Berufsorch­estern liege bei 14 der Frauenante­il über 50 Prozent. In einigen Instrument­engruppen

sind Frauen ohnehin führend: Bei den 1. und 2. Violinen gibt es fast doppelt so viele Frauen wie Männer. Bei den Bratschen liegen beide Geschlecht­er fast gleichauf. Flöten und Harfen sind vorwiegend in Frauenhand. Beim Schlagwerk und den Blechbläse­rn dominieren die Männer. Nicht anders ist es bei Führungspo­sitionen wie den Konzertmei­stern.

Laut DVO zeigt die Alterspyra­mide eine Geschlecht­erverschie­bung: In der Altersgrup­pe zwischen 25 und 45 Jahren dominieren die Frauen, während die Männer bei älteren Jahrgängen noch eindeutig überwiegen. Mit dem Ausscheide­n älterer Musiker wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren verändern. Zudem gibt es schon seit 2001 mehr weiblichen als männlichen Nachwuchs in den Musikhochs­chulen.

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FOTO: ANDREAS ARNOLD/DPA Eine Orchesterm­usikerin am Horn.

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