Enkeltrick wird vorgeschoben
Neben dem Betrug falscher Polizeibeamter gehört auch der vor 20 Jahren aufgekommene Enkeltrick zu einer gängigen Masche, die vor allem Senioren trifft, sagt Klaus Leopold. Bei dieser geben sich Betrüger als Enkel, Verwandte oder gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Vorgetäuscht wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage. Sobald der Angerufene bereit dazu ist, zu bezahlen, wird ein Bote geschickt, um das Geld abzuholen. Dieser gibt bei der Übergabe an, dass der vermeintliche Verwandte zeitlich verhindert sei und ihn deshalb geschickt habe. „Auch beim Enkeltrick gehen die Betrüger äußerst clever vor“, sagt Leopold. „Sie nennen nicht ihren Namen, sondern fragen ihr Opfer, ob es wisse, welcher Enkel am Telefon sei.“Nachdem der Name fällt, haben die Täter ein leichtes Spiel. „In vielen Fällen hören die Senioren nicht mehr so gut, und ihnen fehlt ein gewisses Misstrauen. Zudem fühlen sie sich geschmeichelt, ihrem angeblichen Enkel in einer misslichen Lage helfen zu können.“Um zu verhindern, dass die Opfer mit Angehörigen sprechen, werde behauptet, dass die Mutter oder der Vater überrascht werden sollen. „Mittlerweile gibt es Betrüger, die den Enkeltrick mit dem Betrug falscher Polizeibeamter vermischen“, sagt Leopold. In diesem Fall ruft ein vermeintlicher Enkel an und bittet um Geld. In der Folge ruft ein falscher Polizist an und behauptet, gegen eine Enkeltrickbetrügerbande zu ermitteln. Um die Täter zu schnappen, sollte bei einem weiteren Anruf eines angeblichen Enkels auf dessen Forderung eingegangen und das Geld übergeben werden. „In diesem Fall wird also der Enkeltrick vorgeschoben, damit die Masche falscher Polizeibeamter erfolgreich ist“, sagt Leopold.