Aalener Nachrichten

„Nicht nur traurig, sondern schlimm“

Dewanger wollen Hausarztlö­sung: Ortschafts­rat kann sich angemietet­e Praxis vorstellen

- Von Markus Lehmann

- Das Welland ist vom Hausarztma­ngel besonders und seit längerem betroffen. Deshalb stieß im Dewanger Ortschaftr­at die „Bestandser­hebung der ärztlichen Versorgung“auf besondere Beachtung und eine längere Diskussion.

Die Bürgervert­reter gaben der Verwaltung schließlic­h Vorschläge mit auf den Weg. Die Idee: Die Stadt könnte einem Hausarzt einen Praxisraum zur Verfügung stellen.

Ortsvorste­herin Andrea Zeißler hat sich bereits an den Wirtschaft­sbeauftrag­ten der Stadt gewandt. Man könne, zitierte sie sinngemäß, „keinen Arzt herbeizaub­ern“. Die Stadt könnte aber Unterstütz­ung für ein als Arztpraxis geeignetes Gebäude leisten. Es sei, so Zeißler, dass junge Ärzte immer mehr auf die „Work-Life-Balance“achteten. Sprich: Sie wollen auf dem Land nicht rund um die Uhr präsent sein. Leider sei es so, dass „die Ärzte nicht auf uns zukommen“. Die Stadt, erklärte sie auf eine Anfrage von Helmut Gentner, könne eben nur bei der Örtlichkei­t unterstütz­en. Eine Praxis, so Zeißler weiter, müsste in Dewangen auch nicht jeden Tag geöffnet haben.

Jürgen Gierke brachte ein Medizinisc­hes Versorgung­szentrum in die Diskussion ein, ähnlich dem Vorbild in Aalen, das vielleicht auch Fachsenfel­d mitversorg­en könne. Denn auch dort werde es wohl in absehbarer Zeit, stellte das Gremium fest, keinen Hausarzt mehr geben. Natalie Pfeifle-Dirschka fragte an, ob es denn nicht Fördertöpf­e für eine Praxis gebe, wenn sich ein Hausarzt im ländlichen Raum ansiedelt. Zeißler will das prüfen lassen. Jedenfalls sei die Situation „nicht nur traurig, sondern auch schlimm“.

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