„Nicht nur traurig, sondern schlimm“
Dewanger wollen Hausarztlösung: Ortschaftsrat kann sich angemietete Praxis vorstellen
- Das Welland ist vom Hausarztmangel besonders und seit längerem betroffen. Deshalb stieß im Dewanger Ortschaftrat die „Bestandserhebung der ärztlichen Versorgung“auf besondere Beachtung und eine längere Diskussion.
Die Bürgervertreter gaben der Verwaltung schließlich Vorschläge mit auf den Weg. Die Idee: Die Stadt könnte einem Hausarzt einen Praxisraum zur Verfügung stellen.
Ortsvorsteherin Andrea Zeißler hat sich bereits an den Wirtschaftsbeauftragten der Stadt gewandt. Man könne, zitierte sie sinngemäß, „keinen Arzt herbeizaubern“. Die Stadt könnte aber Unterstützung für ein als Arztpraxis geeignetes Gebäude leisten. Es sei, so Zeißler, dass junge Ärzte immer mehr auf die „Work-Life-Balance“achteten. Sprich: Sie wollen auf dem Land nicht rund um die Uhr präsent sein. Leider sei es so, dass „die Ärzte nicht auf uns zukommen“. Die Stadt, erklärte sie auf eine Anfrage von Helmut Gentner, könne eben nur bei der Örtlichkeit unterstützen. Eine Praxis, so Zeißler weiter, müsste in Dewangen auch nicht jeden Tag geöffnet haben.
Jürgen Gierke brachte ein Medizinisches Versorgungszentrum in die Diskussion ein, ähnlich dem Vorbild in Aalen, das vielleicht auch Fachsenfeld mitversorgen könne. Denn auch dort werde es wohl in absehbarer Zeit, stellte das Gremium fest, keinen Hausarzt mehr geben. Natalie Pfeifle-Dirschka fragte an, ob es denn nicht Fördertöpfe für eine Praxis gebe, wenn sich ein Hausarzt im ländlichen Raum ansiedelt. Zeißler will das prüfen lassen. Jedenfalls sei die Situation „nicht nur traurig, sondern auch schlimm“.