„Frauen müssen selbst etwas tun“
(R.) - Eine muntere Frauenrunde hat sich auf Einladung des Vereins Frauen helfen Frauen zum Brezelfrühstück im Café Ars Vivendi getroffen und die Frage diskutiert, ob der Internationale Frauentag als Kampf- und Gedenktag eigentlich noch gebraucht wird. Die Antwort ist ein klares Ja.
Denn noch immer verdienen Frauen bei gleichen Berufen weniger als Männer, und auch mit der Aufgabenteilung im Haushalt ist es oft nicht weit her. Aber die Frauen, so Dorothee Irion-Ulmer, sollten nicht jammern, sondern selbst etwas tun. „Wir müssen uns um unsere Angelegenheiten kümmern, uns engagieren und unsere Rechte einfordern“, sagt die Vorsitzende des Vereins Frauen helfen Frauen. Nach wie vor sind Frauen in politischen Ämtern unterrepräsentiert, von Führungspositionen gar nicht zu reden. Nur ein Drittel der Bundestagsabgeordneten ist weiblich. Auch um kommunale Gendergleichheit
ist es schlecht bestellt. Der Ellwanger Gemeinderat hat aktuell 33 Mitglieder. Nur sieben von ihnen sind Frauen.
„Wer Frauen will, muss Frauen wählen“lautet der Slogan der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und Gleichstellungsbeauftragte BadenWürttemberg. Das klingt gut, aber: „Wer Frauen wählen will, muss Frauen kennen, die sich zur Wahl stellen“, ergänzt Dorothee IrionUlmer. Wenn Frauen in politischen Gremien genauso zahlreich repräsentiert wären wie Männer, wäre die Politik eine andere. Doch Frauen zögern, sich aufstellen zu lassen, und haben, wenn sie es tun, in männlich geprägten Parteistrukturen weniger Erfolg als Männer, die lieber Männer wählen. Auch im Jahr 2020 sind Männer eher für Politik und Öffentlichkeit zuständig, Frauen fürs Private und die Familie. Es bleibt also viel zu tun. Der Frauentag ruft dazu auch in Ellwangen mit vielfältigen Veranstaltungen auf.
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