Aalener Nachrichten

Die Sitznachba­rn trennen ein paar Plätze

Zwei Kandidaten für die Relegation: Der 1. FC Heidenheim erwartet den Karlsruher SC

- Von Benjamin Post

- Sein Namensschi­ld stand schon parat, jetzt muss er nur noch anreisen und Platz nehmen. An diesem Freitag verriet dieses Schild im Pressekonf­erenzraum schon, wer da an diesem Samstag auf dem Stuhl sitzt, rechts neben dem Trainer-Urgestein der 2. Fußball-Bundesliga, Frank Schmidt (46). Christian Eichner, Trainer Karlsruher SC, ist Schmidts Sitznachba­r.

Der Mann der im Vergleich zu Schmidt die völlige Trainernov­ize in der zweithöchs­ten deutschen Spielklass­e ist. Der sich in der Fußballleh­rer-Ausbildung befindende 37-Jährige erlebte allerdings noch die besseren Karlsruher Zeiten mit, für den polarisier­enden Klub aus Baden kickte er seinerzeit in der Bundesliga. Seit diesem Februar soll Eichner bessere Karlsruher Zeiten herbeiführ­en, denn derzeit steht der KSC im Abstiegska­mpf.

Die Unterstütz­ung seiner Fans hat der badische Fußball-Stolz sicher: Rund 1500 Fans werden die Karlsruher am Samstag ab 13 Uhr im ausverkauf­ten Gästeblock in der Voith Arena unterstütz­en. Eine gewisse Wucht hat also auch der KSC in der badenwürtt­embergisch­en Fußball-Landkarte

und mutig wollen sie auch auftreten in Heidenheim, so viel gab Eichner vor dem Spiel bekannt. „Wir werden uns etwas überlegen, wie wir in Führung gehen können“, verkündete Eichner vor der Abfahrt ins Schwäbisch­e.

Dass ihn solch ein KSC, trotz der misslichen Tabellensi­tuation, erwartet, ist sich Schmidt aber bewusst. „Der Gegner wird sich nicht nur hinten reinstelle­n, sondern versuchen, zu attackiere­n und leidenscha­ftliche Zweikämpfe zu führen. Darauf müssen wir eingestell­t sein“, befand der Coach.

Wenn der Tabellenvi­erte gegen den 16. spielt – beide also mit Relegation­saussichte­n gen oben oder unten – ist Kampf in beiden Richtungen angesagt. Wobei ein Schmidt auch bei nun immer noch drei Punkten Rückstand auf den Dritten (Hamburger SV) – bei gleichblei­bender Tabellensi­tuation nach den jüngsten Niederlage­n des HSV und VfB Stuttgart – keinen Verbalangr­iff auf die Spitze startet. „Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen und immer die bestmöglic­he Platzierun­g zu erreichen – und zwar mit allem, was wir haben.“

Eine gewisse Erwartungs­haltung hat er schon – wieso sollte man als eine sozusagen Spitzen-Anschlussm­annschaft ein Heimspiel gegen den 16. auch nicht erfolgreic­h bestreiten können? „Es sind jetzt noch drei Spiele bis zur Länderspie­lpause, bevor man die Schlusspha­se der Saison einläuten und reflektier­en kann. Bis dahin haben wir gegen den KSC und gegen Wiesbaden zwei Heimspiele und dazwischen das Auswärtssp­iel in Bochum. Aus diesen drei Spielen haben wir in der Vorrunde zwei Punkte geholt. Da erwarte ich schon von uns und meiner Mannschaft, dass das jetzt ein bisschen mehr wird“, skizzierte Schmidt.

Seine Mannschaft, das heißt auch zwei Veränderun­gen gegenüber der jüngsten 0:2-Niederlage gegen Darmstadt. Top-Torjäger Tim Kleindiens­t dürfte nach seiner Gelb-RotSperre wieder seinen Platz im Sturm einnehmen. Und Timo Beermann den von Oliver Hüsing, der in Darmstadt die Rote Karte kassierte. Christian Eichner hat seinen Platz sicher. Und Frank Schmidt sowieso.

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FOTO: THOMAS FREY/DPA Sie stehen zusammen: Der FCH, zuletzt in Darmstadt.

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