Blutige Mutprobe
Tatort: Das perfekte Verbrechen (ARD, So., 20.15 Uhr) - Tröstliches zum Schluss: Eine zum Tod verurteilte Ratte rennt über eine Wiese davon. Doch bis es so weit ist, muss der Zuschauer einige Zumutungen aushalten. Schon der Auftakt ist grausam: Da wird ein junger Mann vom Fahrrad gezerrt. Mehrere Täter fesseln ihn, ziehen ihm einen Sack über den Kopf und werfen ihn in ein Cabrio. Dann schleppen sie ihn in einen Keller, wo der schmächtige Bursche gegen einen Koloss von Mann kämpfen soll. Bei der Schlägerei muss man um sein Leben bangen, doch dann wird klar: Das war nur eine von drei Mutproben, die Benjamin (Anton von Lucke) bestehen muss, um in den inneren Zirkel einer elitären privaten Juristenhochschule
zu gelangen. Bei Probe Nr. 3 soll er das Modell eines perfekten Verbrechens entwickeln. Trauriger Höhepunkt dieser Männerbündelei: Studentin Mina wird mitten in Berlin erschossen. Dieser Mordfall ohne Motiv wird für die beiden Kommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) zum juristischen Katz- und Maus-Spiel, in dem selbst ihre unerlaubten Tricks wenig fruchten. Ein zweifellos spannender, gleichzeitig verstörender Krimi von Brigitte Maria Bertele (Regie) und Michael Comtesse (Regie), der hochintelligente, eiskalte und gut vernetzte Jurastudenten in den Mittelpunkt stellt. Sie entpuppen sich als knallharte Gegenspieler für das Kommissarduo.