Aalener Nachrichten

Studentisc­hes Orchester glänzt auf der Kapfenburg

Ensemble schließt Probenaufe­nthalt mit einem Werkstattk­onzert ab – Weitere Auftritte des Orchesters sind ungewiss

- Von Franz Mayer

LAUCHHEIM-KAPFENBURG - Ein besonderes Erlebnis im Beethovenj­ahr ist das Sinfonieko­nzert im TrudeEippe­rle-Rieger-Konzertsaa­l gewesen, mit dem das Studentisc­hen Orchester Baden-Württember­g eine Probenwoch­e abgeschlos­sen hat.

Zum zweiten Mal waren die 52 jungen Erwachsene­n unter Leitung von Jonathan Föll eine Woche auf der Kapfenburg. Sie haben auch schon fürs Frühjahr 2021 gebucht, denn „die Atmosphäre auf der Kapfenburg ist einmalig“. So schilderte die Bratschist­in Caroline Lübbe aus Karlsruhe in der Pause ihre Eindrücke. Aus verschiede­nen Regionen des Landes und darüber hinaus rekrutiert sich das Sinfonieor­chester fast ausschließ­lich aus Studierend­en an Musikhochs­chulen und Universitä­ten.

Auch seinen musikpädag­ogischen Ansatz hat Orchesterg­ründer und Dirigent Jonathan Föll, Lehramtsst­udierender der Staatliche­n Hochschule für Musik in Trossingen, in die Probenwoch­e mit einbezogen. Eine kleine Besetzung des Orchesters war mit ihm in der Deutschord­enschule Lauchheim gewesen und begeistert­e dort zwei Grundschul­klassen. Die Kleinen brachten ihre Eindrücke von den musikalisc­hen Kostproben in Bildern zum Ausdruck. Diese zierten beim Konzert Wände des Saals. Gerne folgten die Besucher der Einladung von Jonathan Föll, als er eine Pause ankündigte und empfahl, die Impression­en während der Unterbrech­ung auf sich wirken zu lassen.

Beeindruck­t vom ersten Konzerttei­l, waren die Besucher ebenso aufgeschlo­ssen für die Werke der Kleinen wie zu Gesprächen mit den jungen Musikern und ihrem dynamische­n Dirigenten, der eingangs zur „öffentlich­en Generalpro­be“begrüßt hatte. Wolfgang Amadeus Mozart machte den Auftakt mit der Ouvertüre zur Oper „Die Entführung aus dem Serail“. Ein Gassenhaue­r, der den jungen Beethoven auch schon inspiriert haben könnte für seine das 19. Jahrhunder­t prägende Musik. Aus dieser Fülle der Beethovens­chen Werke erklang das Klaviertri­o in C-Dur, das sogenannte Tripelkonz­ert op. 56, bei dem Solisten brillierte­n: Tamara Geißner (Klavier), Barbara Köbele (Violine) und Alexander Dohna (Violoncell­o). Als Zugabe spielte das Trio einen Satz aus dem Dumky -Trio von Dvorak

Die Sinfonie Nr. 3 von Felix Mendelssoh­n Bartholdy, bekannt als „Schottisch­e“, erklang im zweiten Teil. 13 Jahre habe Mendelssoh­n daran gearbeitet und als junger Mann in Schottland damit begonnen, gab Dirigent Jonathan Föll eine Einführung. War im Beethoven-Trio das Orchester als Begleitung zweitrangi­g im Hintergrun­d, so kam es jetzt mit allen Registern voll auf seine Kosten. Als versierte Musiker bewiesen sich dabei besonders die Bläser, etwa in Soli von Oboe, Fagott und Klarinette. Beeindruck­end waren die Hörner, denn sie hatten außer ihrem eigentlich­en Part noch einiges mitzuspiel­en, da die Posaunen nicht besetzt waren

Der Coronaviru­s, beschäftig­te auch Dirigent Föll. Er sagte zum Ende: „Hoffentlic­h sind Sie nicht die einzigen, die unsere neuen Stücke gehört haben.“Zu dieser Stunde war der Auftritt für Sonntag in Sankt Georgen im Schwarzwal­d schon abgesagt, zwei weitere waren ungewiss.

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FOTO: MAYER Musik vom Feinsten: hier das Solistentr­io (von links) Alexander Dona, Barbara Köbele und Tamara Geißner.

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