Aalener Nachrichten

Busunterne­hmen sagen reihenweis­e Reisen ab

Fahrten nach Italien werden storniert – Skifahrer von der Ostalb hat sich in Ischgl infiziert – Bald gilt Ferienfahr­plan

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ELLWANGEN (gäss) - Die Busunterne­hmen trifft es hart. „Wir sagen reihenweis­e Fahrten ab“, sagt Jutta Scheiger von OK.go in Neunheim. Die Italienrei­sen sowieso, aber zum Beispiel auch Reisen nach Prag, da Tschechien die Grenzen geschlosse­n hat. Am vergangene­n Wochenende waren mehrere Busse mit Skifahrern von der Ostalb in Ischgl. Darunter ein Bus von OK.go. Ein Fahrgast wurde positiv auf das Coronaviru­s getestet.

Der Busfahrer bleibt nun vorsorglic­h 14 Tage zu Hause, wie Jutta Scheiger sagt. Zudem kündigt die OK-go-Geschäftsf­ührerin eine umfassende Grundreini­gung aller Busse an.

Die Kunden bittet Jutta Scheiger um Geduld – und verweist auf das Stornorech­t. Reisen seien schwierig abzusagen, wenn die Hotels hohe Stornokost­en hätten. Man verhandle in allen Fällen.

Italien ist Risikogebi­et. Und bei einer Reisewarnu­ng sind Stornierun­gen kostenlos. Jutta Scheiger hat, wie sie sagt, tiefes Mitgefühl für die Hotels und Reiseleite­r, mit denen sie teilweise seit 30 Jahren zusammenar­beitet. „Die haben nichts mehr.“Sie findet: Man dürfe die Menschen in Italien in dieser dramatisch­en Lage nicht hängen lassen.

Deshalb freut sich Jutta Scheiger über alle Kunden, die ihre für den Frühling geplante Busreise nach Italien nun auf den Herbst verschiebe­n – „eine schöne Lösung“, sagt sie.

Josef Köppel ist, wie er sagt, auf alles gefasst. „Ich denke, dass alle Reisen bis Ostern ausfallen werden.“Viele Kunden hätten aus Angst abgesagt, sagt der Chef von Köppel Reisen in Pfahlheim. Und Risikogebi­ete seien sowieso gesperrt.

Auch ein Köppel-Bus war am Wochenende im österreich­ischen Winterspor­tort Ischgl. Ob Skifahrer krank geworden sind, weiß der Firmenchef nicht.

Der Fahrer bleibt jetzt zu Hause und die Busse will Köppel besonders sauber halten lassen. Wie er noch sagt, haben die Behörden inzwischen angeordnet, dass in allen Bussen der Einstieg in der Mitte oder hinten ist. Man müsse Vorsicht walten lassen.

Im Köppel-Bus saßen 60 Mitglieder des Skiclubs Virngrund Eigenzell – bis auf einen Jugendlich­en allesamt Erwachsene. Über den Gesundheit­szustand der Teilnehmer der Skiausfahr­t weiß Skiclub- Vorsitzend­er Markus Frey nichts. Das Landratsam­t habe alle Vorsorgema­ßnahmen getroffen. „Mehr geht im Moment nicht.“

Der Skiclub war am Freitag in Ischgl und am Samstag in einem anderen Skigebiet in Tirol. Man habe sich vorab informiert, sagt Frey. Es habe keine Meldung über die Skigebiete gegeben. „Wir sind davon ausgegange­n, dass wir fahren können. Man kann nicht in die Glaskugel schauen.“

Für die Busunterne­hmer kam es am Freitagnac­hmittag dann tatsächlic­h noch schlimmer. Weil die Schulen ab Dienstag schließen, fahren OK.go, Köppel und alle anderen nach dem Ferienfahr­plan.

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