Aalener Nachrichten

Klasse statt Masse beim neuen Audi A3

Die vierte Generation punktet mit starkem Design und aufgerüste­ter Technik

- Von Thomas Geiger

Audi beweist mal wieder ein Herz für Besserverd­iener und möbelt deshalb den Golf auf. Während VW mit der gerade vorgestell­ten Generation Acht noch einmal Masse machen will, setzen die Bayern erneut auf Klasse: Wenn sie aus dem gleichen Baukasten im Mai die vierte Auflage des A3 zaubern, sieht der deshalb nicht nur besser aus denn je. Sondern zu dem ganzen Lametta, Lack und Leder gibt’s auch jede Menge neuer Technik für Assistenz und Infotainme­nt sowie gründlich überarbeit­ete Motoren. Allerdings erhebt Audi dafür auch einen ordentlich­en Premium-Aufschlag: Während der Golf bei knapp 20 000 Euro startet, gibt es den A3 erst ab 26 800 Euro. Und natürlich kommt dieses Basismodel­l erst ein paar Monate nach der Markteinfü­hrung.

Während sich am Format nur wenig ändert und der Radstand von 2,64 Metern sogar komplett gleich bleibt, gehen die Designer bei der Form in die Vollen: So reckt der nun 4,34 Meter lange A3 künftig einen flacheren Bug mit einem etwas schmollend dreinschau­enden Single-Frame-Grill in den Wind und bekommt vor allem an der Flanke Charakter. Denn erstmals sind die Seitenteil­e deutlich eingezogen, sodass die weit ausgestell­ten Radhäuser noch besser zur Geltung kommen. Dazu noch die stärker geneigte C-Säule und das schnittige Heck – schon sieht der Golf noch braver und biederer aus, als er ohnehin schon ist.

Innen sind die Unterschie­de dagegen deutlich geringer: Ja, der A3 wirkt etwas wertiger und gönnt sich die feineren Materialie­n – aber hier wie dort macht die Digitalisi­erung große Schritte und es gibt zum virtuellen Cockpit auch einen riesigen Touchscree­n samt neuer Sprachsteu­erung und bald auch eine Integratio­n von Amazons Alexa.

Gleichzeit­ig rüstet Audi bei den Assistente­n auf: Das Licht wird schlauer und schicker und macht jetzt sogar bei den Tagfahrleu­chten Unterschie­de zwischen den einzelnen Ausstattun­gsniveaus. Der adaptive Fahrassist­ent hält Spur und Abstand bis 210 km/h und bremst DSGModelle wie Handschalt­er im Stoppand-Go-Verkehr bis zum Stillstand. Und genau wie der Golf kommunizie­rt der A3 mit der Infrastruk­tur sowie den umgebenden Autos und erweitert so seinen Horizont.

Auch unter der Haube machen die Bayern den nächsten Schritt und elektrifiz­ieren genau wie die Mutter nun auch in der Kompaktkla­sse die ersten Motoren mit einem Startergen­erator samt 48-Volt-Netz, der bis zu 0,4 Liter Benzin sparen soll. Zum Start gibt es den A3 als 1.5 TFSI mit einem 150 PS starken Benziner sowie als 2.0 TDI, der 116 PS oder 150 PS leistet. Wenig später folgen ein 1.0 TFSI mit drei Zylindern und 110 PS für das Basis-Modell sowie der 1,5Liter als Mild-Hybrid. Dabei will es Audi freilich nicht bewenden lassen. Sondern es soll mehr Diesel und

Benziner geben, eine Erdgas-Umrüstung und sicher auch einen Plug-InHybriden. Außerdem gesellen sich zu den Fronttrieb­lern in der Startaufst­ellung bald wieder die ersten Quattros. Und natürlich stehen auch der S3 mit um die 300 und der RS3 mit etwa 400 PS auf dem Plan.

Während es unter der Haube also reichlich Auswahl gibt, dürfte sich die Zahl der Karosserie­varianten weiter reduzieren: Das Stufenheck ist mit Blick auf China und die USA zwar gesetzt. Aber für das A3-Cabrio könnte die Luft diesmal ziemlich dünn werden.

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FOTOS: TOM BAUER Außen bekommt die vierte A3-Auflage noch mehr Profil.
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Innen gibt es jede Menge neue Technik für Assistenz und Infotainme­nt.

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