Söder: Bayern wird wegen Corona-Krise den Katastrophenfall ausrufen
(dpa) - Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Ausrufung des Katastrophenfalls im Freistaat angekündigt.
Man werde das tun, weil man eine einheitliche Strategie unter einer einheitlichen Führung brauche, sagte Söder am Sonntagabend im BR Fernsehen.
Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls sind in erster Linie organisatorische Fragen verbunden. Diese seien notwendig, damit das Land im Kampf gegen das Coronavirus entsprechende Maßnahmen ergreifen könne, hieß es in Regierungskreisen. Der Katastrophenfall soll zunächst für 14 Tage gelten.
Neben den bekannten Schritten wie einer Schließung aller nicht systemrelevanten Geschäfte soll dann auch die Bundeswehr mit ihren Krankenhäusern in die Krisenpläne einbezogen werden. Das Gesundheitsministerium soll zudem sämtliche Beatmungsgeräte im Land erfassen und ein Notfallkonzept entwickeln, wie sich sogenannte temporäre Krankenhäuser einrichten lassen. Sie sollen demnach in Messe-, Sport- und Konzerthallen entstehen, falls die Zahl der Erkrankten drastisch steigt.
Klar sei aber, dass Supermärkte und Lebensmittelläden, Apotheken, Tankstellen und auch Banken definitiv offen bleiben sollen, hieß es. Die Grundversorgung bleibe aufrechterhalten, wurde betont.
Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nimmt in Bayern rasch zu. Am Sonntag meldete das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 886 Fälle, in denen Menschen im Freistaat positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden. 205 Fälle mehr als am Vortag.
Vier Menschen starben inzwischen nachweislich in Bayern an Covid-19.