Verleihe planen Online-Angebot von Filmen
(KNA) - Angesichts von Corona-Krise und geschlossenen Kinosälen gehen Verleiher neue Wege. Manche Rechteinhaber hätten angekündigt, neue Filme parallel über Streamingdienste zur kostenpflichtigen Leihe anzubieten, sagte der Chefredakteur des Portals filmdienst.de, Josef Lederle, der Katholischen Nachrichten-Agentur.
In den USA will laut Medienberichten NBC Universal als erster Anbieter einen solchen Schritt gehen. Aktuelle Filme wie „Der Unsichtbare“, „The Hunt“und „Emma“sollen demnach in absehbarer Zeit abrufbar sein. Die meisten Filmverleiher verschieben momentan die lang geplanten Starttermine ihrer Filme.
Ob Universal-Studio in Deutschland und Europa die Produktionen auch online zugänglich machen wird, ist laut Lederle unklar. „Zwei deutsche Anbieter, Grandfilm und Salzgeber, haben bereits eigene Video-on-Demand-Kanäle, dort werden aber bisher noch keine Premieren gezeigt“, so Lederle.
Der Verleih Grandfilm hatte am Dienstag angekündigt, neue Filme kostenpflichtig auf einem eigenen Kanal beim Portal Vimeo anzubieten. Die deutsche Komödie „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“von Julian Radlmaier und „Zama“von Lucretia Martel sollen demnach den Anfang machen. Die Hälfte der Einnahmen von 9,99 Euro pro Film würden an von den Ausfällen durch Corona betroffene Kinos fließen.
„Es ist ein Zeichen der Solidarität, die Kinos sind genauso wie wir Verleiher existenziell von dem aktuellen Lockdown betroffen“, sagte Geschäftsführer Patrick Horn in Nürnberg. Nach und nach sollen weitere Filme aus dem Programm des Verleihs dazukommen.