„Tatort“-Miterfinder Hans Prescher tot
ausgenutzt worden, sagte er. Doch das Gericht glaubte ihm nicht.
Hintergründe der Tat waren laut der Vorsitzenden Richterin Drogen-, Geld- und Waffengeschäfte. Unter dem Vorwand, er könne eine Waffe kaufen, sei der 24-Jährige in einen Hinterhalt gelockt worden. Zwei gezielte Schüsse aus nächster Nähe brachten ihm den Tod. Der Rechtsanwalt hatte nach Überzeugung des Gerichts die Tatwaffe und Munition besorgt – und den nun Verurteilten losgeschickt.
„Das gezielte Töten gegen Entgelt ist nicht weniger schlimm, wenn dieser Mensch ein Drogenhändler war und eine Waffe kaufen wollte“, stellte die Richterin zu Beginn der Urteilsbegründung klar. Dies sei eigentlich eine Selbstverständlichkeit, müsse bei diesem Fall aber nochmals betont werden.
Aufgebrachten Zuschauern und Freunden des Opfers stellte sich die Richterin im Flur des Gerichtes später in den Weg und mahnte sie zur Ruhe. „Lassen Sie es gut sein“, sagte sie: „Für Urteile ist die Justiz zuständig.“
Mit dem Strafmaß folgte das Gericht den Forderungen des Staatsanwaltes.
(dpa) - Einer der Mitbegründer der ARD-Krimireihe „Tatort“, Hans Prescher, ist tot. Er starb vergangenen Sonntag mit 89 Jahren in München, wie der Hessische Rundfunk (HR) am Mittwoch mitteilte. Prescher hatte 38 Jahre für den HR gearbeitet und lange Zeit die Abteilung Fernsehspiel und Spielfilm geleitet. Als Fernsehspielchef sei es Prescher in besonderer Weise gelungen, Populäres und Anspruch miteinander zu verbinden, sagte HR-Intendant Manfred Krupp. Prescher war um 1970 an der Entwicklung des Krimiklassikers „Tatort“beteiligt. In seine Verantwortlichkeit fielen Großprojekte wie die elfteilige TV-Verfilmung des Thomas-Mann-Romans „Buddenbrooks“(1979). Daneben betreute er Kinoproduktionen, so etwa Volker Schlöndorffs OscarWerk „Die Blechtrommel“.