Die Energiespender für die Geräte der Zukunft
Reihe Top-Arbeitgeber der Region: Varta Microbattery macht die kabellose Elektronik möglich
- Das Kabel hat ausgedient. Das gilt für viele kleine und tragbare Geräte. Den Anfang machen die Kopfhörer, viele weitere Geräte werden folgen. Dennoch müssen auch die Geräte der Zukunft mit Energie versorgt werden. Das bedeutet bis auf weiteres, dass sie mit Batterien betrieben werden müssen. Und hier kommt der Ellwanger Batteriehersteller Varta ins Spiel.
Aus Sicht von Herbert Schein, dem Vorstandsvorsitzenden der Varta AG, wurde die neue Generation der Headsets erst durch die Entwicklung kleiner und wiederaufladbarer Batterien ermöglicht. Der Batteriehersteller sieht sich hier als Pionier und Technologieführer. „Wir haben als erster eine kleine Lithium-IonenBatterie im Knopfzellenformat entwickelt, die über eine sehr hohe Energiedichte, Qualität und Sicherheit
verfügt“, sagt Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender der Varta AG.
Die Nachfrage nach den Knopfzellen mit Lithium-Ionen-Akkutechnik für schnurlose Kopfhörer steigt derzeit laut Varta um 30 Prozent pro Jahr. Deshalb baut der Batteriehersteller seine Kapazitäten stark aus. Baukräne haben derzeit an den Standorten in Ellwangen und Nördlingen gut zu tun.
Sichtbarstes Zeichen für die großen Veränderungen auf dem VartaGelände ist der große Kubus des Hochregallagers, das Mitte des Jahres in Betrieb gehen wird. 31 Meter hoch ragt das Gebäude über das Unternehmensareal an der Jagst. Der Bau ist weitgehend fertiggestellt, zur Zeit wird die Technik eingebaut. Das Lager erlaubt Varta, die bisherigen Lagerkapazitäten zusammenzuführen und den gewonnenen Platz für weitere Fertigungskapazitäten zu nutzen. sagt Personalleiter Sebastian Lang.
Die werden gebraucht: Schon Mitte des Jahres will Varta eine Produktionskapazität von 100 Millionen Lithium-Ionen-Zellen pro Jahr erreichen. Bis Ende 2021 soll sich diese Kapazität nochmals auf 200 Millionen jährlich verdoppeln. Deshalb entsteht auf dem Ellwanger Gelände derzeit ein Neubau für die Lithium-Ionen-Zellfertigung.
Auch in Nördlingen wird eine Erweiterung für die bestehende Batteriefabrik gebaut.
Davon abgesehen werden auf dem Gelände an der Jagst pro Jahr über eine Milliarde Batterien für Hörgeräte produziert. Die elektrische Energie entsteht hier durch die chemische Reaktion von Zink mit dem Sauerstoff der Luft. Dabei entsteht Zinkoxid, und es werden Elektronen frei. Und diese Elektronen versorgen die Geräte mit Strom. Auch wenn Varta bei den Hörgerätebatterien bereits weltweiter Marktführer ist, steckt hier noch viel Zuwachspotenzial; insbesondere für wieder aufladbare Geräte. Davon ist Varta-Vorstandschef Herbert Schein überzeugt: „Fast 80 Prozent der
Menschen, die schlecht hören, haben noch kein Hörgerät“, schätzt Schein. 2400 Menschen beschäftigt Varta derzeit in Deutschland. Im laufenden Jahr sollen 600 Stellen dazu kommen, die an den Standorten Ellwangen und Nördlingen angesiedelt werden. In einer Region, in der praktisch Vollbeschäftigung herrscht, ist es nicht einfach, die nötigen Kräfte zu gewinnen. Laut Personalleiter Sebastian Lang kann der Batteriehersteller hier jedoch mit einigen Pfunden wuchern. Varta stehe sowohl für Tradition und Qualität als auch für technologischen Fortschritt und Innovationskraft.
Das Unternehmen notiert seit Ende letzten Jahres im MDAX und TecDAX und zählt damit zu den 90 wichtigsten börsennotierten Unternehmen und den 30 größten Technologieunternehmen in Deutschland. „Wir sind in der Region verankert und weltweit erfolgreich, das macht uns natürlich zu einem attraktiven Arbeitgeber“, sagt Lang. Hinzu komme der moderne Maschinenpark. In Ellwangen und Nördlingen etwa, wo kleinformatige Lithium-Ionen-Batterien gefertigt werden, werde auf neuesten Maschinen produziert, alles topmodern und High-Tech.
Ein weiterer Punkt: Gerade junge Menschen suchen nicht nur einen Job, sondern auch eine Perspektive und Aufstiegsmöglichkeiten: „Wer heute an der Maschine steht, will morgen vielleicht Schichtleiter werden. Dadurch, dass wir weiter wachsen, entstehen regelmäßig tolle Aufstiegsund Karrierechancen für engagierte Mitarbeiter“, sagt Personalleiter Lang.
Neben der Personalentwicklung baut Varta auch die Ausbildung weiter aus. Dies ist ein weiteres Zeichen für die langfristige und nachhaltige Personalstrategie des Betriebs.
Eine Spezialität des Unternehmens ist darüber hinaus, dass Varta nicht nur Batterien entwickelt und produziert, sondern auch den Maschinenpark sowie die dazu gehörigen Werkzeuge größtenteils selbst entwirft und fertigt. Das stellt sicher, dass der Batteriehersteller möglichst wenig Know-how nach außen geben muss.
Die gesamte Wertschöpfungskette unter einem Dach zu haben, bietet auch noch weitere Vorteile, nämlich wenn es um Produktverbesserungen geht. Das bietet eben auch die Möglichkeit, über den kompletten Prozess hinweg die nötigen Stellschrauben zu betätigen, um Verbesserungen herbeizuführen. Gerade die Bandbreite der möglichen Tätigkeiten – von der Mitarbeit in der Produktion über den Maschinenund Werkzeugbau bis hin zur Batterieentwicklung – mache die Varta zu einem attraktiven Arbeitgeber, ist sich Personalleiter Sebastian Lang sicher.
Dazu komme die Ausrichtung auf den langfristigen Erfolg, Diese Philosophie, die auch von den Investoren mitgetragen werde, habe dem Batteriehersteller nun zur führenden Stellung im technischen Bereich sowie auf den weltweiten Märkten verholfen. „Wir wollen regelmäßig Innovationen auf den Markt bringen und die Batterien kontinuierlich verbessern. Als wir zu Beginn der 2000er-Jahre damit angefangen haben, gab es auf dem Markt für Hörgerätebatterien 13 Mitbewerber. Zwischenzeitlich haben wir unseren Technologievorsprung so weit ausgebaut, dass es nur noch zwei Wettbewerber gibt. Und die Innovationen müssen nicht nur aus der Produktentwicklung kommen, sondern aus allen Stufen der Wertschöpfungskette. Und was man damals mit den Hörgerätebatterien damals erreicht hat, wiederholen wir jetzt bei den kleinen Lithium-IonenZellen“, so Lang.
Seit Beginn des Jahres ist auch die Unternehmenssparte Varta Consumer mit Sitz in Neunheim wieder Teil des Varta-Konzerns. Die Wachstumsstrategie des Unternehmens gilt bei den bewährten Haushaltsbatterien genauso wie bei den Hightech-Knopfzellen für die Geräte der Zukunft.
„Regional verankert, weltweit erfolgreich: Das macht uns zu einem attraktiven Arbeitgeber“,
„Es entstehen ständig tolle Aufstiegs- und Karrierechancen für engagierte Mitarbeiter“,
sagt Personalleiter Sebastian Lang. unter
Alle aus der Reihe „Top-Arbeitgeber“sind im Online-Dossier
zu finden.