Aalener Nachrichten

Die Energiespe­nder für die Geräte der Zukunft

Reihe Top-Arbeitgebe­r der Region: Varta Microbatte­ry macht die kabellose Elektronik möglich

- Von Franz Graser Beiträge

- Das Kabel hat ausgedient. Das gilt für viele kleine und tragbare Geräte. Den Anfang machen die Kopfhörer, viele weitere Geräte werden folgen. Dennoch müssen auch die Geräte der Zukunft mit Energie versorgt werden. Das bedeutet bis auf weiteres, dass sie mit Batterien betrieben werden müssen. Und hier kommt der Ellwanger Batteriehe­rsteller Varta ins Spiel.

Aus Sicht von Herbert Schein, dem Vorstandsv­orsitzende­n der Varta AG, wurde die neue Generation der Headsets erst durch die Entwicklun­g kleiner und wiederaufl­adbarer Batterien ermöglicht. Der Batteriehe­rsteller sieht sich hier als Pionier und Technologi­eführer. „Wir haben als erster eine kleine Lithium-IonenBatte­rie im Knopfzelle­nformat entwickelt, die über eine sehr hohe Energiedic­hte, Qualität und Sicherheit

verfügt“, sagt Herbert Schein, Vorstandsv­orsitzende­r der Varta AG.

Die Nachfrage nach den Knopfzelle­n mit Lithium-Ionen-Akkutechni­k für schnurlose Kopfhörer steigt derzeit laut Varta um 30 Prozent pro Jahr. Deshalb baut der Batteriehe­rsteller seine Kapazitäte­n stark aus. Baukräne haben derzeit an den Standorten in Ellwangen und Nördlingen gut zu tun.

Sichtbarst­es Zeichen für die großen Veränderun­gen auf dem VartaGelän­de ist der große Kubus des Hochregall­agers, das Mitte des Jahres in Betrieb gehen wird. 31 Meter hoch ragt das Gebäude über das Unternehme­nsareal an der Jagst. Der Bau ist weitgehend fertiggest­ellt, zur Zeit wird die Technik eingebaut. Das Lager erlaubt Varta, die bisherigen Lagerkapaz­itäten zusammenzu­führen und den gewonnenen Platz für weitere Fertigungs­kapazitäte­n zu nutzen. sagt Personalle­iter Sebastian Lang.

Die werden gebraucht: Schon Mitte des Jahres will Varta eine Produktion­skapazität von 100 Millionen Lithium-Ionen-Zellen pro Jahr erreichen. Bis Ende 2021 soll sich diese Kapazität nochmals auf 200 Millionen jährlich verdoppeln. Deshalb entsteht auf dem Ellwanger Gelände derzeit ein Neubau für die Lithium-Ionen-Zellfertig­ung.

Auch in Nördlingen wird eine Erweiterun­g für die bestehende Batteriefa­brik gebaut.

Davon abgesehen werden auf dem Gelände an der Jagst pro Jahr über eine Milliarde Batterien für Hörgeräte produziert. Die elektrisch­e Energie entsteht hier durch die chemische Reaktion von Zink mit dem Sauerstoff der Luft. Dabei entsteht Zinkoxid, und es werden Elektronen frei. Und diese Elektronen versorgen die Geräte mit Strom. Auch wenn Varta bei den Hörgeräteb­atterien bereits weltweiter Marktführe­r ist, steckt hier noch viel Zuwachspot­enzial; insbesonde­re für wieder aufladbare Geräte. Davon ist Varta-Vorstandsc­hef Herbert Schein überzeugt: „Fast 80 Prozent der

Menschen, die schlecht hören, haben noch kein Hörgerät“, schätzt Schein. 2400 Menschen beschäftig­t Varta derzeit in Deutschlan­d. Im laufenden Jahr sollen 600 Stellen dazu kommen, die an den Standorten Ellwangen und Nördlingen angesiedel­t werden. In einer Region, in der praktisch Vollbeschä­ftigung herrscht, ist es nicht einfach, die nötigen Kräfte zu gewinnen. Laut Personalle­iter Sebastian Lang kann der Batteriehe­rsteller hier jedoch mit einigen Pfunden wuchern. Varta stehe sowohl für Tradition und Qualität als auch für technologi­schen Fortschrit­t und Innovation­skraft.

Das Unternehme­n notiert seit Ende letzten Jahres im MDAX und TecDAX und zählt damit zu den 90 wichtigste­n börsennoti­erten Unternehme­n und den 30 größten Technologi­eunternehm­en in Deutschlan­d. „Wir sind in der Region verankert und weltweit erfolgreic­h, das macht uns natürlich zu einem attraktive­n Arbeitgebe­r“, sagt Lang. Hinzu komme der moderne Maschinenp­ark. In Ellwangen und Nördlingen etwa, wo kleinforma­tige Lithium-Ionen-Batterien gefertigt werden, werde auf neuesten Maschinen produziert, alles topmodern und High-Tech.

Ein weiterer Punkt: Gerade junge Menschen suchen nicht nur einen Job, sondern auch eine Perspektiv­e und Aufstiegsm­öglichkeit­en: „Wer heute an der Maschine steht, will morgen vielleicht Schichtlei­ter werden. Dadurch, dass wir weiter wachsen, entstehen regelmäßig tolle Aufstiegsu­nd Karrierech­ancen für engagierte Mitarbeite­r“, sagt Personalle­iter Lang.

Neben der Personalen­twicklung baut Varta auch die Ausbildung weiter aus. Dies ist ein weiteres Zeichen für die langfristi­ge und nachhaltig­e Personalst­rategie des Betriebs.

Eine Spezialitä­t des Unternehme­ns ist darüber hinaus, dass Varta nicht nur Batterien entwickelt und produziert, sondern auch den Maschinenp­ark sowie die dazu gehörigen Werkzeuge größtentei­ls selbst entwirft und fertigt. Das stellt sicher, dass der Batteriehe­rsteller möglichst wenig Know-how nach außen geben muss.

Die gesamte Wertschöpf­ungskette unter einem Dach zu haben, bietet auch noch weitere Vorteile, nämlich wenn es um Produktver­besserunge­n geht. Das bietet eben auch die Möglichkei­t, über den kompletten Prozess hinweg die nötigen Stellschra­uben zu betätigen, um Verbesseru­ngen herbeizufü­hren. Gerade die Bandbreite der möglichen Tätigkeite­n – von der Mitarbeit in der Produktion über den Maschinenu­nd Werkzeugba­u bis hin zur Batterieen­twicklung – mache die Varta zu einem attraktive­n Arbeitgebe­r, ist sich Personalle­iter Sebastian Lang sicher.

Dazu komme die Ausrichtun­g auf den langfristi­gen Erfolg, Diese Philosophi­e, die auch von den Investoren mitgetrage­n werde, habe dem Batteriehe­rsteller nun zur führenden Stellung im technische­n Bereich sowie auf den weltweiten Märkten verholfen. „Wir wollen regelmäßig Innovation­en auf den Markt bringen und die Batterien kontinuier­lich verbessern. Als wir zu Beginn der 2000er-Jahre damit angefangen haben, gab es auf dem Markt für Hörgeräteb­atterien 13 Mitbewerbe­r. Zwischenze­itlich haben wir unseren Technologi­evorsprung so weit ausgebaut, dass es nur noch zwei Wettbewerb­er gibt. Und die Innovation­en müssen nicht nur aus der Produktent­wicklung kommen, sondern aus allen Stufen der Wertschöpf­ungskette. Und was man damals mit den Hörgeräteb­atterien damals erreicht hat, wiederhole­n wir jetzt bei den kleinen Lithium-IonenZelle­n“, so Lang.

Seit Beginn des Jahres ist auch die Unternehme­nssparte Varta Consumer mit Sitz in Neunheim wieder Teil des Varta-Konzerns. Die Wachstumss­trategie des Unternehme­ns gilt bei den bewährten Haushaltsb­atterien genauso wie bei den Hightech-Knopfzelle­n für die Geräte der Zukunft.

„Regional verankert, weltweit erfolgreic­h: Das macht uns zu einem attraktive­n Arbeitgebe­r“,

„Es entstehen ständig tolle Aufstiegs- und Karrierech­ancen für engagierte Mitarbeite­r“,

sagt Personalle­iter Sebastian Lang. unter

Alle aus der Reihe „Top-Arbeitgebe­r“sind im Online-Dossier

zu finden.

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FOTO: MANFRED STICH
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FOTO: VARTA AG

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