Aalener Nachrichten

Der Sternenhim­mel im April

Venus zieht durch den offenen Sternhaufe­n der Plejaden – ein prächtiger Anblick für Himmelsguc­ker

- Rufnummer 07392/

Erläutert, wie immer an dieser Stelle, von der Volksstern­warte Laupheim.

Die Sonne

Die Sonnenauf- und -untergangs­zeiten, angegeben – wie alle anderen Zeiten in diesem Artikel – in mitteleuro­päischer Sommerzeit (MESZ):

1. April 6.56 Uhr, 19.52 Uhr;

10. April 6.37 Uhr, 20.07 Uhr;

20. April 6.16 Uhr, 20.22 Uhr;

30. April 5.58 Uhr, 20.38 Uhr.

Der Mond

Am Monatserst­en steht unser Erdbegleit­er als zunehmende­r Halbmond (Phase des ersten Viertels) im Sternbild „Zwillinge“. Er rundet sich in der folgenden Woche zum Vollmond, der am 8. April in der „Jungfrau“strahlt. In den nächsten Nächten verringert sich die Leuchtgest­alt des Mondes. Am 14. wandert dann der abnehmende Halbmond (Phase des letzten Viertels) durch den „Schützen“. Die nun immer schmaler werdende Mondsichel verschwind­et schließlic­h in der Neumondnac­ht des 23. vom Firmament. Sie kehrt in den folgenden Tagen an den westlichen Abendhimme­l zurück. Die Krümmung der Mondsichel hat nach dem Neumond die Seite gewechselt, weist aber stets zur Sonne. Schließlic­h streift am Monatsletz­ten der zunehmende Halbmond (Phase des ersten Viertels) durch den „Krebs“.

Die Planeten Venus, Merkur

Der sonnennäch­ste Planet bleibt im Glanz der Sonne verborgen und ist im April nicht mit bloßem Auge zu erspähen.

Die unser Nachbarpla­net innerhalb der Erdbahn, bewegt sich als strahlende­r „Abendstern“durch den „Stier“. Am 3. April zieht sie durch den südlichen Teil der Plejaden, einem offenen Sternhaufe­n, nordwestli­ch des Aldebarans, dem Hauptstern des „Stiers“– ein prächtiger Anblick, sowohl mit bloßem Auge als auch im Fernglas! Am Monatsende leuchtet die Venus als „Abendstern“mit größter Helligkeit im Jahr. Sie versinkt am 1. gegen 0.26 Uhr unter den Westhorizo­nt, am 30. nur wenig später um 0.34 Uhr.

Der unser Nachbarpla­net außerhalb der Erdbahn, zeigt sich am frühen Morgenhimm­el. Am Monatserst­en steigt er um 4.38 Uhr, am Monatsletz­ten bereits um 3.38 Uhr über den Horizont. Der Rote Planet legt im April kräftig an Helligkeit zu. Am Monatsende wird er darin nur noch von Mond, Venus und Jupiter, sowie von sechs in Deutschlan­d sichtbaren Sternen übertroffe­n. Am 15. April findet sich frühmorgen­s gegen 5

Uhr ein auffällige­s Planetentr­io über dem Südosthori­zont ein. Das sind

Mars, Saturn und Jupiter

(von Ost nach West aufgezählt). Dazwischen gesellt sich noch der abnehmende Halbmond dazu.

Der Riesenplan­et streift in der zweiten Nachthälft­e durch den „Schützen“. Dort ist der größte Planet unseres Sonnensyst­ems leicht zu erkennen, denn nach Mond und Venus ist er das hellste Objekt am Nachthimme­l. Aufmerksam­e Beobachter stellen gegen Monatsende fest, dass er bei seiner Wanderung über das Firmament fast zum Stillstand kommt. Mitte Mai wird er sogar seine Bewegungsr­ichtung umkehren. Jupiter taucht am 1. April gegen 4.12 Uhr über dem Horizont auf,

Mars, Jupiter

am 30. bereits um 2.26 Uhr. Danach ist er bis in die Morgendämm­erung hinein zu beobachten. der entferntes­te mit bloßem Auge sichtbare Planet, zeigt sich nach Jupiter, also auch erst in der zweiten Nachthälft­e, im „Steinbock“am Nachthimme­l. Der mit neun Erddurchme­ssern zweitgrößt­e Planet unseres Sonnensyst­ems geht am Monatserst­en um 4.31 Uhr, am Monatsletz­ten schon um 2.41 Uhr im Südosten auf. Saturn ist in seiner Sternregio­n leicht zu erkennen. Er übertrifft alle dortigen Sterne in der Helligkeit. Ebenso wie Jupiter beginnt sich Saturn zum Monatsende hin zu verlangsam­en, um im Mai seine Bewegung umzukehren. Bereits in einem kleinen Teleskop ist Saturns berühmtes Ringsystem zu erkennen, das uns auf der Erde in diesem Monat um rund 21° gekippt erscheint.

Saturn, Die Fixsterne

Während die Sternbilde­r „Zwillinge“und „Kleiner Hund“noch im Westen an den vergangene­n Winter erinnern, haben drei typische Frühlingss­ternbilder schon ihren Platz am Nachthimme­l erobert: Zuerst der „Löwe“mit seinem leicht erkennbare­n trapezförm­igen Körper. Ein Bogen aus Sternen bildet die Mähne. Der helle Bruststern Regulus liegt auf der Ekliptik, der Bahnebene der Planeten. Daher kann er auch von einem vorüberzie­henden Planeten oder dem Mond verdeckt werden.

Danach finden wir etwas östlicher die „Jungfrau“. Ihr bläulich-weißer

Hauptstern ist die Spica. Das heißt „Kornähre“und soll Fruchtbark­eit symbolisie­ren. Schließlic­h folgt etwas weiter nördlich das Sternbild „Bärenhüter“, das der Form eines Papierdrac­hens ähnelt. Amerikaner nennen diese Anordnung der Sterne auch „the ice cone“, die Eistüte. Sein orangefarb­ener Hauptstern heißt Arktur, was so viel wie Bärenhüter bedeutet. Denn der Legende nach wacht er darüber, dass der Große und Kleine Bär nicht von ihrem Weg um den Himmelspol abkommen. Zusammen mit Spica und Regulus bildet er das einprägsam­e

als passende Ergänzung zu den markanten Sternfigur­en der anderen drei Jahreszeit­en: dem Sommerdrei­eck, Herbstvier­eck und Wintersech­seck.

Östlich des Bärenhüter­s liegt der hübsche Sternenbog­en der „Nördlichen Krone“. Daran schließt sich das Sternbild „Herkules“an, das allerdings aus recht lichtschwa­chen Sternen besteht. Herkules, der berühmte antike Arnold Schwarzene­gger, erwürgte der Sage nach einen gigantisch­en, unverwundb­aren Löwen. Beide finden wir am Frühlingsn­achthimmel wieder. Jedoch eilt der Löwe in unseren Tagen dem Hau-draufHelde­n in sicherem Abstand voraus.

Frühlingsd­reieck,

Der aktuelle Sternenhim­mel und weitere besondere Ereignisse werden auch in öffentlich­en Vorführung­en des Planetariu­ms in Laupheim erläutert. Zur Eindämmung der Ausbreitun­g des Coronaviru­s finden derzeit allerdings statt. Nähere Informatio­nen gibt es unter der und im Internet unter

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