Coronavirus bringt Zeitplan für Abschlussprüfungen durcheinander
(dpa/lsw) Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinlandpfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hält angesichts der Schulschließungen wegen der Corona-Krise auch einen Ausfall von Abiturprüfungen für möglich. „Wir hoffen, dass die ursprünglich geplanten Termine gehalten werden können. Trotzdem bereiten wir uns auf eine mögliche Verschiebung oder sogar den Ausfall von schriftlichen oder mündlichen Prüfungen vor“, sagte sie am Mittwoch nach Beratungen des KMK-Präsidiums.
Nach Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag hatte am Mittwoch auch Bayern angekündigt, wegen der derzeitigen Schulschließungen in der Corona-Krise die Abiturprüfungen zu verschieben. Der Beginn der Prüfungen im Freistaat soll vom 30. April auf den 20. Mai 2020 verlegt werden, um den Schülern nach dem erhofften Ende der Schulschließungen genug Vorbereitungszeit zu geben. „Trotz der Corona-Krise wollen wir faire Bedingungen für unsere Abiturientinnen und Abiturienten sicherstellen“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Auch eine Verschiebung von Prüfungsterminen anderer Schularten ist angesichts des flächendeckenden Unterrichtsausfalls nicht ausgeschlossen.
Baden-Württemberg will Verschiebungen ebenfalls prüfen. „Unabhängig von der Entscheidung in Bayern arbeiten wir bereits seit einigen Tagen (daran), wie wir mit dem Abitur sowie den Abschlussprüfungen an allen weiteren Schularten umgehen“, teilte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch in Stuttgart mit. „Dabei prüfen wir selbstverständlich unterschiedliche Szenarien und Möglichkeiten, Prüfungen zeitlich und organisatorisch umzusetzen, darunter auch eine Verschiebung des Prüfungszeitraums.“Entscheidungen dazu sollen noch in dieser Woche für alle Schularten bekannt gegeben werden.
Auszubildende, die in BadenWürttemberg kurz vor den Prüfungen stehen, müssen sich in jedem Fall gedulden. Im Zuge der CoronaKrise wurden die Prüfungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung vorerst abgesagt, wie es beim baden-württembergischen Industrieund Handelskammertag heißt. Auch die Handwerkskammern haben alle Meister- und Fortbildungsprüfungen sowie Gesellen- und Zwischenprüfungen wegen des Coronavirus bis auf Weiteres verschoben.