Aalener Nachrichten

„Ode an die Freude“gegen Corona-Blues

Zahlreiche Musiker im Ostalbkrei­s gaben am Sonntag ein Balkonkonz­ert.

- FOTOS: PETER SCHLIPF/MARKUS LEHMANN

(lem) - Eine schöne Aktion gegen den Corona-Blues: Um 18 Uhr spielten oder sangen am Sonntagabe­nd etliche Musiker und Sänger im Ostalbkrei­s mit der „Ode an die Freude“von ihren Balkonen und Fenstern aus fröhliche Klänge als Zeichen, dass man nicht allein ist. So einen „Flashmob sonoro“nach dem Vorbild Italiens, das besonders unter der Pandemie leidet, hatte es zuvor noch nie gegeben. „Wir zeigen Solidaritä­t“hatte der Blasmusikv­erband Ostalbkrei­s aufgerufen und diese Aktion hatte sich über die sozialen Netzwerke rasch verbreitet. Diese Solidaritä­t mit den Mitteln der Musik soll denen gezeigt werden, die momentan zu Hause bleiben müssen oder es aus Gründen der Vernunft tun. Auf fruchtbare­n Boden war dieser klingende Beweis für das Zusammenst­ehen auch in Dewangen gefallen. Eberhard Stark (linkes Bild), früher Schriftfüh­rer und EDVBerater im Musikverei­n, spielte beispielsw­eise auf seinem Bariton-Tenorhorn. Die Idee findet der ehemalige Ortsvorste­her ein toll: „Viele Menschen sind ja gerade sehr verunsiche­rt, haben Angst und sitzen zu Hause. Da finde ich eine kurze Ablenkung durch Musik aus der Nachbarsch­aft eine sehr unterstütz­enwerte Aktion.“Es gehe darum, die Stimmung

zu heben, zeigen, dass man zusammenhä­lt und seine Mitmensche­n im Gedanken hat, erklärt Katja Burr, die Schwester des Musikverei­n-Dirigenten Harry Weingart. Weil der MV Dewangen auch eine ordentlich­e Anzahl an Musikern aus Ellwangen in den Reihen hat, war die „Ode an die Freude“auch dort zu hören. Ob sie nun zur Querflöte oder zur Posaune greift, wollte sie spontan entscheide­n. Die SHW-Bergkapell­e war ebenfalls von der Idee begeistert. Das Orchester, musikalisc­hes Aushängesc­hild Wasseralfi­ngens, ist mit seinem relativ jungen Altersdurc­hschnitt bestens über WhatsApp vernetzt. Deren erster Vorsitzend­er findet die Idee einfach „super“– dass Musiker ein Zeichen setzen sei doch richtig toll, sagt Eugen Krämer. „An die Freude“schrieb Friedrich Schiller 1785. Ludwig van Beethoven machte daraus die „Ode an die Freude“(Vierter Satz aus seiner 9. Sinfonie), 1824 wurde die heutige „Europa-Hymne“aufgeführt. In den sozialen Medien kursieren offenbar verschiede­ne Tonarten. Deshalb gab es vom Blasmusikv­erband folgenden Tipp: „Einigt euch am besten – über die Fenster – mit euren Nachbarn auf eine einheitlic­h klingende Tonart.“

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FOTO: MARKUS LEHMANN
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