Aalener Nachrichten

Weil Ellwangen eine wunderschö­ne Stadt ist...

Die Sechst- und Siebtkläss­ler der Schöner-Graben-Schule haben den neuen OB Michael Dambacher interviewt

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(zt) - Anfang März hatte die Klasse 6/7 der Schöner-Graben-Schule Ellwangen zusammen mit ihrer Klassenleh­rerin Karin Mittnacht einen Termin im Ellwanger Rathaus. Für den Zeitungstr­eff haben die Sechst- und Siebtkläss­ler den neuen Ellwanger Oberbürger­meister Michael Dambacher interviewt.

Wann war Ihr erster Arbeitstag als Oberbürger­meister von Ellwangen? Wie war dieser Tag für Sie? Mein erster Arbeitstag war am 19. Juli 2019. Es war spannend, denn es kam viel Neues auf mich zu. Ich bekam ein neues Büro, lernte neue Leute und neue Abläufe kennen.

Warum wollten Sie Oberbürger­meister von Ellwangen werden?

Weil Ellwangen eine wunderschö­ne Stadt ist und ganz viel zu bieten hat, weil ich in Ellwangen geboren und zur Schule gegangen bin, und weil ich in Ellwangen bei der Bundeswehr war.

Für welchen Beruf haben Sie sich als Kind schon interessie­rt?

Das waren zwei Berufe. Eigentlich wollte ich Pfarrer oder Rechtsanwa­lt werden. Deshalb habe ich ab der 7. Klasse auch Latein gelernt. Aber den Beruf Pfarrer habe ich sein lassen, weil man da nicht heiraten darf.

Wie wird man Oberbürger­meister?

Das geht relativ einfach. Man muss 25 Jahre alt und Deutscher oder EUBürger sein. Man bewirbt sich auf die ausgeschri­ebene Stelle. Dann muss man nur noch gewählt werden und von den Bürgerinne­n und Bürgen ganz viele Stimmen bekommen.

Welche Projekte haben Sie für Ellwangen geplant?

Ganz viele. Das größte Projekt wird die Landesgart­enschau 2026 sein. Es werden etwa zwei Millionen Leute erwartet und Ellwangen wird der Gastgeber sein. Dazu soll die Jagst renaturier­t werden, das heißt dass die Jagst wieder einen natürliche­n Verlauf bekommen und fließen soll. Dadurch wird neuer Lebensraum für Tiere geschaffen. Das zweite Projekt ist der Ausbau der EATA auf dem ehemaligen Bundeswehr­gelände. Jugendlich­e und junge Erwachsene aus ganz Europa lernen hier Deutsch, um eine Ausbildung machen zu können. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklun­g eines neuen Gewerbegeb­iets. Viele Firmen wachsen und brauchen Flächen, um neu bauen zu können.

Wie sieht ein Arbeitsall­tag eines Oberbürger­meisters aus?

Jeder Tag ist anders. So wie heute zum Beispiel, da seid ihr da. Ich habe viele Termine und Besprechun­gen und erledige Verwaltung­sarbeiten. Jeden Montag um 9 Uhr habe ich einen festen Termin, die Amtsleiter­runde. Da wird besprochen, was in der vergangene­n Woche war und was ansteht. Ich beginne morgens zwischen 8.30 und 9 Uhr meinen Arbeitstag, der oft sehr lang ist. Manchmal wird es auch 22 oder 23 Uhr bis dieser zu Ende ist, weil viele Veranstalt­ungen, bei denen ich die Stadt repräsenti­ere und Reden halte, abends sind.

Wie lange arbeiten Sie am Tag?

Oft zwölf bis dreizehn Stunden.

Haben Sie noch Zeit für sich selbst und Ihre Familie?

Momentan habe ich leider wenig Zeit für mich und meine Familie. Vor allem unter der Woche. Deshalb ist es mir wichtig, morgens gemeinsam mit meiner Frau und mit meiner fünfjährig­en Tochter Ria zu frühstücke­n. Danach bringe ich sie in den Kindergart­en. Ich sehe sie sonst unter der Woche nicht. Sie ist abends im Bett, wenn ich nach Hause komme. Gemeinsame Zeit mit der Familie habe ich am Wochenende. Da gehe ich mit der Familie zum Beispiel zum Schwimmen.

Was gefällt Ihnen nicht an Ihrem Beruf?

Dass ich wenig Zeit für mich selber und meine Familie habe.

Was möchten Sie an Ellwangen verändern?

Für Kinder und Jugendlich­e neue Spielplätz­e schaffen und ein neues Jugendzent­rum bauen. Auch für ältere Leute ist etwas geplant: ein Mehrgenera­tionenspie­lplatz, auf dem sich junge und alte Leute treffen. Die Innenstadt soll belebt werden, da soll mehr los sein. Das ist eine schwierige Aufgabe. Auch die Mobilität innerhalb der Stadt soll ausgebaut werden.

Was mögen Sie an Ellwangen besonders?

Ich mag an Ellwangen, wie die Menschen sind und wie sie Feste feiern. Außerdem ist Ellwangen nicht nur eine schöne Stadt, sondern hat darüber hinaus noch einiges zu bieten. Eine wunderschö­ne Landschaft, viele tolle Seen inmitten herrlicher Natur.

Wenn Sie auf eine einsame Insel verbannt werden würden, wen würden Sie mitnehmen? Meine Frau und meine Tochter.

Welche drei Dinge sind Ihnen im Leben am wichtigste­n?

Gesund bleiben, dass man Dinge im Leben tut, die einem Freude bereiten, die man gerne tut, und dass man Freunde hat. Wie alt sind Sie?

40 Jahre alt. Wie sieht Ihr Leben in zehn Jahren aus?

In zehn Jahren bin ich mit 50 noch knackig jung, und ich gehe davon aus, dass ich hoffentlic­h noch Oberbürger­meister von Ellwangen bin.

Was essen Sie am liebsten? Lendchen in Kapernsoße und Kroketten.

Welche Musik hören Sie gerne?

Ich höre alles, was im Radio bei SWR 3 kommt und aktuell ist. Ich höre auch gerne Rock- und Pop-Musik. Es gab mal eine Phase, da hörte ich auch gerne Schlager. Spielen Sie ein Musikinstr­ument? Wenn ja, welches?

Ich habe Akkordeon und Keyboard gelernt und gespielt. Ich habe Keyboard

sogar in einer Band gespielt. Jetzt spiele ich beides genau einmal im Jahr. An Weihnachte­n.

Haben Sie ein Lieblingst­ier?

Ja, Kaninchen. Ich hatte in meiner Jugend zu Spitzenzei­ten etwa 200 Kaninchen. Als ich so alt war wie ihr, habe ich schwarzwei­ße Holländer gezüchtet mit dem Farbwechse­l genau in der Mitte. Diese habe ich auf dem Hasenmarkt in Hüttlingen verkauft und gelernt, wie man sich nicht über den Tisch ziehen lässt.

Haben Sie momentan auch ein Hobby?

Ja, Segeln. Ich komme aber nicht dazu. Ich habe einen Segelschei­n und alles was dazugehört. Ich dürfte sogar größere Schiffe fahren. Auf dem Bodensee zum Beispiel. Ich fahre aber auch gerne Rad.

Welches Auto mögen Sie am liebsten?

Wenn ich einen Wunsch hätte, wäre das ein schwarzer Bugatti, da dieses Auto sehr schnell fährt. Bis zu 400 Kilometer in der Stunde. Es ist toll so schnell unterwegs zu sein. Momentan fahre ich aber ein praktische­s Auto, einen Audi A4 Avant. Er hat schon fast 300 000 Kilometer drauf und wird zwölf Jahre alt.

Haben Sie ein Lieblingsb­uch? Wenn ja, welches?

Nicht direkt. Ich lese gerne Krimis, bevorzugt Krimis von Kommissar Kluftinger aus dem Allgäu. Momentan mag ich sehr gerne Kinderbüch­er, die ich dann meiner Tochter vorlese.

Wohnen Sie in Ellwangen?

Noch nicht. Ich wohne mit meiner Familie in Bühlertann. Wir sind auf der Suche nach einem Haus zur Miete in Ellwangen. Das ist aber nicht so einfach.

Was ist für Sie die schönste Stadt von Deutschlan­d?

Einfache Frage. Ellwangen natürlich. Und wir machen Ellwangen noch schöner mit der Landesgart­enschau.

Wo würden Sie gerne einmal hinreisen?

Nach Australien und Neuseeland. Mich interessie­ren diese Länder.

Mit wem möchten Sie gerne einmal essen gehen?

Mit meiner Familie und meinen Freunden, weil ich für sie zu wenig Zeit habe.

„Das größte Projekt wird die Landesgart­enschau 2026 sein. Es werden etwa zwei Millionen Leute erwartet“, sagt OB Michael Dambacher.

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FOTO: KLASSE 6/7 SCHÖNER-GRABEN-SCHULE Die Klasse 6/7 der Schöner-Graben-Schule hat für den Zeitungstr­eff den neuen Ellwanger OB Michael Dambacher interviewt.

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