Kerstin Brenner ist Müllsündern auf der Spur
Als Müllpate kann man viel für die Sauberkeit in der Natur tun und man ist stolz auf das Erreichte
- Kerstin Brenner aus Eigenzell ist als Müllpate Umweltsündern auf der Spur. Sie hat eine Müllpatenschaft bei der GOA beantragt und sammelt seither ehrenamtlich Müll. Müll, den unvernünftige Zeitgenossen achtlos in der Natur entsorgt haben.
„Ich liebe die Natur und ich verabscheue es, wenn andere ihren Müll einfach in dieser entsorgen. Ich wandere gerne mit meiner Familie, meiner Freundin, meinen zwei Ziegen oder bin auch mit meinem Pferd unterwegs, und rege mich jedes Mal aufs Neue auf, wenn die Natur von unvernünftigen Menschen zugemüllt worden ist“, erzählt die Müllpatin. „Es kann doch nicht sein, dass man Plastiktüten, Trinkbecher, Flaschen oder Zigarettenkippen achtlos wegwirft. Wer die Natur liebt, tut so was nicht“, ist Kerstin Brenner empört.
Vergangenes Jahr war sie bei einem Treffen von Guido Baron aus Ellenberg dabei und „der hat mich sensibilisiert, doch Müllpate zu werden“, erzählt Kerstin Brenner. „Ich habe mich erkundigt, wie so etwas abläuft, habe mich dann bei der GOA angemeldet und war auf einmal anerkannter Müllpate“, denkt die Naturliebhaberin zurück. Von der GOA bekam ich eine Leuchtweste mit dem Aufdruck Müllpate, ebenso grüne Müllsäcke, Handschuhe und eine Zange, mit der ich den Müll einsammeln kann. „Zwischenzeitlich bin ich, Sandra Clemens, mit Guido Baron und Corena Kroboth als Müllpaten unterwegs, und wir kümmern uns um eine saubere Natur“, sagt Kerstin Brenner.
Meine beiden Kinder Quentin (elf Jahre) und Robin (neun Jahre) sowie meine Freundin Sandra Clemens waren sofort begeistert und haben sich so richtig ins Müllsammeln reingekniet. „Bereits das Wochenende nach der Anmeldung als Müllpate haben wir uns auf den Weg gemacht und in gut einer Stunde knapp zwei Säcke mit Flaschen, Rest von Silofolien, ganze gefüllte gelbe Säcke, Styropor, Zigarettenkippen und vieles mehr eingesammelt. Darauf waren wir richtig stolz, das gibt einem ein gutes Gefühl“, erzählt Kerstin Brenner von ihrer ersten Müllsammelaktion.
Andere folgten. „Wir haben keinen genauen Plan, wo wir sammeln, sondern wir erzählen uns bei Treffen ganz einfach, wo wir viel Müll zum Beispiel in Straßengräben gesehen haben. Dann ziehen wir wieder los. So zum Beispiel an der L2220 vom Festplatz Eigenzell bis zur Autobahnraststätte
Richtung Ellenberg an der A 7. Nach einem Vormittag haben wir sechs proppenvolle grüne Müllsäcke mit nach Hause gebracht“, erzählt Kerstin Brenner.
„Am vergangenen Sonntag sind wir wieder unterwegs gewesen und haben die Strecke zwischen Rattstadt und Schönenberg gesäubert. In Zeiten des Coronavirus haben wir nur eine kleine Gruppe gebildet und auf entsprechenden Sicherheitsabstand geachtet. Aber das ging schon, denn einer hat auf der linken, der andere auf der rechten Straßenseite eingesammelt“, weiß Kerstin Brenner.
Fragt man sie, warum man so etwas macht, legt sie gleich begeistert los: „Auf der einen Seite ist man in der Natur, das ist im Moment des beginnenden Frühlings besonders schön, und auf der anderen Seite sieht man sofort einen Erfolg. Der macht einen stolz und man weiß, dass man etwas für die Natur getan hat. Und noch eins kommt dazu: „Ist man nicht allein, macht das Sammeln noch mehr Spaß und man hat richtig gute Laune. Und Kerstin Brenners Mann meint: „Müllsammeln und sich bewegen ist in Corona-Zeiten besser, als das Sofa zu Hause kaputt zu machen“.