Trauriger Spitzenplatz für Kreis Sigmaringen
(fxh) - Der Kreis Sigmaringen nimmt in einer deutschlandweiten Corona-Statistik einen Spitzenplatz ein: Verglichen mit allen 401 Landkreisen in Deutschland landet Sigmaringen bei der Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf Rang sieben. Um die Daten vergleichbar zu machen, rechnet das Robert-Koch-Institut (RKI) die Zahlen auf 100 000 Einwohner um. Bezogen auf diese Einwohnerzahl kommen im Kreis Sigmaringen 123 Corona-Fälle. Absolut sind im Kreis aktuell 207 Fälle bestätigt. Spitzenreiter ist der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen mit über 400 Fällen bezogen auf die 100 000 Einwohner. Warum Sigmaringen in der Statistik diesen traurigen Spitzenplatz einnimmt, das kann nicht eindeutig geklärt werden. Mediziner gehen davon aus, dass Menschen aus dem nördlichen Kreisgebiet verstärkt auf der Fasnet oder beim Skifahren in Risikogebieten waren und sich hier angesteckt haben. Dass eine spezielle Veranstaltung der Grund für die hohe Ansteckungszahl war, schließt die Leiterin des Gesundheitsamts aus: „Ein solches Ereignis gab es nicht“, sagt Dr. Susanne Haag-Milz auf Anfrage unserer Zeitung.
In der Top Ten der Corona-Hotspots unter den 401 Stadt- und Landkreisen Deutschlands sind vier baden-württembergische Kreise: Hohenlohe, Tübingen, Sigmaringen und Calw.
Unter den oberschwäbischen Landkreisen sind die auf 100 000 Einwohner bezogenen Vergleichszahlen deutlich unter den 123 von Sigmaringen: In Ravensburg (89), dem Bodenseekreis (56), Biberach (53) und dem Alb-Donau-Kreis (43) wurden deutlich weniger Infektionen gezählt. In einem ähnlichen Bereich liegen die Zahlen im Landkreis Lindau (81), auf der Ostalb (54) und im Kreis Tuttlingen (29). Die Statistik des RKI wird täglich aktualisiert.