Telefonaktion gegen die Einsamkeit
Bopfingens Partnerstadt Russi ruft ältere Mitbürger während der Corona-Zeit an
– Die Bewohnerinnen und Bewohner der Provinz Ravenna leiden, wie ganz Italien und vor allem der Norden des Landes, unter dem Coronavirus. So auch viele Kommunen, die mit Städten und Gemeinden im Ostalbkreis Partnerschaften eingegangen sind (wir haben berichtet).
Eine besondere Aktion hat nun die Bürgermeisterin der Bopfinger Partnerschaft Russi, Valentina Palli, ins Leben gerufen. „Ich leiste Dir Gesellschaft“lautet das Motto und sie hat das Ziel, alleinlebende ältere Menschen ein bisschen aus ihrer Einsamkeit zu befreien, indem man sie regelmäßig anruft.
Man wisse, hat die Bürgermeisterin auf Facebook gepostet, dass diese Menschen in diesem schwierigen Moment isoliert seien und abgeschnitten von ihren sozialen Kontakten. Deshalb habe man die Pflicht, sie zu erreichen, um zu wissen, wie es ihnen geht und ob sie besondere Bedürfnisse haben.
Ihr Projekt, so Valentina Palli weiter, sehe daher vor, dass man zu den
Betroffenen eine stabile Beziehung schaffen wolle, ihnen Gesellschaft
leisten und außerdem erfahren wolle, ob es überraschende Notwendigkeiten
gebe, in denen man helfen müsse.
Die Bürgermeisterin ruft daher ihre älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger auf, ihre Daten und ihre Telefonnummer dem Rathaus mitzuteilen und verspricht, dafür zu sorgen, dass die Betroffenen regelmäßig angerufen werden.
„Wir zählen auf Sie“, wendet sich Valentina Palli auch an die Jüngeren, „denn niemand soll sich allein oder vernachlässigt fühlen. Und seien wir sicher, dass dies eine emotionale Bereicherung sein kann für alle, die sich dieser Aufgabe stellen!“
Die Bürgermeisterin veröffentlicht auch den Post einer 90-Jährigen aus Russi, die schreibt, sie bedaure sehr, dass sie in ihrem Alter ihrem Land nicht mehr nützlich sein könne. Sie würde es mit Herzblut tun wie diejenigen, die sich der Aktion anschließen. Sie danke dafür. Sie habe den Krieg erlebt und die Bomben. Jene hätten nicht ganze Familien getroffen, wenn sie einen Zufluchtsort gehabt hätten, und die Bombe des Coronavirus treffe einen nicht, wenn man nicht zuhause bleibe.