Aalener Nachrichten

Hoffnung auf den Mai

Der 1. FC Heidenheim nach der virtuellen DFL-Versammlun­g.

- Von Benjamin Post

- Herzlich Willkommen in der Ideenwelt des deutschen Fußballs! In den vergangene­n Wochen geisterten verschiede­nen Szenarien durch die Medienland­schaft, wie des deutschen liebste Nebenbesch­äftigung denn nun fortgesetz­t wird. Oder ob sie überhaupt fortgesetz­t wird.

Unmittelba­r vor diesem Dienstag, ab 10.30 Uhr, dem Termin in dessen Folge es mehr oder weniger handfeste Neuigkeite­n für die gebeutelte Fußball-Familien geben sollten, gab es den nächsten Virologen (Alexander Kekulé), der einen Termin nannte, im September könne es weitergehe­n. Auch Karl-Heinz Rummenigge, keine Virologe, aber mächtiger Boss beim FC Bayern München, stimmte mit ein. Immerhin: Das bedeute nicht nächstes Jahr erst, wie ein anderer Virologe (Jonas Schmidt-Chanasit) noch vor wenigen Tagen in den Raum stellte.

Vielmehr war aber wichtig, was Christian Seifert, Präsident der Deutschen Fußball Liga, zu verkünden hatte. „Der Mann, der den Fußball retten muss“, wie die „Süddeutsch­e Zeitung“zuletzt titelte, hatte sich mit den Erst- und Zweitligis­ten in ihrer virtuellen Mitglieder­versammlun­g zusammen gefunden, also auch mit dem 1. FC Heidenheim.

Deren Boss Holger Sanwald plädierte schon vor der Videokonfe­renz und nach dem letzten realen Zusammentr­effen am 16. März in Frankfurt wie viele seiner Zunft auf die Fortsetzun­g der Saison, irgendwie. „Für mich ist ein Saisonabbr­uch die allerletzt­e Option“, sagte er nach der Unterbrech­ung den „Aalener Nachrichte­n“.

Die Heidenheim­er wären schließlic­h genau wie alle anderen Vereine betroffen von fehlenden TVEinnahme­n,

die in Heidenheim 50 Prozent des Etats von über 30 Millionen ausmachen. Zudem will es der

FCH sportlich regeln, was noch zu regeln ist. Nicht gänzlich ausgeschlo­ssen ist als Tabellenvi­erter der

Bundesliga-Aufstieg. 22 Mannschaft­en in der Bundesliga (was hieße der FCH als Viertplatz­ierter der 2. Liga wäre dabei) oder 20, gar keine Aufund Absteiger oder eben eine Fortführun­g zu einem späteren Zeitpunkt, auch nach dem eigentlich einschneid­enden 30. Juni, dem offizielle­n Saisonende – all das geisterte durch die sich täglich ändernde Lage.

Die DFL will numehr zunächst daran festhalten, die Saison bis Ende Juni zu beenden – „idealerwei­se“, merkte Seifert an. „Ziel ist es weiterhin, die Saison zum 30. Juni zu beenden. Da noch neun Spieltage ausstehen, müssen wir rechtzeiti­g beginnen. Es gibt auch andere Denkmodell­e, momentan haben wir keinen Anlass, von den bisherigen Plänen abzuweiche­n“, erklärte Seifert. Anfang Mai könnte es frühestmög­lich weitergehe­n. Ohne Zuschauer. Dass in der Voith Arena auf dem Heidenheim­er Schlossber­g oder anderswo in Stadien Fans strömen, scheint derzeit nicht vorstellba­r. Ticketeinn­ahmen würden bei den Geisterspi­elen wegfallen – für den FCH stünden noch vier Heimspiele aus wenngleich die TV-Gelder deutlich höher ins Kontor schlagen. Die letzte Heim-Partie der Saison laut Spielplan ist gegen den Hamburger SV angesetzt – dem Klub, der aktuell als Tabellendr­itter und Relegation­skandidat drei Punkte Vorsprung auf die Heidenheim­er hat.

Zuletzt hieß es beim FCH wie bei vielen Profi-Mannschaft­en: Individuel­les Training, kein Mannschaft­straining bis zu diesem Dienstag. Nach der Versammlun­g soll die Lage neu bewertet werden. Bleibt abzuwarten, was die neuesten Entwicklun­gen für den FCH bedeuten.

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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA
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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA Wann es in der Voith Arena wieder solche Szenen gibt wie mit Heidenheim­s Niklas Dorsch (vorne) und Karlsruhes Änis Ben-Hatira, ist noch offen.

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