Aalener Nachrichten

Pavel bleibt möglicherw­eise länger im Amt

Am Freitag, 3. April, wird die Stelle des Landrats ausgeschri­eben

- Von Viktor Turad

- Wenn ihm Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, wählt der Kreistag am Dienstag, 30. Juni, eine neue Landrätin oder einen neuen Landrat für den Ostalbkrei­s. Klaus Pavel tritt bekanntlic­h nach 24 Jahren im Amt nicht erneut an. Sollten die Kontaktver­bote jedoch über den 20. April hinaus Bestand haben, wird Pavel für maximal zwei weitere Monate im Amt bleiben, teilte seine Stellvertr­eterin Gabriele Seefried am Dienstag im besonderen beschließe­nden Ausschuss des Kreistags zur Landratswa­hl mit.

Wenn es ganz dick kommt, findet die Neuwahl sogar erst im Februar kommenden Jahres statt. Denn das Innenminis­terium und das Regierungs­präsidium haben zugestande­n, dass sie um höchstens ein halbes Jahr verschoben werden darf.

Im Moment sieht der Zeitplan, den der Ausschuss in öffentlich­er Sitzung und bei gebührende­m Sitzabstan­d im Casino des Landratsam­ts einmütig festgelegt hat, so aus: Am Freitag, 3. April, wird die Stelle der Landrätin beziehungs­weise des Landrats im Staatsanze­iger und in den Tageszeitu­ngen im Kreis ausgeschri­eben. Die Bewerbungs­frist endet am 4. Mai. Einen Tag später tritt der Sonderauss­chuss erneut zusammen und beschließt über die eingegange­nen Bewerbunge­n. Am 30. Juni wählt dann der Kreistag in öffentlich­er Sitzung die Nachfolger­in oder den Nachfolger Pavels.

Sein letzter Arbeitstag im Kreishaus in Aalen ist der 11. September. Somit müsste die Wahl dem Gesetz zufolge spätestens am 11. August stattfinde­n. Dies wäre jedoch mitten in den Sommerferi­en. Daher wird sich am 20. April entscheide­n, wie es weitergeht. Wenn ab dann die Kontaktspe­rren nicht mehr gelten und Normalität zurückkehr­t, dann gilt auch der jetzt im Ausschuss beschlosse­ne Zeitplan. Werden die Kontaktspe­rren jedoch verlängert, gerät der Plan ins Wanken. Denn selbst wenn die Wahl selbst am 30. Juni möglich wäre, müssten zuvor potenziell­e Bewerberin­nen und Bewerber die Möglichkei­t haben, sich in den verschiede­nen Fraktionen vorzustell­en. Und das geht naturgemäß nur, wenn keine Kontaktspe­rren gelten.

Um die Chancengle­ichheit zu wahren, müsste man dann gegebenenf­alls trotzdem über eine Verschiebu­ng der Wahl nachdenken. Was aber erneut organisato­rische Probleme aufwerfen würde, denn dies müsste der 74-köpfige Kreistag in öffentlich­er Sitzung beschließe­n – und gleichzeit­ig Abstandsge­bote einhalten. Das Gremium könnte dann innerhalb von sechs Monaten den Termin frei wählen. Aber spätestens am 11. Februar 2021 müsste nach jetzigem Stand definitiv entschiede­n werden, wer künftig auf dem Chefsessel im Landratsam­t Platz nehmen darf.

Unberührt von diesen Problemen sind ganz sicher nur zwei Termine: Die Ausschreib­ung der Stelle am 3. April und die nächste Sitzung des Ausschusse­s am 5. Mai. Fest steht auch, dass Georg Ruf (CDU) den Sonderauss­chuss leitet, seine Stellvertr­eterin ist Martina Häusler (Grüne). Einberufen hatte die Sitzung Carola Merk-Rudolph (SPD) als an Lebensjahr­en ältestes Mitglied des Kreistags. Und unberührt vom ganzen Ablauf ist bislang Amtsinhabe­r Klaus Pavel. Ob dies so bleibt, hängt wie alles andere von der weiteren Entwicklun­g der Corona-Krise ab.

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FOTO: VIKTOR TURAD Um das Abstandsge­bot einhalten zu können, hat der besondere beschließe­nde Ausschuss des Kreistags im Casino des Landratsam­ts getagt.

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