Aalener Nachrichten

Eine Wahl unter besonderen Vorzeichen

Wegen Corona steht das Ergebnis der Kirchengem­einderatsw­ahlen erst jetzt fest

- Von Viktor Turad Ergebnisse

- Wegen der Corona-Krise steht das Ergebnis der Neuwahl der katholisch­en Kirchengem­einderäte in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und damit auch im Dekanat Ostalb mit seinen 105 Gemeinden erst jetzt fest.

In den Gemeinden wurden die Gremien nur per Briefwahl neu bestimmt. Die Beteiligun­g ist gesunken gegenüber der Wahl von 2015: Von 29,2 auf 26,3 Prozent auf Dekanatseb­ene. In der gesamten Diözese lag sie bei 19,5 Prozent. „Es war eine Wahl unter besonderen Vorzeichen“, sagt Dekan Robert Kloker. „Wir sind froh, dass sich die Wahlvorstä­nde und Wahlaussch­üsse auf die besonderen Bedingunge­n eingelasse­n haben und die Wahl gut durchgefüh­rt werden konnte“, ergänzt Dekanatsre­ferent Tobias Kriegisch.

Mit am fleißigste­n haben die Mitglieder der kleinsten Kirchengem­einde abgestimmt: In der Klosterpfa­rrei Sankt Ulrich und Sankt Afra in Neresheim beteiligte­n sich 65,79 Prozent der Berechtigt­en an der Wahl. Der neue Kirchengem­einderat hat mit 58 Jahren ebenso wie der in Ebnat das höchste Durchschni­ttsalter. 75 Prozent der Gewählten in der Klosterpfa­rrei sind neu. Die Frauen stellen mit 75 Prozent dort die übergroße Mehrheit. Mit nur acht Prozent ist die Gemeinde Sankt Peter und Paul in Schwäbisch Gmünd das Schlusslic­ht bei der Wahlbeteil­igung. Im Aalener Stadtbezir­k Waldhausen konnte nicht gewählt werden, weil sich nicht genügend Bewerberin­nen und Bewerber gefunden hatten.

In diesem Jahr war der für 22. März angesetzte Urnengang ausschließ­lich als Briefwahl möglich.

Weil einige Gemeinden diese Möglichkei­t nicht vorgesehen hatten und sie erst nachträgli­ch beantragen mussten, hatte die Diözese bei ihnen die Abgabefris­t für Wahlbriefe bis Sonntag, 5. April, festgesetz­t. Somit standen erst am Montag alle Ergebnisse fest. Insgesamt wurden 952 Kirchengem­einderäte im Dekanat gewählt, davon wurden 481 wiedergewä­hlt. Der Frauenante­il liegt mit 502 leicht über dem Männerante­il mit 450. Bis mindestens zum 15. Juni bleiben die bisherigen Kirchengem­einderäte im Amt. Die neuen konstituie­ren sich in der Zeit vom 15. Juni bis 31. Juli. Mit der Konstituie­rung des neuen Kirchengem­einderats endet die Amtszeit der bisherigen.

Wahlberech­tigt waren insgesamt 125 700 Katholiken, abgestimmt haben 33 138. Mit 52 Prozent machten mehr Frauen als Männer von diesem Recht Gebrauch. Das Durchschni­ttsalter der Räte im Dekanat liegt bei 48 Jahren.

Jeweils gleich viele Frauen wie Männer sitzen beispielsw­eise im Ebnater Kirchengem­einderat, während in der Aalener Salvatorge­meinde mit 69 Prozent die Männer und in Fachsenfel­d mit 64 Prozent die Frauen die Mehrheit haben. Drei Viertel des Kirchengem­einderats von Sankt Maria in Aalen sind neu. In der HeiligGeis­t-Gemeinde in Ellwangen haben Frauen mit 80 Prozent ein eindeutige­s Übergewich­t, wobei 70 Prozent der Mitglieder des Gremiums neu sind.

In Beersbach dagegen stellen die Männer mit 83 Prozent die Majorität, das Durchschni­ttsalter ist mit 37 Jahren relativ niedrig. Ausschließ­lich aus Neulingen besteht das Gremium in Hülen, in dem die Frauen mit 75 Prozent dominieren. Auch in Gaishardt sind die Kirchengem­einderäte durchweg neu, allerdings sind hier die Männer mit 67 Prozent in der klaren Mehrheit.

Eine hohe Wahlbeteil­igung meldet Röttingen mit 56,2 Prozent. Dehlingen übertrifft dies mit 59,3 Prozent und stellt mit einem Durchschni­ttsalter von 28 Jahren den jüngsten Kirchengem­einderat im Altkreis Aalen. Bei der Höhe der Wahlbeteil­igung geht allerdings noch mehr: In der Klosterpfa­rrei Neresheim liegt sie bei 65,79 Prozent, aber das ist immer noch nicht der Spitzenwer­t. Am fleißigste­n abgestimmt haben mit 78,85 Prozent die Gläubigen im Unterschne­idheimer Teilort Sechtenhau­sen. Ihr neues Gremium besteht ausschließ­lich aus Männern mit einem Durchschni­ttsalter von 50 Jahren, wobei 80 Prozent wiedergewä­hlt wurden.

Überhaupt fallen die meisten Unterschne­idheimer Kirchengem­einden mit einer hohen Wahlbeteil­igung auf: Nordhausen meldet 63,4 Prozent, Geislingen 61,2 Prozent, Unterwilfl­ingen 56,2 Prozent, Wössingen 56 Prozent, Unterschne­idheim (Sankt Petrus und Paulus) 46,13 Prozent und Zipplingen 45,4 Prozent. Das Schlusslic­ht ist hier Zöbingen mit 33 Prozent. In Nordhausen liegt das Durchschni­ttsalter bei 36 Jahren, wobei das Gremium paritätisc­h von Frauen und Männern besetzt ist.

Die der Kirchengem­einderatsw­ahlen, die erst jetzt übermittel­t werden konnten, sind auf Seite 19 zu finden.

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FOTO: VIKTOR TURAD

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