Aalener Nachrichten

Ellwanger Ostermarsc­h findet im Internet statt

Demonstrat­ion abgesagt: Corona-Pandemie zwingt das Bündnis Mahnwache dazu, neue Wege zu gehen.

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(ij) - Das Versammlun­gsverbot schien das Aus für den Ellwanger Ostermarsc­h am kommenden Samstag zu bedeuten. Die Organisato­ren wollten sich damit aber nicht abfinden und beschlosse­n, jetzt erst recht das Osterfest zu einem Appell für Menschlich­keit und Vernunft zu nutzen, unter dem Motto „Umkehr zum Frieden!“

Comboni-Missionar P. Reinhold Baumann bekräftigt dies damit, dass die humanitäre­n Katastroph­en durch endlose Kriege und das Flüchtling­sdrama im Nahen Osten mehr denn je nach friedensst­iftenden Lösungen verlangen würden – „statt unaufhörli­ch mit Militärein­sätzen gewachsene Kulturstaa­ten zu zerstören und ihren Völkern unvorstell­bare Leiden zuzufügen“. Baumann fordert eine Friedensko­nferenz und das Verbot von Rüstungsex­porten sowie die Unterzeich­nung des von den Vereinten Nationen beschlosse­nen Atomwaffen­verbots.

Um seinen Appell in die Öffentlich­keit zu tragen, hat sich das Organisati­onsteam der Mahnwache dafür entschiede­n, das Internet als „Transparen­t“für seine Forderunge­n zu nutzen. Das anfänglich mit Skepsis beurteilte Vorhaben habe sich schnell zu einem Experiment­ierfeld für kreative Freundinne­n und Freunde des Ostermarsc­hs entwickelt. Durch die Zusammenar­beit mit fantasievo­llen PC-Spezialist­en sei ein Gemeinscha­ftswerk aus starken Redebeiträ­gen,

stimmungsv­ollen Musikerauf­tritten und nachdenkli­ch stimmendem Sprechthea­ter entstanden.

Das Programm des neuen Ellwanger Ostermarsc­hes:

Carola Moser von der Mahnwache Ellwangen berichtet von ihrer Aufgabe als Delegierte der Friedenswe­rkstatt Mutlangen bei der UNKonferen­z über den Atomwaffen­Sperrvertr­ag.

Roland Blach von der Deutschen Friedensge­sellschaft schildert seine Vision einer Welt ohne Gewalt, Rüstung und Krieg.

Andrea Batz und Reinhard Krämer eröffnen den Ostermarsc­h mit dem traditione­llen Lied „Überwindet Gewalt“. Weitere Künstler wie die Percussion-Gruppe „Up-Surdo“und das Trio „Basis“spielen auf und leiten zum Sprechthea­ter über. Unter anderem zeigen Waltraud und Bernhard Brasse den Sketch „Fremd ist der Fremde“von Karl Valentin.

In der Presseinfo­rmation würdigt Karin Böhme das „unglaublic­he Engagement aller Redner, Künstler und Techniker, denen die Entstehung einer eindrucksv­ollen Friedensma­nifestatio­n zu verdanken ist“. Das Aktionsbün­dnis Mahnwache lädt alle Bürgerinne­n und Bürger ein, an diesem besonderen Ostermarsc­h in virtueller Weise teilzunehm­en und damit ihre Unterstütz­ung des Appells „Umkehr zum Frieden“zum Ausdruck zu bringen.

Den neuen Ellwanger Ostermarsc­h kann man ab Mittwoch, 8. April, unter http://ostermarsc­h.ellwangen.net im Internet erleben.

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FOTO: ARCHIV Rund 350 Friedensfr­eunde haben 2019 am Ellwanger Ostermarsc­h teilgenomm­en. Diesmal sind Demonstrat­ion und Kundgebung abgesagt. Der Ostermarsc­h findet virtuell statt.

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