Die Welt der Kelten richtig in den Fokus stellen
Vor einem Jahr hat die Landesregierung dafür ein Keltenkonzept auf den Weg gebracht
- Bopfingen und sein Hausberg Ipf sind eine von zehn bedeutsamen Fundstätten der keltischen Geschichte. Das Land will zum Erhalt dieser Fundstätten einiges an Geld zur Verfügung stellen.
Vor mehr als einem Jahr hat die Landesregierung ein umfangreiches Keltenkonzept an den Start gebracht. Damit will sie die bedeutsamen Fundstätten der keltischen Geschichte für die Bürger greifbarer und erlebnisreicher gestalten. Im Zentrum des Konzepts stehen zum Beispiel die Fürstensitze Heuneburg an der Donau bei Sigmaringen, das Fürstengrab bei Hochdorf oder die spätkeltische Siedlung Heidengraben bei Bad Urach im Kreis Reutlingen. Auch der keltische Fürstensitz, der Ipf bei Bopfingen, gehört zu den förderwürdigen Projekten im Rahmen des Keltenkonzepts.
Ein Umstand, der Bürgermeister Gunter Bühler freut und auch ein Stück weit stolz macht. „ Schön, dass wir beim Keltenkonzept mit dabei sind. Der Ipf ist somit als Teil der keltischen Geschichte absolut anerkannt“, so Bühler. Von einem keltischen Gesamtkonzept für den Ipf, spricht das Stadtoberhaupt schon lange. Vor etwa fünf Jahren hat Bopfingen bereits seine Bemühungen intensiviert, die keltische Vergangenheit ihrer Region zurück ins Rampenlicht zu holen und somit wieder stärker ins Bewusstsein seiner Bevölkerung zu rücken.
Mit der Eröffnung der keltischen Freilichtanlage am Ipf, ist der Stadt auch in touristischer Hinsicht ein Meilenstein gelungen. Auf dem Gelände der Freilichtanlage stehen mittlerweile die Nachbildung eines frühkeltischen Herrenhauses, der Abschnitt einer Wehranlage aus Stein und Palisaden und der keltische Informationspavillon. „Was ich mir dort auch sehr gut vorstellen kann, ist ein Besucherzentrum mit einem angegliederten gastronomischen Bereich. Auch ein Angebot mit digitalen und virtuellen Inhalte zur keltischen Geschichte wäre denkbar“, sagt Bühler.
Damit Besucher und Gäste auch die Stadt Bopfingen kennenlernen können, hätte der Bürgermeister auch den Wunsch, das Seelhausmuseum mit in das Keltenkonzept zu integrieren. Hier würden sich sogar noch weitere Synergien eröffnen. Gleich neben dem Seelhausmuseum steht das alte historische Spitalgebäude der Stadt, welches sich eventuell zu einem weiteren Museum umfunktionieren und an das Seelhausmuseum angliedern ließe. „Ideen gäbe es also in Bopfingen für ein nachhaltiges Keltenkonzept genug. Zur Zeit stehen wir mit den verantwortlichen Stellen im Ministerium in Kontakt, um weitere Schritte zu besprechen“, so Bühler. Allerdings verzögert sich das Projekt wegen der Corona-Krise und ein konkreter Zeitpunkt zur Umsetzung des Konzepts kann aktuell nicht genannt werden.
Die keltische Geschichte des Landes soll neben den Römern und dem Limes zu einem weiteren Anziehungspunkt in Sachen Tourismus werden. Das Wirtschaftsministerium hat angekündigt, dass das Konzept unter der touristischen Dachmarke „Welt der Kelten“zusammengefasst werden soll. Im Stuttgarter Landesmuseum soll dazu ein Infopoint entstehen, in dem auf alle keltischen Fundstätten hingewiesen werden soll.
Die frühen Kelten spielten vor 2500 Jahren eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Landes und hatten schon damals eine hochentwickelte Kultur. In Baden-Württemberg war das Zentrum der keltischen Hochkultur. Mächtige und reiche Fürstensitze, darunter auch der Ipf bei Bopfingen, pflegten schon damals Handelsbeziehungen bis ans Mittelmeer, nach Griechenland und Italien.