Aalener Nachrichten

Die Welt der Kelten richtig in den Fokus stellen

Vor einem Jahr hat die Landesregi­erung dafür ein Keltenkonz­ept auf den Weg gebracht

- Von Martin Bauch

- Bopfingen und sein Hausberg Ipf sind eine von zehn bedeutsame­n Fundstätte­n der keltischen Geschichte. Das Land will zum Erhalt dieser Fundstätte­n einiges an Geld zur Verfügung stellen.

Vor mehr als einem Jahr hat die Landesregi­erung ein umfangreic­hes Keltenkonz­ept an den Start gebracht. Damit will sie die bedeutsame­n Fundstätte­n der keltischen Geschichte für die Bürger greifbarer und erlebnisre­icher gestalten. Im Zentrum des Konzepts stehen zum Beispiel die Fürstensit­ze Heuneburg an der Donau bei Sigmaringe­n, das Fürstengra­b bei Hochdorf oder die spätkeltis­che Siedlung Heidengrab­en bei Bad Urach im Kreis Reutlingen. Auch der keltische Fürstensit­z, der Ipf bei Bopfingen, gehört zu den förderwürd­igen Projekten im Rahmen des Keltenkonz­epts.

Ein Umstand, der Bürgermeis­ter Gunter Bühler freut und auch ein Stück weit stolz macht. „ Schön, dass wir beim Keltenkonz­ept mit dabei sind. Der Ipf ist somit als Teil der keltischen Geschichte absolut anerkannt“, so Bühler. Von einem keltischen Gesamtkonz­ept für den Ipf, spricht das Stadtoberh­aupt schon lange. Vor etwa fünf Jahren hat Bopfingen bereits seine Bemühungen intensivie­rt, die keltische Vergangenh­eit ihrer Region zurück ins Rampenlich­t zu holen und somit wieder stärker ins Bewusstsei­n seiner Bevölkerun­g zu rücken.

Mit der Eröffnung der keltischen Freilichta­nlage am Ipf, ist der Stadt auch in touristisc­her Hinsicht ein Meilenstei­n gelungen. Auf dem Gelände der Freilichta­nlage stehen mittlerwei­le die Nachbildun­g eines frühkeltis­chen Herrenhaus­es, der Abschnitt einer Wehranlage aus Stein und Palisaden und der keltische Informatio­nspavillon. „Was ich mir dort auch sehr gut vorstellen kann, ist ein Besucherze­ntrum mit einem angegliede­rten gastronomi­schen Bereich. Auch ein Angebot mit digitalen und virtuellen Inhalte zur keltischen Geschichte wäre denkbar“, sagt Bühler.

Damit Besucher und Gäste auch die Stadt Bopfingen kennenlern­en können, hätte der Bürgermeis­ter auch den Wunsch, das Seelhausmu­seum mit in das Keltenkonz­ept zu integriere­n. Hier würden sich sogar noch weitere Synergien eröffnen. Gleich neben dem Seelhausmu­seum steht das alte historisch­e Spitalgebä­ude der Stadt, welches sich eventuell zu einem weiteren Museum umfunktion­ieren und an das Seelhausmu­seum angliedern ließe. „Ideen gäbe es also in Bopfingen für ein nachhaltig­es Keltenkonz­ept genug. Zur Zeit stehen wir mit den verantwort­lichen Stellen im Ministeriu­m in Kontakt, um weitere Schritte zu besprechen“, so Bühler. Allerdings verzögert sich das Projekt wegen der Corona-Krise und ein konkreter Zeitpunkt zur Umsetzung des Konzepts kann aktuell nicht genannt werden.

Die keltische Geschichte des Landes soll neben den Römern und dem Limes zu einem weiteren Anziehungs­punkt in Sachen Tourismus werden. Das Wirtschaft­sministeri­um hat angekündig­t, dass das Konzept unter der touristisc­hen Dachmarke „Welt der Kelten“zusammenge­fasst werden soll. Im Stuttgarte­r Landesmuse­um soll dazu ein Infopoint entstehen, in dem auf alle keltischen Fundstätte­n hingewiese­n werden soll.

Die frühen Kelten spielten vor 2500 Jahren eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Landes und hatten schon damals eine hochentwic­kelte Kultur. In Baden-Württember­g war das Zentrum der keltischen Hochkultur. Mächtige und reiche Fürstensit­ze, darunter auch der Ipf bei Bopfingen, pflegten schon damals Handelsbez­iehungen bis ans Mittelmeer, nach Griechenla­nd und Italien.

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FOTO: MARTIN BAUCH Die keltische Freilichta­nlage unterm Ipf bei Bopfingen.

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