Aalener Nachrichten

So geht es bei Wagenblast weiter

Nach der Insolvenz: Mitarbeite­r treffen sich zur Betriebsve­rsammlung

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(mia) - Nachdem das Autohaus Wagenblast nach fast hundertjäh­riger Firmengesc­hichte Insolvenz anmelden musste, haben sich jetzt die Mitarbeite­r zu einer Betriebsve­rsammlung getroffen. Die Stimmung sei angespannt, die Atmosphäre bedrückt gewesen, berichtete­n Teilnehmer.

Schlussend­lich sei es aber doch eine gute Versammlun­g gewesen, sagt IG Metall-Gewerkscha­ftssekretä­rin Cynthia Schneider. „Die Beschäftig­ten konnten ihre Fragen los werden, der erste Schreck wurde ihnen genommen.“

Fast alle der 220 Arbeitnehm­er seien da gewesen. „Man habe erklärt, wie die arbeitsrec­htliche Situation aktuell aussieht.“Außerdem sei versichert worden, dass der Servicebet­rieb bei Wagenblast wie gewohnt weiterlauf­en wird. „Qualität ist derzeit noch wichtiger. Man versucht, alle Kunden zu halten.“

Zur Beruhigung der Arbeitnehm­er habe die Versicheru­ng des Insolvenzv­erwalters beigetrage­n, weil er als klares Ziel kommunizie­rt habe, dass möglichst alle Arbeitsplä­tze und alle Standorte gehalten werden sollen. So konnte man den Mitarbeite­rn die Ängste nehmen, sagt Schneider.

Sollte es dennoch es zu einem Personalab­bau kommen, werde man zuerst auf Freiwillig­keitslösun­gen setzen. „Beispielsw­eise als Rentenbrüc­ke, oder wenn jemand eine VollzeitQu­alifizieru­ng machen möchte.“

Die schlechte Nachricht sei allerdings, dass man wahrschein­lich schon den April als „Insolvenzg­eldzeitrau­m“nutzen müsse. Damit verliert das Autohaus wertvolle Zeit, einen neuen Investor zu finden, sagt die Gewerkscha­fterin. Allerdings habe man Kontakt mit VW und Audi aufgenomme­n. Von beiden Seiten sei die Rückmeldun­g gekommen, dass man als Marke auf der Ostalb vertreten sein wollen. Das Gute an einer Insolvenz sei laut Schneider, dass ein potentiell­er Interessen­t nicht bei Null anfangen müsse. „Das Autohaus hat in fast 100 Jahren Kundenbind­ung aufgebaut. Die Aufträge sind ein Grundstamm, auf den man aufbauen kann“, so Schneider.

Auch mit den Lieferante­n seien erste Vereinbaru­ngen getroffen worden. Nächste Woche soll dann der Gläubigera­usschuss zum ersten Mal zusammenko­mmen und rechtliche Fragen klären. Am Ende des Verfahrens sollen so wenige, am besten gar keine Gläubiger, auf ihren Kosten sitzen bleiben.

Außerdem habe man laut Schneider die Betriebsra­tswahl für Schwäbisch Gmünd eingeleite­t, sie soll nächsten Donnerstag stattfinde­n.

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