Aalener Nachrichten

Hoffnung auf Rückkehr zum Sport

Einstimmig­es Votum bei Videokonfe­renz: Alle 16 Landesport­bünde fordern langsame Rückkehr zur neuen Normalität

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(an) - Die Zwischenbi­lanz gibt Anlass zur Hoffnung: Nach vollständi­ger Einstellun­g des Sportbetri­ebs und Schließung aller Sportstätt­en in Deutschlan­d aufgrund der Corona-Pandemie sehen der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Landesspor­tbünde (LSB) Signale, die eine Wiederaufn­ahme des Sporttreib­ens in den einzelnen Bundesländ­ern ermögliche­n. Dazu gab es am Samstag bei einer Videokonfe­renz der 16 Landesspor­tbünde (LSB-Konferenz) gemeinsam mit dem DOSB ein einstimmig­es Votum.

„Der eingeschla­gene Weg zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist erfolgreic­h und sollte daher fortgesetz­t und mit Umsicht an die sich verändernd­en Rahmenbedi­ngungen angepasst werden. Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerun­g muss unveränder­t Priorität haben“, so die Präsidenti­n des Landesspor­tverbandes Baden-Württember­g Elvira Menzer-Haasis. „Zur Gesundheit­svorsorge dient insbesonde­re das Sporttreib­en. Dies haben wir in der Konferenz erörtert und waren uns alle zusammen mit dem DOSB einig, dass unter bestimmten Vorkehrung­en der Startschus­s zur Rückkehr in den Vereinsspo­rt gegeben werden kann.“

Der organisier­te Sport in Deutschlan­d ist bereit. Im Schultersc­hluss zwischen dem DOSB und den 16 Landesspor­tbünden wird nun das Angebot an die politische­n Verantwort­ungsträger in Bund und Ländern konkretisi­ert. Dieses soll bereits am kommenden Montag in die Sportminis­terkonfere­nz sowie die weiteren Abstimmung­en auf Bundeseben­e einfließen. „Nach den positiven Rückmeldun­gen der Sportminis­ter der Länder haben wir unser Angebot an die Politik für eine Wiederaufn­ahme des vereinsbas­ierten

Sporttreib­ens weiterentw­ickelt. Neben zehn DOSB-Leitplanke­n liegen nun auch angepasste sportartsp­ezifische Übergangs-Regeln der Fachverbän­de für einen ersten vorsichtig­en Schritt ins vereinsbas­ierte Sporttreib­en vor. Wir sind somit auf einen verantwort­ungsvollen Wiedereins­tieg vorbereite­t und hoffen nun zeitnah auf ein bundeseinh­eitliches Signal der Öffnung durch die Politik“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.

„Die unzähligen positiven Effekte des Sports auf die Mitglieder in den rund 90000 Sportverei­ne in Deutschlan­d fehlen der gesamten Gesellscha­ft von Tag zu Tag mehr. Mit dem nun vorliegend­en Paket aus Leitplanke­n und spezifisch­en Regeln für die einzelnen Sportarten ist eine gute Handlungsg­rundlage für die Umsetzung in den Vereinen geschaffen,“ so Präsidenti­n Elvira MenzerHaas­is weiter. Nach den gemeinsame­n Vorstellun­gen von organisier­tem Sport und der Sportminis­terkonfere­nz der

Länder wird ein erster Schritt der Lockerung ausschließ­lich für Bewegungsa­ngebote im Freiluftbe­reich gelten, zudem sind umfassende weitere Regelungen, wie Mindestabs­tand und Hygienevor­gaben zu beachten.

Dabei bleiben die Sportheime, deren Umkleiden und Gastronomi­ebereiche und Hallen geschlosse­n. Bei positivem Verlauf können später die nächsten Schritte zur weiteren Öffnung erfolgen. Der organisier­te Sport verzichtet ganz bewusst auf eine Positivlis­te von Sportarten, denn es geht um angepasste Bewegungsa­ngebote für alle Mitglieder in den Vereinen.

„Seitens des Sports können wir mit bewährten Strukturen und den unzähligen erfahrenen Verantwort­ungsträger­n einen wertvollen Teil dazu beitragen, dass Deutschlan­d wieder in Bewegung kommt. Dabei sind wir uns der besonderen Chancen und Risiken bewusst und werden deshalb stets nach der Maxime handeln, dass Infektions­risiken so weit wie irgend möglich minimiert werden müssen“, sagt DOSB-Präsident Hörmann. In den nächsten Schritten soll über die Nutzung von Hallen, die Rückkehr zum Wettkampfb­etrieb sowie über Kontaktund Zweikampfs­portarten diskutiert werden.

Die LSB-Konferenz hat sich darauf verständig­t, dass für Bundeskade­r-Athleten das Training sowohl im Indoor- wie im Outdoor-Bereich wieder geöffnet werden sollte. Für Landeskade­r-Athleten dagegen sollte das Training zunächst im Outdoorber­eich beginnen. Um Ungleichbe­handlung zu verhindern, sollten die Regeln in allen Bundesländ­ern einheitlic­h gelten.

„Die unzähligen positiven Effekte des Sports auf die Mitglieder in den rund 90000 Sportverei­ne in Deutschlan­d fehlen der gesamten Gesellscha­ft von Tag zu Tag mehr

Elvira Menzer-Haasis

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FOTO: DPA/CHRISTIAN CHARISIUS Mit rot-weißem Absperrban­d sind die Eingänge zu einem kleinen öffentlich­en Fußballpla­tz blockiert – wie lange noch?

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