Ein Bündnis will die Schättere retten
Bündnis befürchtet mit der Öffnung des Tunnels die Zerstörung eines Naturdenkmals
- In Unterkochen regt sich jetzt massiver Widerstand gegen eine Öffnung der Härtsfeldwandertrasse „Schättere“für Radfahrer. Nachdem seit Jahren die Bürgerinitiative „pro Wandertrasse“für den Erhalt der Strecke als reinen Wanderweg kämpft, hat sich seit Anfang des Jahres die Gruppe „Hände weg von der Härtsfeldtrasse“etabliert.
Sprecher dieser Gruppe sind Karl Maier, Helmut Haas, Agnes Mayerle und Christa Klink, Stadträtin der Linken im Aalener Gemeinderat. In einem Positionspapier hat „Hände weg von der Härtsfeldtrasse“eine klare Meinung: Die Trasse soll auch zukünftig ausschließlich von Wanderern benutzt werden. Anlass für den Zeitpunkt gerade jetzt verstärkt aktiv zu werden, ist nach Auskunft von Christa Klink, dass seit einigen Wochen die Gutachten zur Härtsfeldtrasse und zur Öffnung des Tunnels vorliegen. Es drohe die Gefahr, dass nicht nur der Wanderweg von Radfahrern genutzt werden könne, sondern es solle auch der bisher verschlossene Tunnel geöffnet werden.
Das Bündnis sieht darin einen Angriff auf ein Naturdenkmal und ein Quartier für zehn Arten von Fledermäusen. Um Trasse und Tunnel seien viele schützenswerte Pflanzen und Tiere. Anstatt dies alles zu opfern, könnten die Radfahrer die vorhandenen Alternativstrecken nutzen. Zusätzlich solle ein Radmitnahme-Angebot in den Bussen aufs Härtsfeld angeboten werden. Dies werde vom Land finanziell gefördert. In einem gleichzeitig von Radfahrern und Spaziergängern genutzten
Weg sieht das Bündnis Stress und Gefahr. Der Vorschlag „Schritt-Tempo“für die Radler anzuordnen, sei Augenwischerei und weder realistisch noch kontrollierbar.
Ein Radweg dient nach Ansicht von „Hände weg von der Härtsfeldtrasse“vor allem dem Tourismus als Fernradweg zwischen Donau, Kocher, Brenz und Rems. Man erwarte eine Steigerung der „touristischen Wirtschaftskraft“und prognostiziere für das Jahr 2030 eine durchschnittliche Nutzung von 172 bis 260 Radfahrern am Tag.
Mit einer Öffnung des Tunnels werde die Lebensgrundlage für die Fledermäuse gefährdet. Durch die Einziehung einer Zwischendecke wolle man das Quartier zwar erhalten, riskiere aber, dass die Fledermäuse unter den geänderten Bedingungen leiden, verschwinden oder sterben. Als weiteres Argument gegen einen Radweg führt das Bündnis ins Feld, dass die Menschen in Unterkochen bereits unter massiven industriellen und verkehrstechnischen Belastungen leiden. Die Wandertrasse mit dem Naturfreundehaus am Brand sei ein kleines Stück Paradies und ein Ausgleich für schlechte Luft und riesige Industrieanlagen im Wohnort.
Durch die geplante Verbreiterung des Weges und für den Umbau des Tunnels würde zirka eine Million Euro verschwendet. Geld, das an anderer Stelle dringend benötigt werde. Und dies obwohl alternative Radwege aufs Härtsfeld bereits bestünden.
Ein wichtiges Argument gegen einen Radweg ist für die Gruppe „Hände weg von der Härtsfeldtrasse“auch die negative Kohlendioxidbilanz und die Naturzerstörung.