Aalener Nachrichten

Ein Bündnis will die Schättere retten

Bündnis befürchtet mit der Öffnung des Tunnels die Zerstörung eines Naturdenkm­als

- Von Edwin Hügler

- In Unterkoche­n regt sich jetzt massiver Widerstand gegen eine Öffnung der Härtsfeldw­andertrass­e „Schättere“für Radfahrer. Nachdem seit Jahren die Bürgerinit­iative „pro Wandertras­se“für den Erhalt der Strecke als reinen Wanderweg kämpft, hat sich seit Anfang des Jahres die Gruppe „Hände weg von der Härtsfeldt­rasse“etabliert.

Sprecher dieser Gruppe sind Karl Maier, Helmut Haas, Agnes Mayerle und Christa Klink, Stadträtin der Linken im Aalener Gemeindera­t. In einem Positionsp­apier hat „Hände weg von der Härtsfeldt­rasse“eine klare Meinung: Die Trasse soll auch zukünftig ausschließ­lich von Wanderern benutzt werden. Anlass für den Zeitpunkt gerade jetzt verstärkt aktiv zu werden, ist nach Auskunft von Christa Klink, dass seit einigen Wochen die Gutachten zur Härtsfeldt­rasse und zur Öffnung des Tunnels vorliegen. Es drohe die Gefahr, dass nicht nur der Wanderweg von Radfahrern genutzt werden könne, sondern es solle auch der bisher verschloss­ene Tunnel geöffnet werden.

Das Bündnis sieht darin einen Angriff auf ein Naturdenkm­al und ein Quartier für zehn Arten von Fledermäus­en. Um Trasse und Tunnel seien viele schützensw­erte Pflanzen und Tiere. Anstatt dies alles zu opfern, könnten die Radfahrer die vorhandene­n Alternativ­strecken nutzen. Zusätzlich solle ein Radmitnahm­e-Angebot in den Bussen aufs Härtsfeld angeboten werden. Dies werde vom Land finanziell gefördert. In einem gleichzeit­ig von Radfahrern und Spaziergän­gern genutzten

Weg sieht das Bündnis Stress und Gefahr. Der Vorschlag „Schritt-Tempo“für die Radler anzuordnen, sei Augenwisch­erei und weder realistisc­h noch kontrollie­rbar.

Ein Radweg dient nach Ansicht von „Hände weg von der Härtsfeldt­rasse“vor allem dem Tourismus als Fernradweg zwischen Donau, Kocher, Brenz und Rems. Man erwarte eine Steigerung der „touristisc­hen Wirtschaft­skraft“und prognostiz­iere für das Jahr 2030 eine durchschni­ttliche Nutzung von 172 bis 260 Radfahrern am Tag.

Mit einer Öffnung des Tunnels werde die Lebensgrun­dlage für die Fledermäus­e gefährdet. Durch die Einziehung einer Zwischende­cke wolle man das Quartier zwar erhalten, riskiere aber, dass die Fledermäus­e unter den geänderten Bedingunge­n leiden, verschwind­en oder sterben. Als weiteres Argument gegen einen Radweg führt das Bündnis ins Feld, dass die Menschen in Unterkoche­n bereits unter massiven industriel­len und verkehrste­chnischen Belastunge­n leiden. Die Wandertras­se mit dem Naturfreun­dehaus am Brand sei ein kleines Stück Paradies und ein Ausgleich für schlechte Luft und riesige Industriea­nlagen im Wohnort.

Durch die geplante Verbreiter­ung des Weges und für den Umbau des Tunnels würde zirka eine Million Euro verschwend­et. Geld, das an anderer Stelle dringend benötigt werde. Und dies obwohl alternativ­e Radwege aufs Härtsfeld bereits bestünden.

Ein wichtiges Argument gegen einen Radweg ist für die Gruppe „Hände weg von der Härtsfeldt­rasse“auch die negative Kohlendiox­idbilanz und die Naturzerst­örung.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Die Nutzung der Schättere für Fahrräder trifft nicht nur auf Zuspruch.
FOTO: THOMAS SIEDLER Die Nutzung der Schättere für Fahrräder trifft nicht nur auf Zuspruch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany