Aalener Nachrichten

Stadtwerke wollen mehr Eigenwasse­r fördern

Die drei Tiefbrunne­n werden derzeit für rund 40 000 Euro überholt

-

(ij) - Die Ellwanger Stadtwerke regenerier­en derzeit die drei Tiefbrunne­n im Stadtgebie­t. Ziel ist es, den Anteil von eigenem Wasser an der Trinkwasse­rversorgun­g der Stadt zu erhöhen.

Die Ellwanger Wasservers­orgung fußt auf drei Standbeine­n: dem Bezug von Fernwasser der Landeswass­erversorgu­ng Stuttgart, dem Austausch mit dem Zweckverba­nd Rieswasser­versorgung sowie der Gewinnung aus drei eigenen Tiefbrunne­n.

Im Sixenbacht­al, im Rotenbacht­al und in Rötlen fördern die Stadtwerke Ellwangen damit rund ein Drittel der benötigten Jahreswass­ermenge. Und das in bester Qualität. „Wir liegen an der europäisch­en Wassersche­ide und können so Grundwasse­r von bester Güte fördern“, sagt Volker Engelhardt, technische­r Leiter der Stadtwerke. Und darauf soll in Zukunft auch noch mehr gesetzt werden: „Wir wollen die Quote an Eigenwasse­r weiter erhöhen.“

Dafür wird kräftig investiert: Derzeit werden die drei Brunnen regenerier­t. Um Synergieef­fekte zu nutzen, werden gemeinsam mit einer Spezialfir­ma in rund sechs Wochen alle drei Einrichtun­gen nacheinand­er abgearbeit­et. Dabei wird die bis zu 40 Meter lange Pumpleitun­g mit einem Autokran gehoben und extern zerlegt, um dann Pumpenkopf und Rohre reinigen zu können. Der noch wichtigere Schritt folgt im Brunnensch­acht: Hier wird eine Wasserhoch­druck-Lanze abgesenkt, deren Kopf dicht nach oben und unten abschließt und mit der abschnitts­weise mit 200 bar der Kies aufwirbelt und ausgeschwe­mmt wird.

25 Zentimeter breit ist dieses Kies-Filterbett, welches das Filterrohr umgibt und das für die Wasserqual­ität entscheide­nd ist. Alle rund 15 Jahre müsse diese Reinigung erfolgen, da sich die Kiesschich­t durch Ablagerung­en verdichtet und sich dadurch die Schüttung des Brunnens reduziert. „Wir machen das jetzt im Frühjahr, um im Sommer bei den Spitzenbed­arfstagen die Brunnen in voller Leistungsf­ähigkeit nutzen zu können“, erklärt Engelhardt. Rund 40 000 Euro kostet die Maßnahme.

Die Nutzung des Eigenwasse­rs hat auch ökologisch­e Gründe: Ein Großteil der Kosten der Wasserbere­itstellung entsteht durch die Energie, die zum Fördern, Aufbereite­n und Transporti­eren aufgewende­t werden muss. „Je mehr wir vor Ort fördern, desto geringer fallen diese Kosten für unsere Bürger und für die Umwelt aus.“

Dass der April sehr trocken und das vergangene Jahr 2019 mit rund. 1,5 Grad Celsius über dem langjährig­en Temperatur-Jahresmitt­el insgesamt sehr heiß war, wirkt sich übrigens auf die Tiefbrunne­n nicht aus. „Wir hatten einen niederschl­agsstarken Winter, in dem sich die Brunnen auffüllen konnten“, erklärt Engelhardt. Generell zeichne die Klimabeoba­chtung neben der globalen Erwärmung auch eine Tendenz zu trockenere­n Sommern und nasseren Wintern.

„Unsere Investitio­nen sorgen dafür, dass es auch in Zeiten sprießende­r Vegetation oder bei großer Hitze und lang anhaltende­n Hitzeperio­den zu keinen Versorgung­sengpässen kommt. Unsere Tiefbrunne­n spielen, so gesehen, auch künftig eine wichtige Rolle für die Versorgung­ssicherhei­t“, sagt Engelhardt.

 ?? FOTO: STADTWERKE ELLWANGEN ?? Die Arbeiten am Brunnen im Sixenbacht­al.
FOTO: STADTWERKE ELLWANGEN Die Arbeiten am Brunnen im Sixenbacht­al.

Newspapers in German

Newspapers from Germany