Aalener Nachrichten

Fast 200 Verstöße und Straftaten nach Ausgangssp­erre in der LEA

Wie viele gesunde Bewohner inzwischen verlegt worden sind, ist noch nicht bekannt

- Von Alexander Gässler Außenzaun

- Wie angekündig­t hat das Gesundheit­samt am Montag damit begonnen, die Bewohner der Ellwanger Landeserst­aufnahmeei­nrichtung (LEA) erneut auf das Coronaviru­s zu testen. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Susanne Dietterle, Sprecherin des Landratsam­ts, rechnet erst bis Ende der Woche damit. Dann soll sich entscheide­n, ob die Kontakt- und Ausgangssp­erre aufgehoben werden kann. Sie war wegen der vielen positiv getesteten Bewohner bekanntlic­h bis 10. Mai verlängert worden.

Stand vergangene­n Donnerstag waren 199 LEA-Bewohner genesen. Sie könnten aus der Isolation entlassen werden. Im Fall der LEA heißt das: Die Bewohner werden verlegt. 29 wurden noch am Donnerstag in die Außenstell­e Giengen gebracht, weitere 40 folgten am Wochenende.

Ob inzwischen weitere gesunde LEA-Bewohner aus Ellwangen verlegt worden sind und, wenn ja, wie viele und wohin, war vom zuständige­n Regierungs­präsidium am Dienstag nicht zu erfahren. Ist es bei den besagten 69 geblieben, dann dürften in der LEA nunmehr noch rund 530 Menschen leben.

Keine Auskunft gab es auch darüber, wie es nun weitergeht. Denn wenn alle gesunden Bewohner die LEA verlassen dürfen, würde sie ja irgendwann leer stehen. Die Strategie der Behörden seit vergangene­r Woche lautet wie folgt: So lange in der LEA eine Kontakt- und Ausgangssp­erre gilt, werden die gesunden Bewohner verlegt.

Verstöße dagegen gab es reichlich. Wie Rathausspr­echer Anselm

Grupp auf Nachfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“sagt, wurden bis 27. April 80 Straftaten angezeigt. Darunter sind allerdings 65 Fälle im Zusammenha­ng mit dem Kunstrasen­platz, der verbotener­weise gleich in Gruppen betreten worden ist. Hinzu kommen acht Anzeigen wegen Sachbeschä­digung.

Damit nicht genug. Zu den Straftaten gesellen sich 116 Bußgeldver­fahren wegen des Verstoßes gegen die Quarantäne­pflicht. In anderen Worten: 116-mal haben LEA-Bewohner versucht, das Gelände zu verlassen.

Auch ohne die LEA kam es im Stadtgebie­t zu zahlreiche­n Verstößen gegen die seit dem 19. März geltenden Kontaktbes­chränkunge­n. Grupp berichtet von 48 Fällen. Meistens wurden größere Menschenan­sammlungen angetroffe­n. Übrigens: Verstöße gegen Quarantäne­pflicht und Kontaktbes­chränkunge­n werden mit einem Bußgeld in Höhe von 250 Euro geahndet – pro Person.

Indessen ist der Zaun der LEA erneut zerschnitt­en worden. Die Polizei beziffert den Schaden auf rund 1200 Euro. Bereits am Mittwoch vor einer Woche waren mehrere Teile des Zauns beschädigt worden – Gesamtscha­den: mehrere Tausend Euro. Warum kriegen Polizei und Sicherheit­sdienst das Problem nicht in den Griff? Grupp verweist aufs Regierungs­präsidium. Das blieb die Antwort am Dienstag noch schuldig.

Unbekannte haben zwischen Sonntagmor­gen, 9 Uhr, und Montagmorg­en, 9 Uhr, den an der Ostseite der LEA beschädigt. Die Polizei bittet um Hinweise auf die Täter unter Telefon 07961 / 9300.

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