Reisen in der Corona-Krise: Wird Urlaub in der Region zum Trend?
Landratsamt und Touristikgemeinschaft rechnen mit mehr Inlandstourismus – Sicherheitsgefühl in der Heimat höher
- Zwar lockern viele Länder die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Eine Entspannung der Lage gibt es allerdings noch nicht. Das gilt derzeit auch für den Tourismus. Laut dem Auswärtigen Amt gilt nach wie vor eine weltweite Reisewarnung.
Aufgrund der Verunsicherung vieler Menschen, aber auch die ungewisse Lage über den Sommer hinweg, erwarten Tourismusverbände und Behörden ein eher verhaltenes Reiseverhalten und zunächst regionale Urlaube oder Ausflüge.
Im Land Baden-Württemberg würden davon wahrscheinlich auch Schwarzwald und Schwäbische Alb profitieren, meint die Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft Erlebnis-Region Schwäbische Ostalb,
Susanne Dambacher. Sie teile damit die Auffassung des Geschäftsführers der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg, Andreas Braun.
Die Region Ostalb sei vor allem für Tagesausflüge interessant und Aktivitäten wie Radfahren oder Wandern, die zunächst im Fokus stehen würden. „Vorsichtig rantasten“an den Urlaub. Braun gehe zudem davon aus, dass sich die Leute in der eigenen Region sicher und aufgehoben fühlen, so Dambacher.
Das bestätigten ihr derzeitige Beobachtungen in ihrer Geschäftsstelle. Denn in den vergangenen Wochen hätten Anfragen nach Prospekten für die Region von Menschen hauptsächlich aus dem Ostalbkreis zugenommen.
Auch das Landratsamt geht davon aus, „dass das Interesse der Inlandsgäste eine wichtige Rolle spielen wird“, so Ricarda Grünig, Leiterin der Stabsstelle Tourismus. Denn die Tage seien gezählt, bis wieder Gäste auf die Ostalb kommen würden. Grünig argumentiert wie Braun und spricht von einem höheren Sicherheitsgefühl des Urlaubers in der Heimat. Allein schon aufgrund der Sprache im Krankheitsfall oder möglicher Klärungsbedarf mit Versicherungen.
Auch bestehe im Inland weniger die Gefahr „zu stranden“, so Grünig weiter.
Der Tourismusverband Schwäbische Alb, in dem der Ostalbkreis Mitglied ist, bereite derzeit eine „großangelegte ,Restart-Kampagne’ vor, um ein gemeinsames Vorgehen innerhalb der Schwäbischen Alb zu gewährleisten“, sagt Ricarda Grünig. Damit soll eine gemeinsame Tourismus-Strategie entstehen und Alleingänge von Regionen verhindert werden.
Wie Grünig weiter mitteilt, biete die Ostalb Urlaubern „etliche Möglichkeiten, sich an nicht überlaufenen Ausflugszielen ohne Furcht vor Ansteckung zu erholen“. Mithilfe der sozialen Medien und einer entsprechenden Bildsprache versuche man derzeit, Lust auf die Region zu machen.
„Das Interesse der Inlandsgäste wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen“,
vermutet Ricarda Grünig, Leiterin der Stabsstelle Tourismus im Landratsamt.