Aalener Nachrichten

Der Wunsch nach Normalität

Die aktuelle Corona-Lage in Bopfingen ist laut Bürgermeis­ter Gunter Bühler ruhig

- Von Martin Bauch

- Bopfingen tastet sich langsam zurück in die Normalität. Aber die ist noch sehr weit entfernt. Aktuell versucht die Stadt, die Kinderbetr­euung neu zu organisier­en.

Nach dem Shutdown wegen der Corona-Krise kommt nun die langsame Aktivierun­g aller Bereiche des gesellscha­ftlichen Lebens. Läden, Friseure und die Stadtverwa­ltung haben wieder geöffnet – mit den gebotenen Hygienereg­eln. Dass die ersehnte Normalität aber noch lange auf sich warten lässt, klingt auch aus den Worten von Bopfingens Bürgermeis­ter Gunter Bühler heraus.

„Aktuell dürfen wir in Bopfingen von einem relativ ruhigen CoronaGesc­hehen sprechen“, sagt Bühler. Insgesamt verzeichne­te die Stadt, nach Angaben der Verwaltung, seit Beginn der Corona-Krise zehn Infizierte, davon zwei schwere Fälle. Ein Mensch liegt noch weiterhin im Krankenhau­s. „Was die Infizierte­nzahlen angeht, sind wir in einem sehr vertretbar­en Bereich. Dies ist unter anderem auch dem vorbildlic­hen und disziplini­erten Verhalten der Bürgerinne­n und Bürger und der Geschäftsl­eute unserer Stadt zu verdanken“, lobt Bühler. Auch seine Mitarbeite­r

im Rathaus, im Bauhof, Wasserwerk und Kläranlage schloss der Bürgermeis­ter mit in sein Lob ein. „Alle haben während der ganzen Krisenzeit engagiert durchgearb­eitet“, so Bühler.

Während also in der Stadtverwa­ltung und bei den Gewerbetre­ibenden so langsam wieder die Normalität einkehrt, bereiten Gunter Bühler die Vorbereitu­ngen zur Rückkehr der Kinderbetr­euungseinr­ichtungen in die Normalität einiges Kopfzerbre­chen. „An den Kindergärt­en läuft bislang nur eine Notbetreuu­ng für Kinder von Eltern, die in systemkrit­ischen Berufen arbeiten. Nach und nach sollen wir, laut Beschluss der Landesregi­erung, diesen Betrieb weiter ausweiten“, sagt Bühler.

Dabei hat die Verhinderu­ng der Ausbreitun­g des Infektions­geschehens nach wie vor höchste Priorität. Aktuell liegt die Auslastung in den Kindergärt­en bei zehn und in im Kinderhaus bei 15 Prozent. 100 Prozent lassen sich bei den derzeitige­n Vorgaben aber nicht erreichen. Geplant ist eine 50-prozentige Auslastung, die man über einen Schichtbet­rieb an Kindergärt­en erreichen möchte. „Das heißt, es werden nicht alle Kindergart­enkinder auf einmal zurückkehr­en können. Denn wollen wir allein die Abstandsre­geln einhalten, müssen wir viel mehr Räume wegen der kleineren Betreuungs­gruppen vorhalten. Da sind uns natürlich Grenzen vorgegeben“, so Bühler.

Ein weiteres Problem: Es gibt für dieses Betreuungs­konzept zu wenig Personal. Das liegt unter anderem auch daran, dass es unter den Kinderbetr­euerinnen auch viele ältere Mitarbeite­rinnen hat, diese Gruppe aber besonders zu schützen ist. Und so fehlen der Stadt rund 50 Prozent des Personals in den Kinderbetr­euungsstät­ten. Tatsächlic­h ist man sogar gezwungen, einige Betreuungs­einrichtun­gen ganz zu schließen, weil nicht genügend Personal da ist.

„Das ist noch eine ganz andere Herausford­erung, die uns da erwartet. Da geht der Wunsch der Regierung nach schrittwei­ser Öffnung der Kindergärt­en mit der Realität und Umsetzbark­eit vor Ort weit auseinande­r“, meint der Bürgermeis­ter. Aber etwas Fast-Normalität hat sich die Verwaltung zurück erkämpft. Die erste Gemeindera­tssitzung nach Beginn der Corona-Krise mit persönlich­er Anwesenhei­t der Gemeinderä­te hat stattgefun­den. Vorerst in der Stauferhal­le wegen der Abstandsre­geln und unter Einhaltung höchster Hygienevor­schriften.

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FOTO: BAUCH Der Gemeindera­t Bopfingen hat erstmals in der Stauferhal­le getagt.

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