Aalener Nachrichten

Online-Andacht zur heiligen Corona

Am heutigen Gedenktag der frühchrist­lichen Schutzpatr­onin gegen Seuchengef­ahren

- Von Johannes Müller

– Wer heute von Corona spricht, denkt wohl kaum an eine Heilige gleichen Namens, die im dritten Jahrhunder­t nach Christus gelebt hat und für ihren christlich­en Glauben als Märtyrerin gestorben ist. Sie wird unter anderem als Schutzpatr­onin in Seuchengef­ahren angerufen. Weil heute, am 14. Mai, nach katholisch­er Tradition ihr Gedenktag ist, hat am gestrigen Mittwochab­end eine kleine Gruppe in der Kirche St. Elisabeth eine Corona-Andacht gefeiert, die am Donnerstag ab 9 Uhr Online im YouTube-Kanal „Katholisch­e Kirche Aalen“zu sehen ist.

Auch wenn die heilige Corona mit dem heutigen Coronaviru­s nichts zu tun habe, so gebe es doch Bezüge zu ihr, hob Pastoralre­ferent Wolfgang Fimpel, der Liturge der Andacht, in seiner Ansprache hervor. Wer sich wie sie um Alte, Kranke und Notleidend­e gekümmert habe, gelte auch heute noch für sie als Fürspreche­rin, besonders wenn sie von einer heimtückis­chen Seuche bedroht seien. Deshalb habe man für diese Andacht die Kirche der heilige Elisabeth ausgesucht.

Die Heilige aus Thüringen habe ein Spital gegründet und sei deshalb die Patronin für das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Aalen. Die hl. Corona stamme der Legende nach aus Aalens Partnersta­dt Antakya, dem alten Antiochien in Kleinasien. So sei es durchaus sinnvoll, mit dieser Andacht zu ihren Ehren eine Brücke von der Antike in die Gegenwart zu schlagen.

„Heilige gibt es zu allen Zeiten und in allen Völkern“, lenkte Fimpel den Blick zur hl. Corona. Sie erbitte uns Kraft in Krankheit, Schwäche, Einsamkeit und Leere, in Schmerz, Not und Dunkelheit.

Auf das Martyrium der hl. Corona nahmen die Lieder Bezug, die Ralph Häcker als Kantor und Initiator der Andacht, eindrucksv­oll vortrug: „Ihr Heiligen, die dem höchsten Gut ihr alles schenktet, selbst das Blut“. Die Lieder wurden einfühlsam an der Orgel von Teresa Nar begleitet. Als versierter Kameramann fungierte Pastoralas­sistent Hans-Christian Richter.

Corona, lateinisch die Krone, starb mit 16 Jahren als Märtyrerin, indem sie mit zwei gebeugten Palmen beim Emporschne­llen zerrissen wurde. Schon im sechsten Jahrhunder­t kamen ihre Reliquien und die ihres Gatten, des hl. Viktor, der ebenfalls als Märtyrer sein Leben gab, nach Italien, von dort nach Österreich, Bayern, Aachen, Straßburg und Prag.

Besonders gefördert wurde ihre Verehrung durch die Benediktin­er in Niederalta­ich. Nachdem jetzt im Jahr 2020 die weltweite CoronaPand­emie ausgebroch­en war, entschloß man sich in Aachen, den im dortigen Münster aufgestell­ten Bleisarg mit ihren Reliquien zu restaurier­en.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Bei der Corona-Andacht in Sankt Elisabeth (von links nach rechts): Pastoralas­sistent Hans-Christian Richter als Kameramann, Ralph Häcker (Kantor), Teresa Nar (Organistin) und Pastoralre­ferent Wolfgang Fimpel (Liturge).

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