Online-Andacht zur heiligen Corona
Am heutigen Gedenktag der frühchristlichen Schutzpatronin gegen Seuchengefahren
– Wer heute von Corona spricht, denkt wohl kaum an eine Heilige gleichen Namens, die im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt hat und für ihren christlichen Glauben als Märtyrerin gestorben ist. Sie wird unter anderem als Schutzpatronin in Seuchengefahren angerufen. Weil heute, am 14. Mai, nach katholischer Tradition ihr Gedenktag ist, hat am gestrigen Mittwochabend eine kleine Gruppe in der Kirche St. Elisabeth eine Corona-Andacht gefeiert, die am Donnerstag ab 9 Uhr Online im YouTube-Kanal „Katholische Kirche Aalen“zu sehen ist.
Auch wenn die heilige Corona mit dem heutigen Coronavirus nichts zu tun habe, so gebe es doch Bezüge zu ihr, hob Pastoralreferent Wolfgang Fimpel, der Liturge der Andacht, in seiner Ansprache hervor. Wer sich wie sie um Alte, Kranke und Notleidende gekümmert habe, gelte auch heute noch für sie als Fürsprecherin, besonders wenn sie von einer heimtückischen Seuche bedroht seien. Deshalb habe man für diese Andacht die Kirche der heilige Elisabeth ausgesucht.
Die Heilige aus Thüringen habe ein Spital gegründet und sei deshalb die Patronin für das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Aalen. Die hl. Corona stamme der Legende nach aus Aalens Partnerstadt Antakya, dem alten Antiochien in Kleinasien. So sei es durchaus sinnvoll, mit dieser Andacht zu ihren Ehren eine Brücke von der Antike in die Gegenwart zu schlagen.
„Heilige gibt es zu allen Zeiten und in allen Völkern“, lenkte Fimpel den Blick zur hl. Corona. Sie erbitte uns Kraft in Krankheit, Schwäche, Einsamkeit und Leere, in Schmerz, Not und Dunkelheit.
Auf das Martyrium der hl. Corona nahmen die Lieder Bezug, die Ralph Häcker als Kantor und Initiator der Andacht, eindrucksvoll vortrug: „Ihr Heiligen, die dem höchsten Gut ihr alles schenktet, selbst das Blut“. Die Lieder wurden einfühlsam an der Orgel von Teresa Nar begleitet. Als versierter Kameramann fungierte Pastoralassistent Hans-Christian Richter.
Corona, lateinisch die Krone, starb mit 16 Jahren als Märtyrerin, indem sie mit zwei gebeugten Palmen beim Emporschnellen zerrissen wurde. Schon im sechsten Jahrhundert kamen ihre Reliquien und die ihres Gatten, des hl. Viktor, der ebenfalls als Märtyrer sein Leben gab, nach Italien, von dort nach Österreich, Bayern, Aachen, Straßburg und Prag.
Besonders gefördert wurde ihre Verehrung durch die Benediktiner in Niederaltaich. Nachdem jetzt im Jahr 2020 die weltweite CoronaPandemie ausgebrochen war, entschloß man sich in Aachen, den im dortigen Münster aufgestellten Bleisarg mit ihren Reliquien zu restaurieren.