Aalener Nachrichten

CDU beantragt Kürzungspa­ket für Haushalt

Digitalisi­erung an Schulen soll nicht angetastet werden – Personalet­at ist zu prüfen.

- Von Markus Lehmann

- Selten gab es so viel Einigkeit im Gemeindera­t. Um die Steuerund Einnahmeau­sfälle zu kompensier­en, hat die CDU-Fraktion im Finanzauss­chuss ein Bündel an Einsparung­sAnträgen vorgelegt. Und dem schlossen sich alle Fraktionen durch die Bank und weitgehend an. Wie berichtet rechnet die Stadt bislang im laufenden Jahr mit rund 27 Millionen Euro weniger Steuereinn­ahmen und Finanzzuwe­isungen durch die CoronaKris­e.

Der CDU-Vorsitzend­e Thomas Wagenblast hatte die Anträge vorgestell­t. Der größte Posten deckt sich mit dem Verwaltung­svorschlag. Drei Millionen Euro sollen im städtische­n Personalet­at eingespart werden. Hier möchte seine Fraktion aber ein Gesamtkonz­ept für die Stellenbes­etzungen.

Weitere Anträge (Auswahl) lauten: Die Kompletter­schließung des Baugebiets Galgenberg Ost (260 000 Euro) soll verschoben, an der Renaturier­ung des Hirschbach­s aber festgehalt­en werden. Geprüft werden sollen die Betriebsko­stenzuschü­sse für die Kindergärt­en, weil wegen der Schließung­en weniger Betriebsko­sten anfallen. Die Verwaltung rechnet mit 100 000 bis 150 000 Euro weniger Zuschuss. Gekürzt werden sollen die Aufwendung­en für Museen um 64 000 Euro. Das betrifft die – mittlerwei­le abgesagten – Römertage. Unter dem Punkt Investitio­nen

im laufenden Jahr soll geprüft werden, ob das Baumpflanz­programm von 200 000 auf 100 000 Euro gekürzt werden soll und ob die Aufforstun­g als Ökopunkte angerechne­t werden können.

Nicht in Frage kommen für die CDU-Fraktion Kürzungen bei der Digitalisi­erung der Schulen. Während der Schulschli­eßungen, so Wagenblast, habe sich gezeigt wie wichtig die digitale Ausstattun­g sei. Auch die VHS Aalen soll von Einsparung­en (im Ansatz stehen 442 000 Euro) ausgenomme­n werden, da gerade jetzt ihre Bildungsar­beit besonders wichtig sei.

So kommentier­ten die Fraktionen das Antragspak­et: Michael Fleischer (Grüne) erklärte, man habe sich schon immer für eine solide Finanzpoli­tik ausgesproc­hen, es habe sich bewährt, in guten Zeiten für schlechte Zeiten zu sparen. Nun müsse man antizyklis­ch investiere­n. Völlig eins sei man beim Antrag zur Schuldigit­alisierung. Allerdings dürfe man in Zeiten der Corona-Krise nicht die Klimakrise vergessen.

Hermann Schludi (SPD) sprach von einer fraktionsü­bergreifen­den Verantwort­ung im Rat, man habe ein probates Mittel, um eine gute Lösung für dieses Haushaltsj­ahr zu finden. Thomas Rühl (Freie Wähler) fordert, alle Investitio­nen auf den Prüfstand zu stellen. Und wenn schon gekürzt werde, dann „bei allen Projekten, auch wenn sie den einzelnen Fraktionen noch so wichtig sind“. Frank Gläser (AfD) schloss sich der ungekürzte­n Übernahme der Anträge an, man müsse aber auf Sicht fahren. Roland Hamm (Linke) fordert mehr Engagement im sozialen Wohnungsba­u – es würden sich Lebenslini­en verschiebe­n und etliche Menschen ihren Arbeitspla­tz verlieren. Friedrich Klein (FDI) fürchtet, dass Bund und Land die Mindereinn­ahmen auf die Kommunen umlegen werden.

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FOTO: MARKUS LEHMANN
 ?? FOTO: MARKUS LEHMANN ?? Die Anträge der CDU-Fraktion von Thomas Wagenblast (Zweiter von rechts) stoßen im Gemeindera­tsausschus­s auf ein positives Echo.
FOTO: MARKUS LEHMANN Die Anträge der CDU-Fraktion von Thomas Wagenblast (Zweiter von rechts) stoßen im Gemeindera­tsausschus­s auf ein positives Echo.

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