Unbesorgt ins Abitur
Aalener Schulleiter sind überzeugt, dass Schüler trotz Corona gut vorbereitet in die Abschlussprüfungen gehen
- Es wird ernst: Ab heute treten die Aalener Gymnasiasten zu ihren Abschlussprüfungen an. Allerdings geht es an allen drei Gymnasien eher gemächlich los. Denn am Montag ist zum einen Italienisch dran - für gerade einmal sechs Schüler des Schubart-Gymnasiums - und zum anderen Spanisch - für acht Schüler des Theodor-Heuß- und vier des Kopernikus-Gymnasiums in Wasseralfingen. Am Mittwoch zum Deutsch-Abitur werden die Räume aber dann definitiv voller.
„Bei uns machen dieses Jahr insgesamt 79 Schüler ihr Abitur“, sagt Christiane Dittmann, Schulleiterin des Schubart-Gymnasiums. Davon habe sich der Großteil für den Haupttermin entschieden, nämlich 71, und acht für den Nachtermin ab 16. Juni. „Das konnten sich die Schüler selbst aussuchen und ohne Angabe von Gründen einen Antrag beim Kultusministerium stellen“, erklärt die Rektorin.
Für das Deutsch- und das MatheAbitur werden ihre Schüler auf drei Räume verteilt, um den Mindestabstand zu gewährleisten. Als ein Raum wird beispielsweise auch die Aula genutzt, die sonst für 200 Leute ausgelegt ist. Auch für die übrigen Fächer wie Englisch und Französisch sowie die sogenannten Neigungsfächer sei die Aufteilung absolut kein Problem. Auch in Sachen Hygiene sei alles vorbereitet, die Räume mit Handdesinfektion ausgestattet. „Alle zusätzlichen Hilfsmittel, die die Schüler brauchen, werden vor der Prüfung desinfiziert“, so Dittmann.
Für Stefan Wagner, den Konrektor des Theodor-Heuß-Gymnasiums, ist 2020 ein „Sonderfall“- und das nicht nur wegen der Corona-Krise: „Wir haben heuer nur 17 Abiturienten.“Das liege daran, dass der jetzige Abitur-Jahrgang die Wahl zwischen G8 und G9 gehabt hatte und sich daraus nur eine Klasse G8, dafür aber drei Klassen G9 gebildet hatten. „Dadurch entspannt sich die Lage für uns etwas“, so Wagner.
Als Prüfungsraum habe man den Abiturienten die Gymnastikhalle überlassen, in der sie bis zuletzt auch unterrichtet worden waren. „Die ist deutlich größer als ein Klassenraum, die Schüler haben wirklich viel Platz und sind in aller Ruhe für sich.“Während der Prüfungen werde immer wieder gelüftet, Maskenpflicht herrsche nicht.
„Fünf Stunden Abiturprüfung mit Maske wären einfach unzumutbar. Wir alle wissen, wie unangenehm das ist“, sagt Michael Weiler, Schulleiter am Kopernikus-Gymnasium, überzeugt. Beim Betreten des Schulgebäudes sei es zwar sinnvoll, einen MundNasen-Schutz zu tragen, aber in den Prüfungsräumen sei der Abstand überall gewährleistet. So werden die 63 Abiturienten auf sechs Räume verteilt, sodass sich immer zehn und elf oder neun und zwölf Schüler in den
Räumen befinden - vier Reihen à drei Tische. „In Räumen mit mehr als zehn Schülern braucht man immer zwei Aufsichtspersonen, und eine im Flur“, erläutert der Rektor.
Die allerletzte Prüfung ist in diesem Jahr Latein, die am KopernikusGymnasium in Kooperation mit dem Schubart-Gymnasium für zehn Schüler stattfindet. Danach geht es an die Korrekturen, bei denen sich das Verfahren ebenfalls etwas geändert hat. „Die Erstkorrektur macht der Fachlehrer und wer die Zweitkorrektur macht, bestimmt die Schulleitung. Sonst wurde Letztere immer außer Haus gemacht“, so Weiler. Die Korrektur erfolge anonymisiert.
Weiler und seine beiden Kollegen sind überzeugt, dass die Schüler trotz Corona sehr gut vorbereitet sind. „Die letzte Übungsphase, die sonst drei Wochen dauert, hat sich durch Corona deutlich verlängert, auf sieben Wochen. Das ist sicherlich kein Nachteil.“Es gebe also keinerlei Stofflücken und die Schüler „können unbesorgt ins Abitur gehen“. An Weilers Schule habe sich niemand zum Nachtermin angemeldet. „Ich bin froh, dass alle ihr Abitur schreiben können und bin gespannt, wie es ausfällt.“