Kreismusikfest abgesagt - 100. Jubiläum verschoben
Den Musikverein Neuler trifft es hart - Wertungsspiele finden in zwei Jahren in Neuler statt
- Der Musikverein Neuler verschiebt die Feier zum 100. Jubiläum auf den 8. bis 10. Juli 2022. Das damit verbundene Kreismusikfest fällt für den Verein ganz aus. Auch das Frühlingsfest am kommenden Wochenende darf nicht stattfinden. Fast noch schlimmer: Seit März gibt es keine gemeinsamen Proben mehr.
Drei Jahre hat sich der Musikverein Neuler auf seine Feier zum 100. Jubiläum der Blaskapelle vorbereitet. „Viele Hundert Stunden“, sagt der Vereinsvorsitzende Edgar Schreckenhöfer hätten er und der eigens dafür gebildete Festausschuss damit verbracht, das Programm, die Arbeitseinsätze, die Bewirtung und den Auf- und Abbau zu planen.
Denn das Fest unter dem Motto „Drei Tage wach“, das vom 10. bis 12. Juli in diesem Sommer hätte stattfinden sollen, wäre eine richtig große Sause geworden. Am Freitagabend war eine Blasmusikparty der Extraklasse geplant mit den Bands VoixxBradler aus Österreich, die „Wiener-Wiesn-Fest-Award“-Gewinner Powerkryner sowie Fättes Blech aus Tettnang und Urbnbrss. Am Samstag standen Musikverein Waltershofen aus dem Allgäu und die Robert Payers Original Burgenlandkapelle auf dem Programm.
Das Jubiläumsfinale am Sonntag sollte gekrönt werden durch das große Kreismusikfest, zu dem rund 2500 Musiker erwartet wurden. Fest steht nun: Das Kreismusikfest des Blasmusikverbandes Ostalbkreis fällt in diesem Jahr ersatzlos aus. 2022, wenn das Kreismusikfest in Spraitbach stattfindet, darf Neuler jedoch die Wertungsspiele, die Teil des Kreismusikfestes sind, ausrichten.
„Wir holen unser Jubiläum nach, das steht nun fest“, sagt Schreckenhöfer auf Anfrage der „Ipf- und Jagstzeitung“. Eigentlich sei ja schon lange klar gewesen, dass Großveranstaltungen nicht stattfinden können, aber der Verein habe noch ein „Fünkchen Hoffnung“gehabt und möglichst lange an dem Termin festgehalten. Vor zwei Wochen sei dann klar gewesen, dass nichts daraus wird. Die Mitglieder im Festausschuss hätten damit gehadert, ob es ganz ausfällt. „Das war mir aber zu wenig und den anderen auch“, so Schreckenhöfer, der gemeinsam mit seinem Bruder Reiner Schreckenhöfer und Martina Winkler dem Verein vorsteht.
Die Alternative sei gewesen, das Fest auf nächstes Jahr zu verschieben, da feiere aber schon der Neulermer Turnverein sein 100-Jähriges. „Wir wollten dem Turnverein nicht in die Quere kommen. Außerdem wollten wir auf Nummer sicher gehen.“Das Risiko, in einem Jahr nochmal vor so einer Situation zu stehen, wollte man nicht eingehen.
Bevor der neue Termin festgezurrt werden konnte, musste eine Zelt gemietet und der Festplatz für die Tage vom 8. bis 10. Juli reserviert werden. Das ist nun in trockenen Tüchern. „Damit ist eine Last von uns genommen“, sagt Schreckenhöfer erleichtert.
Der Frust könne allerdings noch kommen, „wenn das Wochenende vorbeizieht, an dem Fest hätte stattfinden sollen“, so der Vollblutmusiker. Einige Tausend Euro seien für die Werbung angefallen. Für den Freitagabend wurden „mehrere Hunert“der 1500 Tickets bereits verkauft. „Das Geld haben wir noch nicht angefasst, die Tickets können problemlos erstattet werden“, sagt der Vorsitzende. Der Verein hat dafür ein Rückgabeformular auf seiner Homepage gestellt.
Mit dem dreitägigen Fest wäre auch das Kreismusikfest verbunden gewesen. Das fällt nun für dieses Jahr ganz ins Wasser. Ein Trost für Neuler ist, dass der Verein in zwei Jahren dennoch die Wertungsspiele ausrichten darf.
Die große Party 2022 scheint noch weit weg zu sein. Doch Schreckenhöfer weiß, dass diese Zeit für die Vorbereitungen gebraucht wird. „Das neue Programm steht noch nicht fest. Es wird aber ähnlich sein wie ursprünglich geplant“, versichert er. Die Bands würden noch nicht so weit im Voraus zusagen. Die Enttäuschung über das verschobene Jubiläumsfest
ist nicht das einzige was Schreckenhöfer beschäftigt. Finanziell deutlich härter treffe den Musikverein, dass am kommenden Vatertags-Wochenende das viertägige Frühlingsfest ausfällt: „Das sind wichtige Einnahmen fürs ganze Jahr, die fallen jetzt komplett weg“.
Ein Problem sei außerdem das Probenverbot. Bisher durften die Bläser nur allein zu Hause üben, weil Blasinstrumente angeblich das Virus leicht verbreiten. Dem widerspricht Schreckenhöfer. Denn der Speichel werde ja nicht rausgeblasen, sondern sammle sich im Instrument und werde dann später auf ein Tuch entleert. Damit die Bläser wenigsten virtuell in Kontakt kommen, hat jeder Musiker zu Hause seine Stimme geübt und sich dann gefilmt. Aus den Videos hat der Dirigent dann ein Gesamtwerk gemacht und auf Youtube hochgeladen. Drei Stücke sind so entstanden. Schreckenhöfer freut sich über die Lockerungen, die seit 15. Mai gelten. Demnach dürfen Blasmusikgruppen mit bis zu fünf Personen wieder gemeinsam proben, allerdings nur an der frischen Luft. Der Vereinsvorsitzende hofft nun, dass auch bald zumindest wieder Einzelunterricht erlaubt wird.
Denn das nächste große Highlight für den Verein ist das Jubiläumskonzert am Samstag vor dem ersten Advent: „Spätestens im September müssen wir mit den gemeinsamen Proben beginnen.“
Eintrittskarten können bis zum 10. Juli zurückgegeben werden. Der Betrag wird dann zurückerstattet. Ein hat der Verein auf seiner Homepage eingestellt: https://100jahremvneuler.de/ Anhören kann man sich den
auf: https://www.youtube.com/ watch? v=M7nHJ6IQfZQ