USA greifen China und WHO an
(dpa) - Die USA haben ihre Attacken gegen China und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Corona-Krise fortgesetzt. Während die US-Regierung Staats- und Regierungschefs am Montag zum Auftakt der WHO-Jahresversammlung zunächst das Feld überließ, griff Außenminister Mike Pompeo später aus Washington an. Er warf Peking fortgesetzte Manipulationen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus stehe unter chinesischem Druck und sei nicht unabhängig.
Dagegen kündigte der chinesische Präsident Xi Jinping zwei Milliarden Dollar (1,85 Milliarden Euro) CoronaHilfe zur Unterstützung ärmerer Länder an. Er strich die Entsendung von Ärzten nach Afrika heraus und Lieferungen von Masken und medizinischem Material in alle Welt.
Die zweitägige Gesundheitsversammlung findet online statt. Die Redner schickten ihre Beiträge per Video. Pompeo reagierte auf den gescheiterten Antrag Taiwans, gegen den Willen Chinas an der Tagung teilzunehmen. Die USA hatten Verbündete zur Unterstützung des Anliegens mobilisiert. Weil eine entsprechende Resolution aber keine Chance auf eine Mehrheit hatte, wurde sie auf die nächste Sitzung vertagt.
Pompeo warf China vor, der Welt wichtige Informationen über das Virus vorzuenthalten, den Austausch über die Pandemie in China zu zensieren und keinen Austausch mit chinesischen Wissenschaftlern oder Besuche in Einrichtungen zu erlauben. UN-Generalsekretär António Guterres befürwortete eine Untersuchung, aber dies sei nicht der richtige Zeitpunkt. Auch Xi sprach sich für eine Untersuchung aus, sie müsse aber wissenschaftlichen Ansätzen folgen, objektiv und fair sein. WHO-Chef Tedros kündigte eine eigene Untersuchung „zum frühestmöglichen Zeitpunkt“an.