Spitzenreiter in der EU bei Corona-Hilfen
Deutschland unterstützt seine Wirtschaft in der Corona-Krise stärker als alle anderen EUStaaten zusammen. Von den bislang angemeldeten Hilfen in Höhe von etwa 1,95 Billionen Euro entfielen rund 51 Prozent auf die
Bundesrepublik, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag. Die französischen Hilfen machen demnach nur einen Anteil von 17 Prozent aus, die italienischen 15,5 Prozent. Der polnische Anteil beträgt lediglich 2,5 Prozent. Wie stark Deutschland die Wirtschaft in der Krise unterstützt, wird vor allem deutlich, wenn der Anteil an den Staatshilfen in der EU ins Verhältnis zum Anteil an der Wirtschaftsleistung gesetzt wird. So lag der deutsche Anteil am Bruttoinlandsprodukt der EU Ende 2019 nur bei etwa einem Fünftel. Zugleich entfallen mehr als die Hälfte der genehmigten Corona-Hilfen auf Deutschland. Insgesamt hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben bereits 160 Corona-Hilfsmaßnahmen der Mitgliedstaaten und Großbritanniens genehmigt. Um eine Zunahme der Ungleichheiten zu verhindern, wird nun von der Behörde an einem Plan für den Wiederaufbau der Wirtschaft in der EU gearbeitet. Er soll es ermöglichen, Länder mit weniger finanziellen Möglichkeiten stärker zu unterstützen. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, dass die in Deutschland gezahlten Hilfen indirekt auch Unternehmen in anderen EU-Staaten zu Gute kommen könnten – zum Beispiel, in dem Lieferketten aufrechterhalten werden. (dpa)