Erinnerungen ohne Corona
Ausstellung „100 Jahre Naturtheater“im Heidenheimer Schlossmuseum läuft weiter
(an) - Das Heidenheimer Naturtheater hat zwar seine Saison verschoben, aber ein bisschen Naturtheater gibt es dennoch auf dem Schlossberg zu erleben: im Schlossmuseum. Das durfte nämlich vor Kurzem wieder öffnen, und dort ist auch in diesem Jahr die Ausstellung „100 Jahre Naturtheater“zu sehen.
In der Ausstellung sind jede Menge Kostüme, Requisiten, Plakate zu sehen, die die theaterlose Zeit ein wenig verschönern können. Und eine Fülle von Bildern ist zu sehen: Praktisch jedes der 100 Jahre ist im Bild festgehalten, jede der Inszenierungen kann noch einmal in Erinnerung gerufen werden.
Neuzugänge gibt es auch: Denn das Jubiläumsjahr selbst, das fehlte ja bisher in der Ausstellung. So sehen die Besucher das Bühnenbild, auf dem im vergangenen Jahr erfolgreich getanzt, gesungen und gespielt wurde. Wie soll das Bühnenbild der großen Freilichtbühne ins Museum passen? Ganz einfach: als Modell. „I like to be in America“oder „Tonight“? Aber es gab ja nicht nur die „West Side Story“, es gab ja auch den „Herrn der Diebe“, der sein Unwesen trieb.
Auch sein Reich ist zu sehen, und das Kino, in dem sich die kleine Bande traf. Und mehr noch: Die großen bunten Köpfe, die das Karussell im „Herr der Diebe“gebildet haben, sind ebenfalls zu bewundern.
Endlich kann man sie einmal ganz aus der Nähe betrachten und die ganze Arbeit und der große Aufwand, der darin steckt, bewundern. Und sich vorstellen, wie es wohl für die Spieler gewesen sein mag, in diesen riesigen Kostümen aufzutreten und sich als Karussell zu bewegen. Und da war doch noch etwas, im Jubiläumsjahr – richtig: „Peterchens Mondfahrt“. Das zauberhafte Märchen hat viele Zuschauer begeistert, wenn auch der Mondmann alles dafür tat, Angst und Schrecken zu verbreiten. Wer wissen will, wie Peterchen seine Mondfahrt überhaupt bewerkstelligte, der sollte ins Museum gehen: Denn da steht jetzt auch die Mondmaschine.
Auch wenn man Corona liebend gerne zum Mond schießen würde. Das Virus allerdings ist in der Ausstellung nicht anzutreffen. Denn das gab es ja in 100 Jahren noch nicht. Da grassierte ja lediglich das TheaterVirus, das auch in der Ausstellung durchaus ansteckend wirken könnte – absolut nicht gesundheitsgefährdend. Im Gegenteil, es ist durchaus beglückend für Macher und Zuschauer gleichermaßen. Ach, ein bisschen Corona ist dann doch in der Ausstellung: Der Besuch geht natürlich nur mit Mundschutz. Die vom Naturtheater gefertigten Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff sind dort auch erhältlich.
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Schlossmuseums dienstags bis samstags von 11 bis 16 Uhr und sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen.